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Film-Kritik: "A United Kingdom": Die Geschichte einer unerschütterlichen Liebe

Film-Kritik

"A United Kingdom": Die Geschichte einer unerschütterlichen Liebe

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    Liebe auf den ersten Blick: die Büroangestellte Ruth (Rosamund Pike) und der Student Seretse (David Oyelowo) im Film "A United Kingdom".
    Liebe auf den ersten Blick: die Büroangestellte Ruth (Rosamund Pike) und der Student Seretse (David Oyelowo) im Film "A United Kingdom". Foto: Alamode Film

    „A United Kingdom“ fackelt nicht lange herum. Keine zehn Filmminuten vergehen von dem Augenblick an, als sich der Jura-Student Seretse (David Oyelowo) und die Büroangestellte Ruth (Rosamund Pike) im Nachkriegs-London kennenlernen, bis zum Heiratsantrag, der selbstverständlich auf Knien absolviert wird. „Ich muss nicht darüber nachdenken“, schlägt Ruth die angebotene Bedenkzeit aus, und diese Unerschütterlichkeit wird die Liebesbeziehung trotz aller Anfechtungen nie wieder verlassen. Der Vater zeigt sich angewidert, dass seine Tochter einen Afrikaner heiraten will. Auch auf den Straßen Londons wird das Paar angefeindet.

    Aber das sind überschaubare Widrigkeiten verglichen mit den geopolitischen Verwicklungen, die diese Liebe auslöst. Seretse ist nämlich der künftige König im britischen Protektorat Bechuanaland, dem heutigen Botswana. Die Vermählung mit einer weißen Frau spaltet nicht nur die Stammesgemeinde, sondern ruft auch die britische Kolonialmacht auf den Plan. Im benachbarten Südafrika, wo man gerade das Apartheid-System installiert, wird das Paar als Affront angesehen.

    Kritik von "A United Kingdom": Hervorragende Hauptdarsteller

    Als „true story“ erzählt „A United Kingdom“ von durchaus bemerkenswerten historischen Ereignissen, in denen sich rassistische Vorstellungen und geopolitisches Kalkül gegen die private Glücksfindung stellen. Wenn sich im hartnäckigen Kampf die Kraft der Liebe stärker als alle diplomatischen Intrigen erweist, geht das natürlich nicht ohne Pathos vonstatten. Regisseurin Amma Asante arbeitet mit klaren moralischen Prämissen. Das könnte auf Dauer schnell ein wenig langweilig werden, wären da nicht die hervorragenden Hauptdarsteller. Rosamund Pike überzeugt als patente Frau, die sich beherzt auf das interkulturelle Abenteuer einlässt. Nach seiner Rolle als Martin Luther King in „Selma“ beweist David Oyelowo hier erneut, dass er die Integrität einer Figur differenziert erfassen kann, ohne sie zur Heldenmaske erstarren zu lassen.

    Wertung: 4 / 5

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