Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Flugzeugabsturz: Wrackteile im Meer stammen nicht von Unglücks-Airbus

Flugzeugabsturz

Wrackteile im Meer stammen nicht von Unglücks-Airbus

    • |
    Das Bild zeigt einen Blick in das Cockpit eines französischen Militärflugzeuges bei der Suche nach dem vermissten Airbuss 330 der Air France.
    Das Bild zeigt einen Blick in das Cockpit eines französischen Militärflugzeuges bei der Suche nach dem vermissten Airbuss 330 der Air France. Foto: dpa

    Paris (AZ) - Frankreich hat Brasilien die voreilige Ankündigung zu den angeblich geborgenen Wrackteilen vorgehalten. "Die französische Regierung sagt seit Tagen, dass man extrem vorsichtig sein muss", sagte der Staatssekretär Dominique Bussereau dem Radiosender RTL am Freitag.

    "Unsere Flugzeuge und Schiffe haben bislang gar nichts entdeckt, es waren unsere brasilianischen Freunde, die Dinge gesehen haben, von denen sie glaubten und behaupteten, dass sie zu dem (Air-France-)Flugzeug gehörten", fügte er hinzu.

    Unterdessen bestätigte Airbus, dass das Unglücks-Flugzeug widersprüchliche Geschwindigkeitsdaten gesendet habe. Das geht aus einem Schreiben von

    In dem Schreiben erinnert Airbus daran, dass Piloten in solchen Fällen Schub und Anstellwinkel konstant halten sollen, bis die Daten wieder fehlerfrei gemessen werden oder eine Fehlersuche möglich ist. Solche Situationen seien nicht ungewöhnlich, sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath. "Wir wissen nicht, was zu den unterschiedlichen Messungen geführt hat und was danach im Cockpit geschah."

    Die brasilianische Armee hatte am Vortag eingeräumt, dass die bislang aus dem Meer gefischten Teile nicht wie zunächst angekündigt von der abgestürzten Maschine stammten. Es handelte sich unter anderem um eine Holzpalette. Zudem habe sich herausgestellt, dass es sich bei dem angeblichen Kerosinfilm auf dem Wasser um Öl von einem Schiff handele. Die brasilianische Luftwaffe hatte anfangs auch einen im Wasser treibenden Flugzeugsitz sowie ein sieben Meter langes Wrackteil ausgemacht, die aber noch nicht geborgen wurden.

    Von den 228 Opfern, unter ihnen 28 Deutsche, fehlt weiterhin jede Spur. Falls das Flugzeug explodiert sei, sei es sehr schwierig, Leichenteile im Wasser zu finden, sagte der Leiter der Rechtsmedizin der Berliner Charité, Michael Tsokos, am Freitag der dpa. "Normalerweise können Leichen im Wasser gut geborgen und identifiziert werden." Dafür sei aber wichtig, dass sich die Leichen in einem Gebiet befinden, das für Rettungskräfte erreichbar ist.

    Die verschollenen Deutschen können nach Auskunft der Bundesrechtsanwaltskammer frühestens drei Monate nach dem Unglück für tot erklärt werden. Bis dahin gelten sie offiziell als lebend. "Die Suche geht weiter", betonte der Sprecher der Luftwaffe, Ramon Cardoso.

    Derzeit sind elf brasilianische und fünf französische Maschinen im Einsatz. Die USA entsandte ebenfalls ein Suchflugzeug. Die Suche konzentriert sich auf eine Fläche von etwa 6000 Quadratkilometern, das entspricht etwa der zweieinhalbfachen Fläche des Saarlandes.

    Für Freitag haben die Meteorologen schlechtes Wetter vorausgesagt, was die Suche erschweren würde. Der Flugschreiber, der etwa 30 Tage lang Signale aussendet, wurde bislang noch nicht geortet. Die Bergung könnte schwierig werden, da der Atlantik in dem Gebiet zwischen 2000 und 3000 Meter tief und von Meeresgebirgen durchzogen ist.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden