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Friedensnobelpreis 2013: Friedensnobelpreis geht an Chemiewaffen-Kontrolleure

Friedensnobelpreis 2013

Friedensnobelpreis geht an Chemiewaffen-Kontrolleure

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    Der Preisträger des  Friedensnobelpreises steht fest.
    Der Preisträger des Friedensnobelpreises steht fest. Foto: Kay Nietfeld (dpa)

    Die OPCW bekomme die Auszeichnung "für ihren umfassenden Einsatz für die Vernichtung von Chemiewaffen", begründete der Komiteevorsitzende Thorbjörn Jagland die Entscheidung der Jury.

    Der prestigeträchtige Preis, mit dem im vergangenen Jahr die Europäische Union geehrt worden war, ist mit 8 Millionen Kronen dotiert, umgerechnet rund 920 000 Euro.

    "Entwaffnung spielt in Alfred Nobels Willen eine wichtige Rolle", führte Jagland in der Begründung aus. Das norwegische Nobelkomitee habe mit zahlreichen Preisen den Bedarf unterstrichen, Nuklearwaffen zu vernichten. "Mit diesem Preis an die OPCW will das Komitee zur Zerstörung von Chemiewaffen beitragen", sagte Jagland.

    Die OPCW ist für die Umsetzung der Chemiewaffenkonvention von 1997 zuständig. Sie hat bislang 189 Mitgliedsstaaten - Syrien soll am kommenden Montag 190. Mitglied werden. Zurzeit sind Chemiewaffenkontrolleure in dem Land unterwegs, um Lager aufzusuchen und die Vernichtung der Waffen einzuleiten.

    Friedensnobelpreisträger der letzten Jahre

    2017: Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung

    2016: Juan Manuel Santos (Kolumbien)

    2015: Quartett für nationalen Dialog (Tunesien)

    2014: Malala Yousafzai (Pakistan) und Kailash Satyarthi (Indien)

    2013: Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW)

    2012: Die Europäische Union

    2011: Tawakkol Karman (Jemen), Leymah Gbowee und Ellen Johnson Sirleaf (Liberia)

    2010: Liu Xiaobo (China)

    2009: Barack Obama (USA)

    2008: Martti Ahtisaari (Finnland)

    2007: Al Gore (USA) und der Weltklimarat

    2006: Grameen Bank und Muhammad Yunus (Bangladesch)

    2005: Mohammed el-Baradei und die Internationale

    2004: Wangari Maathai (Kenia)

     "Aktuelle Ereignisse in Syrien, wo Chemiewaffen erneut genutzt wurden, haben das Bedürfnis unterstrichen, die Bemühungen, solche Waffen zu zerstören, zu erhöhen", führte das Nobelkomitee aus.

    Das Thema Chemiewaffen war zuletzt durch die Krise in Syrien ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Beim - eigentlich weltweit geächteten - Einsatz von Chemiewaffen waren dort hunderte Menschen ums Leben gekommen.

    Als Favoritin für den Friedensnobelpreis 2013 war unter anderem die 16 Jahre alte Malala aus Pakistan gehandelt worden. Sie setzt sich für die Rechte der Frauen und Mädchen auf Bildung ein und zog damit den Zorn der Taliban auf sich.

    Friedensnobelpreis wird in Oslo vergeben

    Der Friedensnobelpreis ist der einzige Nobelpreis, der nicht im schwedischen Stockholm, sondern in Oslo von einem Nobelkomitee aus fünf Parteienvertretern vergeben wird. Nach dem Testament Alfred Nobels (1833-1896) soll er an denjenigen gehen, der im vorausgegangenen Jahr am meisten für den Frieden geleistet hat. Feierlich überreicht wird der Preis am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, ebenfalls in Oslo. AZ

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