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Femen: Femen-Aktivistinnen nach Nackt-Protest erneut freigesprochen

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Femen-Aktivistinnen nach Nackt-Protest erneut freigesprochen

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    Acht Femen-Aktivistinnen sind nach einem aufsehenerregenden Nackt-Protest in der Pariser Kathedrale Notre-Dame erneut einer Verurteilung entgangen.
    Acht Femen-Aktivistinnen sind nach einem aufsehenerregenden Nackt-Protest in der Pariser Kathedrale Notre-Dame erneut einer Verurteilung entgangen. Foto: afp

    Das Pariser Berufungsgericht bestätigte am Donnerstag einen Freispruch erster Instanz für die jungen Femen-Aktivistinnen, denen die Beschädigung einer Kirchenglocke zur Last gelegt worden war. Wie auch das Pariser Strafgericht vor einem Jahr sah das Berufungsgericht der französischen Hauptstadt keine ausreichenden Beweise für die Vorwürfe.

    Die Aktivistinnen hatten im Februar 2013 die Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. auf ganz eigene Weise gefeiert und zugleich gegen die katholische Kirche protestiert: In Notre-Dame entblößten sie ihre Brüste und riefen Parolen wie "Pope no more" ("Kein Papst mehr"). Außerdem schlugen sie mit Holzstöcken auf drei neue Kirchenglocken, die in der Kathedrale ausgestellt waren. Dabei sollen sie eine mit Blattgold überzogene Glocke beschädigt haben.

    Die Frauen wiesen das zurück und beteuerten, sie hätten die Stöcke mit Filz überzogen. Die Beschädigungen hätten auch von anderen Besuchern stammen können - oder von den Mitarbeitern des Ordnungsdienstes, die die Frauen mit rabiaten Methoden aus der Kathedrale beförderten.

    Das ist Femen

    Femen ist eine internationale Frauenbewegung.

    Die Organisation tritt für die Selbstbestimmung der Menschen - vor allem der Frauen ein.

    Femen will zudem die größte Frauenrechtsbewegung der Welt werden.

    Bekannt wurde Femen durch ihre Oben-ohne-Proteste: Halbnackte Aktivistinnen demonstrieren bei Großveranstaltungen und lassen sich öffentlichkeitswirksam festnehmen.

    Gegründet wurde Femen im April 2008 in Kiew/Ukraine, unter anderem aus Protest gegen den dortigen Sex-Tourismus.

    Gründerin ist die 1984 geborene Anna Hutsol.

    Femen-Aktivistinnen zeigen sich oft mit einem bunten Blumenkranz im Haar.

    Die Protest-Aktionen von Femen finden regelmäßig ihren Weg in eine breite Öffentlichkeit. Denn wenn die Aktivistinnen sich nackt zeigen, sind die Fotografen der Weltpresse mit dabei.

    Femen-Mitglieder bezeichnen sich selbst als Sextremistinnen.

    Femen-Aktivistinnen protestierten unter anderem gegen Silvio Berlusconi und Wladimir Putin, gegen Gazprom und die Katholische Kirche.

    Mehrfach landeten Aktivistinnen nach Protestaktionen im Gefängnis.

    Im September 2014 wurden die Femen-Aktivistinnen in einem ersten Prozess freigesprochen. Dagegen wurden drei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes von Notre-Dame wegen ihres harten Eingreifens zu Geldstrafen auf Bewährung verurteilt. Im Berufungsprozess wurden diese Geldstrafen nun gegen zwei der drei Mitarbeiter bestätigt.

    Die freigesprochene Femen-Aktivistin Elvire Duvelle-Charles begrüßte das Berufungsurteil. Es zeige, dass die "wahren Opfer" die Aktivistinnen seien, die von dem Ordnungsdienst rausgeworfen wurden. "Wir haben nur unser Recht auf freie Meinungsäußerung ausgeübt." afp

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