Schauspielerin und Moderatorin Désirée Nosbusch fühlt sich bei der Vergabe von Rollen jahrelang von Filmproduzenten zur sehr auf ihr Aussehen beschränkt . „Wir Frauen sind ja in diesem Beruf oft reduziert auf Optik und Alter, was ich im Übrigen sehr schade finde. Und wenn eine Frau 40 wird, beginnt in den Produktionsbüros eine Uhr gegen sie zu ticken.“, sagte die 56-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitagausgabe). Dann heiße es, sie sei nicht mehr frisch genug für die Geliebte. Oder für die hübsche Ehefrau. „Wenn man sich Filme anguckt, sieht man, dass 50-jährige Frauen von 35-jährigen gespielt werden“, so Nosbusch.
Seitdem sie erfolgreich in der Serie „Bad Banks“ mitgewirkt habe, habe sich dies aber verändert, sagt die Luxemburgerin. „ Na ja, es sind nun mal andere Figuren und Rollen, die ich jetzt spielen darf. Ich sag mal, das hat mich von gewissen Äußerlichkeiten befreit.“ Wenn man irgendwann die Chance bekomme, so eine Figur zu spielen, wie die Christelle Leblanc in „Bad Banks“, bei der es nicht um Optik geht, sondern um den Charakter, dann sei das eine große Chance. „Seitdem merke ich, dass sich diese Frage nach der Optik bei mir nicht mehr stellt. Und darüber bin ich wahnsinnig dankbar.“
"Eine normale Kindheit hat auch ihre Vorteile"
Nosbusch betonte auch, dass das Leben als Kinderstar für sie nicht immer leicht war: „Jetzt, als Erwachsener blicke ich zurück und denke: Na ja, so eine normale Kindheit hat auch ihre Vorteile. Da gibt es keine Verantwortung für Einschaltquoten oder was weiß ich, was ich schon als 13- oder 14-Jährige schultern musste.“ Wenn sie noch mal jung wäre, würde sie sagen: „Man kann sich mit Vielem sehr viel mehr Zeit lassen.“ Sie sehr sehr früh von zu Hause weg gewesen und habe sehr früh sehr viel vermisst habe. „Irgendwann musste ich Frieden mit mir selbst schließen und selbst mein bester Freund werden. Ansonsten hätte ich das vielleicht nicht überlebt.“
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