Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Fernsehkritik: Tatort: Schwere Kost, aber ein guter Krimi

Fernsehkritik

Tatort: Schwere Kost, aber ein guter Krimi

    • |
    Der verstörte Tobias (Sergej Moya, rechts) gerät schnell in den Focus der Ermittler. Links der Saarbrücker Kommissar Stefan Deininger (Gregor Weber).
    Der verstörte Tobias (Sergej Moya, rechts) gerät schnell in den Focus der Ermittler. Links der Saarbrücker Kommissar Stefan Deininger (Gregor Weber).

    Das war schon schwere Kost, die der Tatort am Sonntag lieferte: Es ging um grausame Quälereien unter Schülern. Zwar nervten die vielen verstörten Charaktere, aber unterm Strich war es ein guter Krimi, meint Norbert Staub.

    Ein Schüler liegt übel zugerichtet auf einem Parkdeck - ganz offensichtlich zu Tode geprügelt. Schnell rückt sein bester Freund Tobias in den Focus der Ermittlungen. Die Spuren belegen eindeutig, dass er am Tatort war - doch es fehlt das Motiv.

    Sergej Moya spielt diesen verstörten Jungen so eindringlich, dass es manchmal aufdringlich wirkt. Und als dann mit dem Schüler Jonathan (Florian Bartholomäi) der nächste verwirrte Charakter auftaucht, ist es etwas viel des Guten.

    Doch der Krimi kriegt die Kurve, und der Zoff zwischen den beiden Saarbrücker Ermittlern Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) sorgt für Belebung nach der behäbigen ersten Hälfte.

    Es stellt sich heraus, dass Schüler sich grausam misshandelt haben. Die beiden Außenseiter David und Tobias werden von Opfern zu Tätern und quälen ihren Peiniger Jonathan.

    In der nächsten Runde des grausamen Spiels prügelt Jonathan David zu Tode. Und Tobias filmt alles mit der Videokamera, ohne seinem Freund zu helfen - keiner weiß warum. Am Ende kommt es, wie es kommen musste: der durchgeknallte Schüler bringt sich um.

    "Hilflos" lautet der Titel des Films, und hilflos bleiben am Ende auch die Zuschauer zurück. Eltern, Lehrer - alle, die diese Tragödie hätten verhindern können, sind überfordert oder desinteressiert. Ein packender, verstörender Krimi und ein Tatort der besseren Sorte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden