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Fernsehen: Medienexperten warnen vor DSDS und Dschungelcamp 2017

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Medienexperten warnen vor DSDS und Dschungelcamp 2017

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    Kinder sollten TV-Shows wie das Dschungelcamp 2017, DSDS oder Germany's next Topmodel nicht schauen, sagen Experten.
    Kinder sollten TV-Shows wie das Dschungelcamp 2017, DSDS oder Germany's next Topmodel nicht schauen, sagen Experten. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Medienexperten warnen vor TV-Shows wie "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" und "Deutschland sucht den Superstar". Kinder sollten vor allem das am Freitag beginnende Dschungelcamp 2017 nicht anschauen, heißt es auf der Homepage von Flimmo, einem Portal für Medienerziehung aus München.

    "Der Zuschauer wird zum Voyeur gemacht, Häme und Schadenfreude sind die wesentlichen Bestandteile der Sendung. Wie Menschen hier in gefährlichen, peinlichen und ekligen Situationen bloßgestellt werden, vermittelt ein fragwürdiges Menschenbild." Flimmo ist eine Programmberatung für Eltern und bewertet, ob Fernsehsendungen für Drei- bis 13-Jährige geeignet sind.

    Eltern sind verantwortlich, was ihre Kinder im TV schauen

    "RTL ist sich seiner besonderen Verantwortung als Programmanbieter bewusst. Alle genannten Formate durchlaufen eine permanente interne vorherige Kontrolle durch unseren internen Jugendschutz", teilte der Privatsender auf Nachfrage mit. Häufig würden bestimmte Sendungen schon im Vorfeld den zuständigen Institutionen zur Freigabe vorgelegt.

    "Grundsätzlich gilt aber auch: RTL ist kein Kindersender und richtet sich mit seinem Programm vornehmlich an Erwachsene und Jugendliche." Für das Kinderprogramm sei der Schwestersender Super RTL zuständig. "Wir setzen auf die Verantwortung der Eltern über das TV-Programm ihrer Kinder zu entscheiden."

    RTL schlachte Auftritte der DSDS-Kandidaten aus

    Doch nicht nur mit dem Dschungelcamp 2017 geht Flimmo hart ins Gericht. Auch an den RTL-Formaten "Deutschland sucht den Superstar" und "Der Bachelor" gibt es Kritik: "Verunglückte Auftritte talentfreier Kandidaten werden ausgeschlachtet", bemängeln die Pädagogen an DSDS mit Dieter Bohlen.

    "Die Sendung vermittelt vor allem eine Botschaft: Um Erfolg zu haben, muss man bereit sein, sich dem Werturteil einer höheren Instanz zu unterwerfen. Individualität, Kreativität und kritisches Denken bleiben dabei auf der Strecke."

    Beim "Bachelor", bei dem junge Frauen um einen Mann buhlen und um die letzte Rose kämpfen, kritisiert Flimmo Vorstellungen von Liebe und Beziehung, die "aus pädagogischer Sicht haarsträubend" seien. "

    Die Kandidatinnen bieten sich ihrem Märchenprinzen an, um endlich ihre Erfüllung zu finden. Dabei sind Äußerlichkeiten ausschlaggebend: Attraktiv, sexy und anschmiegsam müssen die Kandidatinnen sein." Außerdem werde der "Zickenkrieg" als typisch weibliches Verhalten in Szene gesetzt. 

    Auch "Germany's Next Topmodel" in der Kritik

    Kritik gibt es auch an Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" auf ProSieben. Dabei werde ein "Frauenbild von vorgestern" verbreitet. "Das Ideal vom makellosen Körper und von bedingungsloser Anpassung ist für junge Zuschauer doppelt problematisch: Statt selbstbewusst die eigene Individualität samt körperlicher Eigenheiten zu akzeptieren, wird ein mediales Schönheitsideal zur Messlatte."

    Das Fazit der Medienpädagogen: "Jüngeren Kindern bis etwa Ende des Grundschulalters sollten solche Sendungen am besten erspart bleiben." dpa

    Mehr zu den TV-Shows lesen Sie hier:

    DSDS 2017: Welche Kandidaten raus sind - oder im Recall stehen

    Dschungelcamp 2017: Das sind die Regeln, das die Kandidaten

    GNTM 2017 startet - Alles zur neuen Staffel im News-Blog

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