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Gedenkkonzert in London: Millionen Menschen feierten Prinzessin Diana

Gedenkkonzert in London

Millionen Menschen feierten Prinzessin Diana

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    Die Prinzen Harry und William organisierten das Pop- und Rockkonzert zum Gedenken an ihre Mutter.
    Die Prinzen Harry und William organisierten das Pop- und Rockkonzert zum Gedenken an ihre Mutter. Foto: DPA

    London (dpa) - Für den Hubschrauber des Fernsehens gab es eine Ausnahme. Ansonsten herrschte über dem Londoner Wembley-Stadion Flugverbot, als William und Harry mit Superstars aus Pop und Rock, Soul, HipHop und Musical sowie 63 000 Fans beim "Concert for Diana" das Andenken ihrer Mutter feierten.

    Draußen erinnerte ein Ring von hunderten Polizisten daran, dass im Königreich die höchste Terrorwarnstufe galt. Drinnen herrschte eine Stimmung, die durchaus an Ausgelassenheit erinnerte, aber doch nicht vollkommen locker war.

    Dass gerade erst Terroristen versuchten hatten, in London und Glasgow mit Autobomben hunderte Menschen zu ermorden, war allen bewusst. Und auch, dass eine Riesenparty im weltbekannten Wembley auf Attentäter wie ein Magnet wirken könnte. Dennoch wurde die fast siebenstündige Show am Sonntagabend zu einer Demonstration der Lebensfreude, wie sie so typisch für die Mutter der Prinzen William (25) und Harry (22) war.

    "Ich will nicht makaber klingen", sagte Diana-Fan Jo Tullett aus der nordenglischen Kleinstadt Ashbourne Reportern. "Aber wenn deine Zeit gekommen ist, dann ist es halt vorbei. Eine andere Einstellung bleibt einem heutzutage nicht übrig." An die politischen Realitäten erinnerte auch Prinz Harry, mit einer Grußbotschaft an seinen Aufklärertrupp im Irak. "Ich wünschte, ich wäre bei euch. Es tut mir Leid, dass ich es nicht sein kann", sagte der Leutnant.

    Dass die Stimmung nicht überkochte, lag wohl auch am Programm, einer Mischung von Softpop bis Ballett. Dafür wurden Altstars wie Duran Duran, die einst zum Freundeskreis Dianas gehört hatten, mit solchen vereint, die noch Kinder waren, als die Prinzessin im August 1997 mit 36 Jahren in einem Pariser Autotunnel starb. Unter ihnen die stimmgewaltige Soulsängerin Joss Stone (20) und Popstar Lily Allen (22). Alle lobten die Söhne für "dieses tolle Geburtstagsgeschenk". Alle verzichteten auf ihre Gage - für wohltätige Zwecke, die einst auch Diana unterstützt hatte.

    "Es ist einfach so: Entweder man hat das gewisse Etwas oder nicht", sagte Boris Becker, der gemeinsam mit seinem alten Tennis-Rivalen John McEnroe Popstar Bryan Ferry ankündigte, zu den Qualitäten Dianas. "Und sie hatte es einfach." Der Tag des Konzerts wäre Dianas 46. Geburtstag gewesen. "Heute geht es um alles, was unsere Mutter in ihrem Leben liebte - ihre Musik, ihre Tänze, ihre Wohltätigkeit, ihre Familie und ihre Freunde", erklärte Prinz William zum Auftakt.

    Nicht alle sahen das so. Die Paparazzi und die Klatschreporter waren massenweise im Einsatz - wie stets, wenn die Prinzen unterwegs sind. Teleobjektive suchten die "Royal Box" ab, die königliche Loge. Doch die PR-Regie des Hofes funktionierte fehlerlos. Kein Harry (22), der sich Drinks genehmigte. Keine Knutschszenen, nur ein nettes Küsschen für Freundin Chelsy Davy (21) und artiges Armeschwenken zu Rod Stewarts Schunkel-Hit "Sailing".

    Wenigstens war da noch Kate Middleton, die 25 Jahre alte Ex-Freundin kam in einem blütenweißen Kleid und schwarzen Stiefeln, das dunkelbraune Haar lang heruntergelassen. Sie saß zwar drei Reihen hinter ihrem Ex, doch die Gerüchte, dass da etwas nicht stimmt mit der Trennung, bekamen wieder Nahrung. Das Ganze sei inszeniert worden, um die Paparazzi abzulenken, hatte eine Zeitung vorher berichtet.

    Beginnen und auch beenden musste den Diana-Marathon natürlich Elton John. Zwischen seinem Hit "Your Song" und dem Finale sorgten etliche Stars - unter ihnen auch Take That, Tom Jones, Kanye West, P. Diddy - für Höhepunkte. Am Ende war mancher enttäuscht: John sang "Are You Ready For Love" und blieb bei seinem Schwur, die 1997 für die Beerdigung Dianas umgedichtete Version von "Candle in the Wind" nie wieder aufzuführen. Viele hatten zehn Jahre danach auf ein Da Capo der berühmten Verszeile "Goodbye, England's Rose" gehofft.

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