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Frankfurt: Flughafen Frankfurt: Polizeieinsatz sorgt für schleppenden Betrieb

Frankfurt

Flughafen Frankfurt: Polizeieinsatz sorgt für schleppenden Betrieb

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    Der Frankfurt Flughafen musste gestern wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt werden.
    Der Frankfurt Flughafen musste gestern wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt werden. Foto: Arne Dedert, dpa (Symbolbild)

    Der Flugverkehr am Frankfurter Flughafen ist wieder freigegeben. Gestern mussten große Teile wegen eines falschen Sprengstoffalarms gesperrt werden, etwa 60 Flüge und insgesamt 13.000 Passagiere waren betroffen. Zur Ursache äußerte sich die Bundespolizei: "Trotz positivem Sprengstofftest wurde eine vierköpfige französische Familie in den Sicherheitsbereich entlassen." Das sei "der Fehler einer Luftsicherheitsassistentin" gewesen.

    Nach Sperrung wegen Polizeieinsatz: Angespannter Betrieb am Flughafen

    Etwa drei Stunden dauerte die Sperrung, um 14.30 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. "Wir danken allen Passagieren und Flughafenmitarbeitern für ihr Verständnis und diszipliniertes Verhalten", schrieb die Polizei auf Twitter.

    Der Betrieb danach verlief angespannt. "Ein Alptraum, ein einziger Alptraum!", ruft eine Passagierin entnervt. Im Transit erfuhr sie, dass ihre Weiterreise nach New York schwierig werden könnte. "Und morgen sind alle Flüge schon ausgebucht!" Doch ganz wollte sie nicht aufgeben. "Unser Anschlussflug startet fünf Stunden nach unserer Ankunft. Vielleicht klappt es ja doch noch." Ein Dutzend Passagiere konkurrierten um gute Startpositionen und drängten zu den Sicherheitskontrollen. Der Flugbetrieb lief zwar wieder, trotzdem herrschte Ausnahmezustand in Frankfurt.

    Französische Familie hat keine Schuld am Sprengstoff-Alarm in Frankfurt

    Die Familie treffe keine Schuld, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur: "Es war keine böse Absicht". Als beim "Abwischen" der Sprengstofftest - fälschlicherweise - angeschlagen habe, hätte die Fraport-Mitarbeiterin eine Nachkontrolle vornehmen müssen, sie habe das aber unterlassen. 

    Die Familie wurde gesucht, gefunden und befragt. Danach durfte sie weiterreisen. Über Zielort, Alter und weitere Details machten die Behörden zunächst keine Angaben.

    Allein bei der Lufthansa waren rund 7000 Fluggäste von der Sperrung betroffen. Die Airline reservierte in der Umgebung des Flughafens rund 2000 Hotelzimmer und ließ im Terminal Feldbetten für Transit-Passagiere aufstellen, die den Schengen-Raum wegen fehlender Visa nicht betreten dürfen. Der Krisenstab tue alles, damit noch möglichst viele Flüge rausgingen, erläuterte eine Sprecherin. 

    Nach Polizeieinsatz wegen Alarm am Flughafen Frankfurt lief die Abfertigung weiter

    Beim bereits verladenen Gepäck habe man aus den Erfahrungen von München gelernt. Die bereits überprüften Koffer müssten nicht wieder ausgeladen werden, sondern würden zur Not auch ohne den Besitzer an den jeweiligen Zielort geflogen. Einige Jets seien ohne Passagiere gestartet.

    Laut Fraport wurde das Boarding gegen 11.30 Uhr eingestellt. Die Bundespolizei zog Absperrbänder auf und drängte die Fluggäste zurück in den vorderen Bereich der Halle. Passagiere wurden von den Gates aus dem Sicherheitsbereich gebracht. Augenzeugen zufolge herrschte keine Panik, aber großes Gedränge in den wetterbedingt heißen Räumen. Passagiere beklagten sich, dass sie sich nicht ausreichend informiert fühlen. 

    Die Lufthansa stoppte große Teile ihrer Abfertigung. In den Bereichen A und Z konnten Passagiere nicht mehr ein- oder aussteigen. Ankommende Flugzeuge mussten auf dem Vorfeld mit den Passagieren an Bord warten. Am Frankfurter Flughafen gibt es ein zweites, von der Sperrung nicht betroffenes Terminal. Auch in den übrigen Teilen des Terminal 1 lief der Betrieb weiter.

    Ähnlicher Vorfall in München: Sperrung nach Polizeieinsatz

    Am Münchner Flughafen war im Juli ein Terminal geräumt worden, weil eine Frau ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich gelangt war. Mindestens 200 Flüge fielen aus, bei rund 60 Flügen kam es zu Verspätungen. Erst rund zwei Stunden nach dem Vorfall wurde der Sicherheitsbereich wieder freigegeben.

    Vor fast genau zwei Jahren kam es am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens zu einer ähnlichen Situation. Damals war eine Frau nach der Kontrolle ihres Handgepäcks in den Sicherheitsbereich weitergegangen, obwohl ihre Kontrolle nicht abgeschlossen war. Von der Evakuierung des Terminals waren damals rund 5000 Passagiere betroffen. Sämtliche Passagiere der Flugsteige 1 und 1A mussten sich daraufhin einer weiteren Sicherheitskontrolle unterziehen. Rund 100 Flüge fielen aus, auch nach der Wiederaufnahme des Terminalbetriebs kam es noch stundenlang zu Verzögerungen. (dpa/AZ)

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