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Flugzeugabsturz: 50 Tote: Russischer Superjet stürzt an Vulkan ab

Flugzeugabsturz

50 Tote: Russischer Superjet stürzt an Vulkan ab

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    Flugzeugabsturz in Indonesien: Menschen trauern um die 50 Insassen an Bord des russischen Superjets 100. Dessen Wrack wurde am Donnerstag entdeckt.
    Flugzeugabsturz in Indonesien: Menschen trauern um die 50 Insassen an Bord des russischen Superjets 100. Dessen Wrack wurde am Donnerstag entdeckt. Foto: dpa

    Das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 war am Mittwoch zu einem Demonstrationsflug gestartet. 21 Minuten nach dem Start verschwand die Maschine vom Radarschirm.

    Heute nun die traurige Gewissheit. "Um 8.30 Uhr haben Rettungstrupps Teile der Maschine gesichtet und wir glauben, dass es sich um den Ort handelt, wo die Maschine abgestürzt ist", sagte der Chef der Rettungsbehörde, Daryatmo.  Da die Absturzstelle im unwegsamen Gelände an den Hänge des 2200 Meter hohen Vulkans Salak liegt, mussten sich die Retter erst ihren Weg bahnen. Hunderte Helfer waren am Vormittag auf dem Weg zur Unglücksstelle.

    Keine Überlebenden bei Flugzeugabsturz in Indonesien

    Offenbar war das Flugzeug in der Luft oder beim Aufprall auseinandergebrochen. Es habe keine Überlebenden gegeben, sagte ein Sprecher der Firma, die den russischen Flugzeughersteller Suchoi in Indonesien vertritt. An Bord der hochmodernen russischen Maschine waren 50 Menschen. Unter den Passagieren waren nach indonesischen Angaben Vertreter der russischen Botschaft, Mitarbeiter von Fluggesellschaften und Journalisten.

    Absturz: Vulkan ist oft in Nebelschwaden gehüllt

    Die tragischsten Flugzeugabstürze

    4. Mai 1949: Am Wallfahrtsberg Superga ereignet sich ein tragisches Flugzeugunglück. Eine Maschine des Typs Fiat G.212 verunglückte und stürzte alle Insassen in den Tod, darunter die gesamte Mannschaft des Fußballvereins AC Turin.

    24. Dezember 1971: Ein schweres Unwetter hat zum Absturz eines Passagierflugzeugs geführt, das von Lima nach Pucallpa (Peru) unterwegs war. Bis auf ein 17-jähriges Mädchen kamen dabei alle Insassen ums Leben.

    13. Oktober 1972: In einer Höhe von 4000 Metern kollidierte der Uruguayan-Air-Force-Flug 571 an einer Felswand in den Anden. 16 von insgesamt 45 Menschen überlebten anschließend 72 Tage im Schnee, bis sie gerettet wurde.

    27. März 1977: Beim Zusammenstoß einer Boeing 747-121 (N736PA) der Pan American World Airways (PanAm) und einer Boeing 747-206B (PH-BUF) der KLM Royal Dutch Airlines auf dem Flughafen Los Rodeos auf Teneriffa kamen 583 Menschen ums Leben.

    25. Mai 1979: Eine McDonnell Douglas DC-10 der American Airlines verlor kurz bevor sie sich am Chicago O’Hare Airport vom Boden löste ein Triebwerk. Das Flugzeug stürzte über einem Campingplatz ab. 273 Menschen starben.

    19. August 1980: Im Innenraum einer Maschiene der Saudi Arabian Airlines brach Feuer aus. Der Kapitän schaffte es zwar, das Flugzeug zurück zum zum Riyadh-King Khaled International Airport zu manövrieren, doch die 301 Insassen konnten nicht mehr rechtzeitig evakuiert werden.

    1. September 1983: Eine Boeing 747-230B flog versehentlich in den sowjetischen Luftraum. Sie wurde von einem russischen Kampfjet abgeschossen. Alle 269 Insassen starben.

    23.06.1985: Militante Sikhs hatten eine Bombe in einem Radiogerät und dieses im Frachtraum einer Boeing 747-200 der Air India versteckt. Alle 329 Insassen kamen um, als der Sprengstoff explodierte und die Maschine in den Atlantik stürzte.

    12. August 1985: Eine Boeing 747 der Japan Air Lines stürzte kurz nach ihrem Start in Tokio mit 509 Fluggästen und 15 Besatzungsmitgliedern ab. Fast alle Insassen starben. Eine schlampige Reparatur am hinteren Druckschott hatte die Katastrophe verursacht.

    3. Juli 1988: Aufgrund einer Verwechslung schießen amerikanische Soldaten von einem Schlachtschiff aus auf ein Airbus A300 der Iran Air. Die 290 Zivilisten, die sich an Bord der Maschine befinden, kommen ums Leben.

    26. April 1994: Ein Fehler der Besatzung führte dazu, dass eine Maschine der China Airlines bei ihrer Landung auf dem Nagoya-Komaki International Airport verunglückte. Fast alle 271 Insassen starben. Nur 7 Menschen überlebten das Unglück.

    30. Juni 1994: Bei einem Testflug des Airbus A330-321 wurde der Ausfall des linken Triebwerks simuliert. Der Pilot schaffte es nicht, die Maschine rechtzeitig abzufangen. Das 7-köpfige Team kam ums Leben.

    12. November 1996: Über Delhi ereignete sich ein verheerender Zusammenstoß zwischen einer Maschine der Kazakstan Airlines und einer Boeing 747-100 der Saudia. 349 Menschen fielen der Katastrophe zum Opfer.

    1. Juli 2002: Eine der schlimmsten Flugkatastrophen im deutschen Luftraum ereignet sich in der Nähe von Überlingen. DHL-Flug 611 und Bashkirian-Airlines-Flug 2937 kollidierten. 71 Menschen, darunter 49 Kinder, kamen ums Leben.

    10. April 2010: Bei einem Flugzeugunglück in Polen kommen neben Staatsoberhaupt Lech Kaczynski einige Parlamentsabgeordnete und hochrangige Militärs ums Leben.

    8. März 2014: Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines teilt mit, der Kontakt zu ihrem Flug MH370 sei kurz nach dem Start abgerissen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Es beginnt eine großangelegte Suche nach dem verschollenen Flugzeug. Mitte März erklärt Malaysia offiziell, die Maschine sei im Indischen Ozean abgestürzt. Die Suche nach dem Wrack hält bis heute an.

    17. Juli 2014: Eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit 295 Menschen an Bord stürzt im umkämpften Osten der Ukraine ab und zerschellt. Die ukrainische Regierung und die prorussischen Separatisten machen sich gegenseitig für den Abschuss über dem Konfliktgebiet verantwortlich. Die Maschine soll von einer Flugabwehrrakete getroffen worden sein.

    Nach Angaben der indonesischen Flugwacht hatten die  Piloten kurz vor dem Unglück um Genehmigung gebeten, ihre zugewiesene Flughöhe zu verlassen. Sie wollten auf 1800 Meter gehen. Einen Grund nannte der Kapitän dafür nicht. Die Maschine befand sich da in der Nähe des Berges Salak, der oft in Nebelschwaden gehüllt ist. Zum Zeitpunkt des Unglücks nieselte es in der Region.

    Die Maschine vom Typ Suchoi Superjet 100 ist das erste Passagierflugzeug, das seit dem Zerfall der Sowjetunion in Russland entwickelt wurde und sollte anderen Mittelstreckenanbietern wie Bombardier (Kanada) und Embraer (Brasilien). Erst vor kurzem hatte die Zivilsparte des Kampfjet-Herstellers Suchoi die offizielle Zulassung für die Europäische Union erhalten.  dpa

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