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Freundin erschossen?: Mordanklage: Oscar Pistorius weint vor Gericht

Freundin erschossen?

Mordanklage: Oscar Pistorius weint vor Gericht

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    Oscar Pistorius verliert bei der Anhörung in Pretoria die Fassung.
    Oscar Pistorius verliert bei der Anhörung in Pretoria die Fassung. Foto: dpa

    Der südafrikanische Paralympics-Star Oscar Pistorius ist wegen Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp angeklagt worden. In einem Gericht in Pretoria verlas Richter Desmond Nair die Anklageschrift. In einer Erklärung wies der Ausnahmesportler anschließend den Vorwurf vehement zurück und übermittelte der Familie der Toten sein Mitgefühl.

    Oscar Pistorius: Paralympics-Star soll Freundin erschossen haben

    Pistorius soll am Donnerstag in seinem Haus in einem Nobelvorort von Pretoria auf seine 29-jährige Freundin geschossen haben. Vor zahlreichen Zuschauern verlas der Richter Desmond Nair in einem Gerichtssaal in Pretoria die Anklageschrift. Die Staatsanwaltschaft geht von vorsätzlicher Tötung aus, bei einer Verurteilung droht Pistorius lebenslange Haft.

    Nach dem knapp einstündigen Gerichtstermin bestritt Pistorius in einer von seiner Familie und seinem Management veröffentlichten Erklärung den Mordvorwurf. „Zuerst und als Wichtigstes müssen unsere Gedanken heute bei der Familie und den Freunden von Reeva Steenkamp sein“, begann die Erklärung, um dann fortzufahren, dass der Angeklagte den gegen ihn erhobenen Vorwurf „auf das Schärfste“ zurückweise.  Nun müsse das rechtliche Verfahren seinen Gang gehen durch eine ordentliche polizeiliche Untersuchung, die Sammlung von Beweisen und auf der Basis des südafrikanischen Justizsystems.

    Oscar Pistorius: Mordanklage 

    Das ist Oscar Pistorius

    Geburtsdatum: 22. November 1986

    Geburtsort: Sandton/Südafrika

    Behinderung: Pistorius wird durch einen Gendefekt ohne Wadenbeine und äußere Fußseiten geboren. Im Alter von elf Monaten werden ihm beide Beine unterhalb der Knie amputiert.

    Größte Erfolge: - Paralympics 2004 in Athen Gold über 200 m, Bronze über 100 m; - Paralympics 2008 in Peking Gold über 100, 200 und 400 m; - Paralympics 2012 in London Gold über 400 und 4 x 100 m, Silber über 200 m Weltmeisterschaften 2011 in Daegu Halbfinale über 400 m Olympische Spiele 2012 in London Halbfinale über 400 m

    Wichtige Entscheidungen: 14. Januar 2008: Der Leichtathletik-Weltverband IAAF entscheidet, dass seine Karbon-Prothesen Pistorius Vorteile verschaffen und er deshalb nicht an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen darf.

    16. Mai 2008: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hebt die IAAF-Entscheidung wieder auf. Pistorius verpasst aber die sportliche Qualifikation für die Spiele in Peking.

    8. August 2011: Pistorius wird zusammen mit dem Sprinter Jason Smyth als erster behinderter Sportler für eine Leichtathletik-WM nominiert.

    4. August 2012: Pistorius startet als erster beinamputierter Sportler der olympischen Geschichte bei den Spielen in London.

    Der Läufer, der bei den Paralympischen Spielen insgesamt sechs Goldmedaillen holte, erschien zu dem Gerichtstermin in einem dunklen Anzug mit hellblauem Hemd. Weinend und mit gesenktem Kopf hörte er der Verlesung der Anklageschrift zu. Sein Gesicht verdeckte er mit den Händen. In der ersten Reihe des Zuschauerbereichs verfolgten sein Vater Henke Pistorius und seine Schwester Aimee die Anhörung. Sie klopften dem Angeklagten als Zeichen der Unterstützung auf den Rücken.

    Richter Nair vertagte die Anhörung auf Wunsch der Verteidigung auf kommenden Dienstag. Pistorius wurde anschließend in seine Zelle auf der Polizeiwache in Brooklyn zurückgebracht. afp

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