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Frauenfußball im Fernsehen: Tatort: Vorspiel zur Frauen-Weltmeisterschaft

Frauenfußball im Fernsehen

Tatort: Vorspiel zur Frauen-Weltmeisterschaft

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    "Tatort"-Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts).
    "Tatort"-Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Foto: dpa

    Der Titel lässt keinen Zweifel daran, wo „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal diesmal in Deutschlands beliebtester Krimiserie ermitteln wird. Ihre Arbeit führt sie rund um Mannheim und Ludwigshafen ins Fußballer-Milieu, passend zur baldigen Eröffnung der Frauen-Weltmeisterschaft im eigenen Land – unter anderem mit dem Spielort Augsburg.

    Am Sonntag sucht sie den Mörder von Fadime Gülüc, einer talentierten Fußballerin des FC Eppheim, mit dem die Sportlerin in die erste Liga aufgestiegen ist. Und sogar den Sprung in die Frauen-Nationalmannschaft hat Fadime Gülüc geschafft. Doch dann wird sie erschlagen unter der Dusche gefunden …

    Schauspielerin Ulrike Folkerts, die seit vielen Jahren in die Rolle der Lena Odenthal schlüpft, war schon immer fasziniert vom Spiel mit dem Ball. Die 50-Jährige ist zudem eine von neun Paten für die Fußball-WM der Frauen in Deutschland. Dass sie sich für dieses Turnier einsetzt, erscheint logisch. Tägliche Läufe, regelmäßiges Schwimmtraining – und einst unkte sie: „Ich wäre bestimmt eine gute Fußballerin geworden. Aber bei uns auf dem Dorf durften die Mädchen nicht mitspielen.“

    Wer sich mit Ulrike Folkerts unterhält, blickt auf eine äußerst sportliche und gut durchtrainierte Frau. Die Geschichte mit der Frauen-WM ist ihr wichtig. Eine tolle Chance, sagt sie, diesen Frauensport hierzulande noch viel populärer zu machen. Sogar DFB-Präsident Theo Zwanziger bekommt einen Kurzauftritt. Lena Odenthal, tatkräftig und elanvoll, wie man das von ihr gewohnt ist, wird auch in den Fußballerkreisen aufräumen und die Schuldigen überführen und am Ende, Auge in Auge, auf ihren Kollegen Mario Kopper (Andreas Hoppe) schießen – mit dem Ball aufs Tor.

    Nicht nur Lena Odenthal krempelt gerne die Ärmel nach oben. Auch Ulrike Folkerts verkörpert jenen Typ von Mensch, der Dinge anpackt und ohne Scheu auch darüber spricht – zum Beispiel über ihre Homosexualität und die Partnerschaft zur Künstlerin Katharina Schnitzler, mit der sie das Buch „Glück gefunden“ veröffentlichte und den Verein „kulturvoll“ gründete, der Seminare und Projekte für benachteiligte Kinder anbietet.

    Ulrike Folkerts ist extrovertiert, statt nach innen gekehrt. Impulsiv, statt zögerlich. „Ich setze mich gerne für gemeinnützige Dinge ein“, sagt sie, erklärt aber im nächsten Atemzug: „Oft ergibt sich das einfach so.“ Was fast schon entschuldigend klingt, hätte die Schauspielerin, die vor vier Jahren bei den Salzburger Festspielen in die Rolle des Todes im „Jedermann“ schlüpfte, auch so ausdrücken können: „Meine Mutter hat mir mit auf den Weg gegeben, sich für andere Menschen einzusetzen.“

    So scheute sich Mama Folkerts vor vielen Jahren nicht, trotz Trennung von ihrem Ehemann, neben ihren Kindern zwei weitere bei sich aufzunehmen, deren Eltern kurze Zeit zuvor ums Leben gekommen waren. Wie die Mutter, so die Tochter: Die „Tatort“-Kommissarin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes engagiert sich seit geraumer Zeit für Menschen mit Downsyndrom, unterstützt Organisationen, die sich für vernachlässigte Straßenkinder und Kindersoldaten einsetzen oder für den weltweiten Kampf gegen Armut.

    Momentan freilich dreht sich vieles in ihrem Leben um den runden Ball und den Schuss – aufs Tor, wohlgemerkt.

    "Tatort: Im Abseits" läuft am Sonntag um 20.15 Uhr in der ARD.

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