Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Frankreich: First Lady: Valérie Trierweiler sucht ihren Platz noch

Frankreich

First Lady: Valérie Trierweiler sucht ihren Platz noch

    • |
    Für Valérie Trierweiler ist der Medienrummel um ihre Person zunehmend eine Last.
    Für Valérie Trierweiler ist der Medienrummel um ihre Person zunehmend eine Last. Foto: Fred Dufour, AFP

    Die Aussage passt zur Lebensgefährtin des Mannes, der mit der Ankündigung überzeugt hat, er werde ein „normaler“ Präsident. „Ich versuche, ein normales Leben weiterzuleben“, sagt Valérie Trierweiler etwas gehetzt in eines der Mikrofone, die sich vor ihren Mund drängen. Ganz einfach ist das nicht.

    Der Journalistin fällt der Umgang mit dem Interesse an ihrer Person schwer

    Ob man ihr wenigstens etwas Platz auf dem Gehweg lassen könne, bittet sie die Journalisten, die sie Anfang der Woche angefangen haben auf dem Weg zur Wahlkampfzentrale ihres Partners François Hollande (57), des künftigen französischen Staatschefs. Zwar kennt die 47-jährige Trierweiler, erfahrene Journalistin bei der Illustrierten Paris Match, die Medien bestens, aber mit dem immensen Interesse an ihrer Person umzugehen, fällt ihr erkennbar schwer.

    Danielle Mitterrand ist ein Vorbild

    Sie hat sich ein paar Tage Zeit erbeten, erst einmal zu realisieren, dass sie die neue Première Dame ist und darüber nachzudenken, welche Akzente sie setzen will. Reine Staffage werde sie jedenfalls nicht sein, sagte sie der New York Times. Als Rollenvorbild sehe sie eher die engagierte Menschenrechtlerin Danielle Mitterrand oder auch Hillary Clinton als ihre Vorgängerin Carla Bruni, die sich zwar karitativ engagierte, aber als politisch ahnungslos bezeichnete. „Das muss schwierig für Nicolas Sarkozy gewesen sein, abends nach Hause zu kommen zu Carla, die die Politik überhaupt nicht mochte“, sagt Trierweiler. Während Bruni oft unterstellt wurde, Sarkozy vor allem wegen dessen Machtposition geheiratet zu haben, erklärt Trierweiler, sie liebe erst den Mann François, dann den

    Jeder ihrer Schritte wird streng überwacht

    Auch weil jeder Schritt, ihre Wohnung und die ganze Straße seit Hollandes Wahlsieg streng überwacht werden, sodass ein Umzug in den Élysée-Palast schon aus Sicherheitsgründen notwendig werden könnte. Vom Getuschel über ihre wilde Ehe lässt sie sich jedoch nicht beeindrucken: „Ehrlich, das bereitet mir keine Sorgen!“ Während Hollande nie verheiratet war, auch nicht mit seiner langjährigen Ex-Partnerin und Parteifreundin Ségolène Royal, mit der er vier Kinder hat, ist Trierweiler zweimal geschieden und Mutter von drei Söhnen im Teenager-Alter. Schon damit diese künftig nicht auf Staatskosten leben, will die resolute 47-Jährige weiter ihr eigenes Brot verdienen.

    Ähnlich wie der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und die Journalistin Daniela Schadt wollen sich auch Hollande und Trierweiler nicht zum Jawort drängen lassen: Das sei ihre persönliche Angelegenheit. Im französischen Außenministerium wirft das einem Bericht der Zeitung Figaro zufolge allerdings Fragen des Protokolls auf: Soll man sie als Madame Trierweiler, Trierweiler-Hollande oder Madame François Hollande ankündigen?

    Generell stelle ein unverheiratetes Paar bei Staatsbesuchen zwar kaum mehr ein Problem dar, erklärt ein Diplomat. „Vielmehr ist die elegante Diskretion von Valérie Trierweiler ein Vorteil“, sagt Paul Poudade, unter Chirac Protokoll-Chef. Nur der Vatikan als eine der letzten Bastionen könnte ihr verwehrt bleiben. Auch Sarkozy musste Carla bei seinen beiden Papst-Besuchen zurücklassen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden