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Flug MH370: Das Verschwinden von Flug MH370 bleibt wohl ein ewiges Rätsel

Flug MH370

Das Verschwinden von Flug MH370 bleibt wohl ein ewiges Rätsel

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    Ein angespültes Trümmerteil ist als Flügelklappe von Flug MH370 identifiziert worden. Viel mehr fand man nicht.
    Ein angespültes Trümmerteil ist als Flügelklappe von Flug MH370 identifiziert worden. Viel mehr fand man nicht. Foto: Raymond Wae Tion/Archiv (dpa)

    Das Verschwinden von Flug Malaysia Airlines MH 370 wird wohl eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte bleiben. Fast 150 Millionen Euro Kosten, knapp drei Jahre Arbeit, null Erfolg - die Suche nach der vermissten Boeing 777 ist seit Dienstag offiziell beendet. Gefunden wurde die Maschine mit den 239 Menschen an Bord nicht. Einige der wichtigsten Fragen - und die unvollständigen Antworten:

    Was genau ist damals mit Flug MH 370 passiert?

    Die Boeing 777 war auf einem Linienflug von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur in die chinesische Hauptstadt Peking. Am 8. März 2014, Punkt 1.21 Uhr, verschwand sie von den Radarschirmen, ohne dass man dafür bislang eine Erklärung hat. Sieben Stunden lang empfing ein Satellit noch sogenannte Ping-Signale von der Maschine. Etwa solange dauert es, bis der Tank leer gewesen wäre. Offiziell gilt das Flugzeug als vermisst.

    Was könnte zum Verschwinden geführt haben?

    Schwere Flugzeugunglücke der vergangenen Jahre

    2015 und 2014 gab es eine Reihe von Flugzeugunglücken, bei denen viele Menschen ums Leben kamen:

    März 2015: Der Absturz des Germanwings-Jets 4U9525 in Frankreich mit 150 Menschen an Bord ist eines der schwersten Unglücke im Luftverkehr der vergangenen Jahre. Der Copilot steuert die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf nach Überzeugung der Ermittler absichtlich auf Crashkurs.

    Februar 2015: Beim dramatischen Abssturz einer zweimotorigen Turboprop-Maschine vom Typ ATZR-72 in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh kommen 35 Menschen ums Leben. Die Maschine rammt kurz nach dem Start eine Brücke in einem Wohngebiet und stürzt in einen Fluss.

    Dezember 2014: Ein Airbus A320 der AirAsia stürzt auf dem Weg von Indonesien nach Singapur in die Javasee vor Borneo. Alle 162 Menschen an Bord kommen ums Leben.

    Juli 2014: Malaysia Airlines MH17 stürzt über dem Kampfgebiet in der Ostukraine ab, aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie von einer Rakete getroffen worden. 298 Menschen an Bord kommen um.

    Juli 2014: Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Mali sterben alle 116 Menschen an Bord, darunter vier Deutsche. Das Flugzeug vom Typ MD83 war von Ouagadougou (Burkina Faso) nach Algerien unterwegs.

    März 2014: Flug MH370 der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord verschwindet auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich vom Radar. Die wochenlange Suche nach der vermuteten Absturzstelle der Boeing 777-200 im Indischen Ozean bleibt ohne Erfolg. (dpa)

    Im Internet kursieren verschiedenste Verschwörungstheorien - spekuliert wird etwa über eine Entführung, einen Suizid eines Piloten, einen Brand mit giftigen Gasen an Bord, der alle bewusstlos machte. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, die Maschine könne absichtlich oder aus Versehen von Militärs abgeschossen worden sein. Belege in allen Fällen: Fehlanzeige.

    Für den erfahrenen kanadischen Flugunfallermittler Larry Vance ist die Sache spätestens seit dem Fund einer Flügelklappe von Flug MH370 vor Afrika klar. Die abgerissene Kante könne nur entstanden sein, als die Maschine mit ausgefahrener Klappe aufsetzte und durch das Wasser pflügte. "Jeder musste nach dem Fund zu dem Schluss kommen, dass hier ein Mensch am Werk war - eine andere Erklärung gibt es nicht", sagt Vance in einer Dokumentation beim australischen Fernsehsender Channel 9.

    Von diesem etwa zwei Meter langen Wrackteil erhoffen sich die MH370-Ermittler Aufschlüsse über das rätselhafte Verschwinden der malaysischen Boeing.
    Von diesem etwa zwei Meter langen Wrackteil erhoffen sich die MH370-Ermittler Aufschlüsse über das rätselhafte Verschwinden der malaysischen Boeing. Foto:  Zinfos974 (dpa)

    Nur ein Pilot kann die Flügelklappen steuern. Sie befinden sich an der Rückseite der Tragflügel und werden vor einer Landung ausgefahren, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Peter Foley, MH370-Chefermittler der australischen Transportsicherheitsbehörde (ATSB), bestätigt in der Sendung, es sehe so aus, als sei die Flügelklappe ausgefahren gewesen.

    Was hat man bislang von Flug MH 370 gefunden?

    Wenig - und nichts davon in diesem Gebiet. Etwas mehr als 20 Wrackteile, die vermutlich von der Unglücksmaschine stammen, wurden weit entfernt an die Küste Afrikas geschwemmt. Durch die heftige Strömung im Indischen Ozean ist das durchaus plausibel. Bei drei Teilen ist man sich sicher, dass sie zu dem Flugzeug gehörten.

    Wo hat man bislang gesucht?

    In einem riesigen Gebiet im Indischen Ozean, etwa 120 000 Quadratkilometer groß - so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen zusammen. Das Meer ist dort bis zu sechs Kilometer tief. Der Boden ist enorm zerklüftet und wurde noch nie genau vermessen.

    Wird die Maschine jemals gefunden werden?

    Die Chancen stehen schlecht. Viele Angehörigen fordern, dass die Suche weitergeht. Aber die beteiligten Staaten - Australien, China und Malaysia - halten das für einigermaßen aussichtslos. Jetzt hofft man auf einen Zufallsfund oder einen reichen Privatmann, der die Suche weiterfinanziert. Gemeldet hat sich bislang niemand.  (AZ, dpa)

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