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Film: Ben Affleck und Matt Damon verfilmen FIFA-Skandal

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Ben Affleck und Matt Damon verfilmen FIFA-Skandal

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    Matt Damon und Ben Affleck verfilmen den FIFA-Skandal.
    Matt Damon und Ben Affleck verfilmen den FIFA-Skandal. Foto: Jimmy Morris (dpa)

    Der FIFA-Skandal wird verfilmt und keine Geringeren als Matt Damon und Ben Affleck (Oscar für "Good Will Hunting") sollen es angehen. Nach Informationen von "Vanity Fair" werden die beiden Freunde und Kollegen das Buch des Investigativ-Reporters Ken Bensinger verfilmen. Ob beide auch selbst mitspielen, war allerdings unklar.

    FIFA-Funktionär Chuck Blazer bald Hollywood-Antiheld?

    Der Film soll sich vor allem um Chuck Blazer drehen. Der heute 70-Jährige brachte es vom unbeschäftigten Vater zum millionenschweren Fußballorganisator und zurück zum Mittelpunkt eines der größten Sportskandale der vergangenen Jahrzehnte. Das FBI hat mehr als 20 Jahre gegen Fußballfunktionäre ermittelt, vergangenen Monat war mit einer Reihe von Festnahmen und Durchsuchungen der vorläufige Höhepunkt. Blazer hat sich in zehn Punkten schuldig bekannt, unter anderem der Korruption und Steuerhinterziehung.

    Die Beschuldigten im Fifa-Korruptionsskandal

    Insgesamt 14 Personen werden im neuen Fußball-Skandal um den Weltverband FIFA vom US-Justizministerium beschuldigt Zu den Angeklagten gehören prominente und altbekannte Figuren aus der Fußball-Welt:

    Jeffrey Webb (50 Jahre/Kaimaninseln): Webb ist seit 2012 CONCACAF-Präsident und Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Inzwischen zählt er zu den Stellvertretern von Joseph Blatter.

    Eduardo Li (56/Costa Rica): Der Präsident des Verbandes Costa Ricas galt als designiertes Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Li ist ein Geschäftsmann mit chinesischen Wurzeln.

    Julio Rocha (64/Nicaragua): Rocha als FIFA-Entwicklungsmanager tätig und war früher Präsident des Verbands Zentralamerikas und Nicaraguas.

    Jack Warner (72/Trinidad und Tobago): War von 1983 bis 2011 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und zeitweise auch FIFA-Vizepräsident. Warner war in mehreren Korruptionsskandalen verstrickt, insbesondere auch durch seine Rolle als CONCACAF-Präsident. Aktuell fungiert er als Berater des CONCACAF-Präsidenten.

    Eugenio Figueredo (83/Uruguay): Neben Webb der zweite aktuelle FIFA-Vize in der Affäre. Der Ex-Präsident des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL musste sich zuletzt in seiner Heimat wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten bei CONMEBOL vor Gericht verantworten

    Rafael Esquivel (68/Venezuela): Ist seit 1988 Präsident des Verbands Venezuelas und damit der am längsten agierende Verbandschef in Südamerika. Esquivel sitzt aktuell auch im Exekutivkomitee des CONMEBOL-Verbandes.

    José Maria Marin (83/Brasilien): War bis April dieses Jahres Präsident des brasilianischen Verbandes. Medienberichte in Brasilien konfrontierten ihn mit Anschuldigungen wegen Korruption und angeblicher Veruntreuung öffentlicher Mittel in den 1970er und 1980er Jahren.

    Nicolás Leoz (86/Paraguay): ): Der langjährige Präsident des südamerikanischen Kontinentalverbandes CONMEBOL gehörte bis 2013 auch dem FIFA-Exko an. Leoz wurde vom früheren englischen Verbandschef David Triesman beschuldigt, unlautere Forderungen vor den WM-Vergaben an Russland und Katar gestellt zu haben.

    Alejandro Burzaco (50/Argentinien): In einer Aufsichtsfunktion bei einer Sportmarketing-Agentur in Argentinien tätig.

    Aaron Davidson (44/USA): Präsident von Traffic Sports USA, eines Eventmanagement-Unternehmens im Bereich Fußball.

    Hugo (70) und Mariano Jinkis (40/Argentinien): In Aufsichtsfunktionen einer Sportmarketing-Agentur in Argentinien tätig.

    José Margulies (75/Brasilien): Ihm wird vorgeworfen, als Vermittler bei illegalen Zahlungen aufgetreten zu sein.

    Bereits vier Personen haben sich im Zuge des Skandals für schuldig bekannt:

    Chuck Blazer (70/USA): Gehörte von 1996 bis 2013 dem FIFA-Exekutivkomitee an. Zusammen mit Jack Warner führte er als Generalsekretär auf zwielichtige Weise den CONCACAF-Verband. Hatte den Spitznamen «Mister Zehn Prozent», weil er diesen Anteil bei Fußball-Geschäften in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll.

    Nachdem das FBI ihm 2012 kam auf die Schliche gekommen war, kooperierte Blazer er mit den US-Behörden und soll andere Funktionäre ausgespitzelt haben. Er verzichtete 2013 auf eine Wiederwahl ins FIFA-Exko, nachdem Korruptionsvorwürfe gegen ihn publik wurden.

    Blazer wird unter anderem organisierte Kriminalität, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Er hat sich am 25. November 2015 für schuldig bekannt und die Zahlung einer Strafe von 1,9 Millionen Dollar sowie eines weiteren Geldbetrags bei Verurteilung akzeptiert.

    José Hawilla (71/Brasilien): Gründete 1983 die brasilianische Firma Traffic Group, die mit Spieler-Transferrechten und Fernsehrechten ihr Geld verdiente.

    Hawilla wird organisierte Kriminalität, Betrug, Geldwäsche und Behinderung der Behörden vorgeworfen. Er hat sich am 12. Dezember 2014 für schuldig bekannt und eine Strafzahlung von 151 Millionen Dollar akzeptiert.

    Daryan Warner (46/Trinidad und Tobago): Er ist der Sohn von Jack Warner und kümmerte sich in dessen Haus um die Finanzen.

    Daryan Warner werden organisierte Kriminalität, Geldwäsche und dubiose Finanztransaktionen vorgeworfen. Er hat sich am 25. Oktober 2013 für schuldig bekannt und die Zahlung einer Strafe von 1,1 Millionen Dollar sowie eines weiteren Geldbetrags bei Verurteilung akzeptiert.

    Daryll Warner (40/Trinidad und Tobago): Er ist der Sohn von Jack Warner und war früher als Entwicklungsmanager bei der FIFA tätig.

    Daryll Warner werden Betrug und dubiose Finanztransaktionen vorgeworfen. Er hat sich am 15. Juli 2013 für schuldig bekannt.

    Über Damons/Afflecks Film ist noch kaum etwas bekannt, sicher dürfte aber sein, dass er mehr einspielen wird als der FIFA-eigene Film "United Passions". Der Film mit Tim Roth, Gérard Depardieu und Thomas Kretschmann erzählt die Geschichte des Welt-Fußballverbands und die Funktionäre haben auch einen großen Teil der angeblich etwa 30 Millionen Dollar finanziert. Am Eröffnungswochenende vor drei Wochen spielte er in den USA und Kanada gerade einmal 918 Dollar ein - Wochensieger "Jurassic World" brachte es zur gleichen Zeit auf 208 806 270 Dollar - fast das 228 000-fache. In einer Vorstellung sollen laut "Vanity Fair" ganze zwei Besucher gesessen haben.  dpa

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