Nach einem Flugzeugabsturz beginnt für die Bergungsmannschaften in der Regel die Suche nach der sogenannten Blackbox. Denn der Flugdatenschreiber (Flight Data Recorder) und der Stimmenrekorder (Voice Recorder), die in Flugzeugen eingebaut sind, helfen nach einem Flugzeugunglück bei der Rekonstruktion des Unfallhergangs - und bestenfalls beim Versuch, weitere Unfälle zu verhindern.
Wie sehen Flugdatenschreiber aus?
Die Flugdatenschreiber - häufig in der Signalfarbe grell-orange - werden umgangssprachlich Blackbox genannt. Das von dem Australier David Warren entwickelte Gerät wird seit Mitte der 50er Jahre serienmäßig in Flugzeuge eingebaut. Die Stahlkästen sind etwas größer als ein Schuhkarton und wiegen je nach Hersteller vier bis fünf Kilogramm.
Wo ist die Blackbox eingebaut?
Die Flugdatenschreiber sind meist im Heck der Maschine untergebracht. Denn dort ist die Chance am größten, dass die Geräte heil bleiben.
Wie stabil ist die Blackbox?
Das Gehäuse übersteht Abstürze aus großer Höhe und ist absolut wasserdicht. Es kann hohem Wasserdruck und bis zu einer halben Stunde lang Temperaturen von bis zu 1100 Grad Celsius widerstehen.
Welche Daten speichert die Blackbox?
Das Gerät zeichnet auf allen Flügen relevante Daten wie Kurs, Geschwindigkeit, Flughöhe oder Neigungswinkel der Maschine auf. Durch das Speichern von GPS-Daten gibt es zudem Auskunft über den genauen Ort eines Unglücks - auch wenn die Trümmer später weit verstreut sind. Auf einem Stimmenrekorder sind Tonaufnahmen der Gespräche von Pilot und Co-Pilot sowie weitere Geräuschen im Cockpit gespeichert.
Wer kann die Daten einer Blackbox auswerten?
In Deutschland zum Beispiel die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, in dfen USA das National Transportation Safety Board (NTSB).
Welchen Zeitraum umfassen die Daten?
Der Flugdatenschreiber kann 25 Stunden lang aufzeichnen, auch Informationen des vorletzten Flugs sind darum meist noch erhalten. Neuere Modelle des Stimmenrekorders speichern einen Zeitraum von zwei Stunden, früher waren es etwa 30 Minuten.
Wie lange sendet die Blackbox Positionsangaben?
Wichtig für die Ortung nach einem Absturz im Meer: Die Box kann etwa einen Monat lang Positionsangaben senden, dann ist die Batterie des Signalgebers leer. Deshalb ist die suche nach verschollenen und abgestürzten Flugzeugen immer auch ein Wettlauf mit der Zeit. AZ, dpa