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Staffel 8: "Game of Thrones"-Kritik: Folge 1 überhastet große Momente

Staffel 8

"Game of Thrones"-Kritik: Folge 1 überhastet große Momente

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    In Staffel 8 von "Game of Thrones" erreichen Jon Schnee und Daenerys Targaryen gleich zu Beginn von Folge 1 Winterfell.
    In Staffel 8 von "Game of Thrones" erreichen Jon Schnee und Daenerys Targaryen gleich zu Beginn von Folge 1 Winterfell. Foto: Helen Sloan, Sky, dpa

    Achtung: Diese Kritik zu "Game of Thrones" enthält Spoiler zu Folge 1 von Staffel 8.

    Drachen, Sex und Eunuchen-Witze - "Game of Thrones" ist unverkennbar zurück. Gleichzeitig macht der Auftakt von Staffel 8 klar, dass sich die Erzählweise endgültig verändert hat. Jahrelang war die Serie berühmt dafür, in jeder Folge mehrmals zwischen den Schauplätzen zu wechseln. Jetzt konzentriert sich die Geschichte hauptsächlich an zwei Orten: Winterfell und Königsmund.

    Vor allem im Norden kommen viele Charaktere zusammen, da Daenerys Targaryen und ihre ganze Gefolgschaft gleich in den ersten Minuten Winterfell erreichen. Manche Figuren treffen sich zum ersten Mal - andere sehen sich nach langer Zeit wieder und haben brisante Informationen füreinander. Folge 1 hält sich mit großen Wiedersehen und wichtigen Enthüllungen nicht zurück.

    Auch dadurch ändert sich die Erzählweise. Sie ist mittlerweile deutlich schneller geworden - mit guten und schlechten Konsequenzen.

    "Game of Thrones": Jon erfährt gleich in Folge 1 von Staffel 8 seine Herkunft

    Das Positive an der schnellen Erzählweise: Folge 1 von Staffel 8 ist vollgepackt mit großen Momenten, auf die Fans lange gewartet haben. In der Laufzeit von etwas über 50 Minuten gibt es jede Menge Wiedersehen: Allein Arya Stark bekommt mehrere solcher Szenen, in denen sie den Bluthund, Gendry und natürlich Jon Schnee wiedertrifft.

    Das letztere Gespräch ist besonders emotional. Gleichzeitig wird klar, wie sehr sich die beiden Charaktere verändert haben, seitdem sie sich in der ersten Staffel verabschiedet hatten. Dass wird besonders deutlich, als Jon unwissend fragt, ob Arya ihr Schwert schon einmal benutzt habe. "Ein, zwei Mal", antwortet sie nur darauf - in Anbetracht ihrer Entwicklung eine maßlose Untertreibung.

    Auch andere Charaktere treffen sich nach langer Zeit wieder. Manche Dialoge lockern die Folge mit Humor auf, andere verändern den Verlauf der Geschichte durch Enthüllungen maßgeblich. So erfährt Samwell Tarly von Daenerys das Schicksal seines Vaters und Bruders.

    Kurz darauf konfrontiert Samwell seinen guten Freund Jon selbst mit einer Enthüllung, die alles verändert: "Du bist nie ein Bastard gewesen. Du bist Aegon Targaryen, der wahre Erbe des Throns." Eine Information, die Jon erst einmal sichtlich überfordert.

    Kritik zu "Game of Thrones": Folge 1 mit hohem Tempo

    Folge 1 von Staffel 8 macht Fans von "Game of Thrones" nicht nur mit der Wiedervereinigung vieler Charaktere glücklich. Es gibt auch andere große Momente, die in Erinnerung bleiben werden. So hat die Serie neben Daenerys - und dem Nachtkönig - jetzt noch einen weiteren Drachenreiter.

    Dennoch hat das hohe Tempo auch negative Folgen: Einige Schlüsselmomente wirken zu überhastet. Die Goldene Kompanie mit 20.000 Mann erreicht sofort Königsmund, Asha ist schnell befreit, die Wiedersehen sind alle nach wenigen Sätzen abgehandelt und Jon erfährt seine wahre Herkunft nur in einer kurzen Szene - daraus hätte die Serie noch mehr machen können. Frühere Staffeln hatten wichtige Wendungen noch behutsamer und mit tiefgründigeren Dialogen erzählt, konnten sich dafür aber großteils auch noch auf die Buchvorlage stützen.

    Jetzt müssen die nächsten Folgen sinnvoll mit den aufgeworfenen Fragen umgehen: Wie wird Jon mit der Wahrheit über seine Herkunft umgehen? Wird die Abneigung eskalieren, die Sansa und viele Nordmänner gegen Daenerys hegen? Und die Szene an der Mauer unterstreicht noch eine viel drängendere Frage: Werden Titel und Häuser bald überhaupt noch eine Rolle spielen, wenn es zur großen Schlacht zwischen den Lebenden und den Toten kommt?

    Das ist "Game of Thrones"

    Vorlage: Die Fernsehserie "Game of Thrones" basiert auf der Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin. Im Jahr 2011 erschien der fünfte von sieben geplanten Bänden.

    Genre: "Game of Thrones" ist eine Fantasy-Geschichte. Sie setzt Elemente wie Drachen oder Magie aber nur sehr sparsam ein. Martin zeichnet eine Zeit nach, die an das europäische Mittelalter erinnert. Dabei stellt er nicht wie sonst üblich einen Kampf zwischen Gut und Böse dar - alle Charaktere besitzen vielschichtige Eigenschaften.

    Welt: Der Großteil der Handlung spielt auf dem fiktiven Kontinent Westeros. Hier liegen die sieben Königreiche, die vor Ort jeweils von einer einflussreichen Adelsfamilie geführt werden. Übergeordnet regiert ein König oder eine Königin den gesamten Kontinent, der oder die in der Hauptstadt Königsmund auf dem sogenannten Eisernen Thron sitzt.

    Handlung: Wie der Name der Serie schon sagt, bestimmt der Kampf um den Thron die Handlung. Mehrere der Adelsfamilien beanspruchen die Herrschaft über die sieben Reiche für sich. Es geht um Lügen, Intrigen und Kriege. Dabei geht es oft recht grausam und blutig zu.

    Gefahr von Außen: Im Norden grenzt eine Eisebene an Westeros, in der Untote leben. Der Kampf gegen sie nahm in der achten und letzten Staffel der Serie eine wichtige Rolle ein.

    Charaktere: Die Geschichte wechselt in jeder Folge mehrmals zwischen den vielen verschiedenen Hauptcharakteren. Das Besondere an der Serie ist: Auch beliebte Protagonisten sind nicht vom Serien-Tod gefeit - was mehrfach schon die Fangemeinde schockte.

    Die Macher von "Game of Thrones" haben es in Folge 1 von Staffel 8 spürbar in Kauf genommen, große Momente schnell abzuhandeln - um den Grundstein für noch größere zu legen. Die nächsten Episoden müssen beweisen, dass es das wert war.

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