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Feiertag 2018: Mariä Himmelfahrt 2018: Wo war das ein Feiertag? Was bedeutet er?

Feiertag 2018

Mariä Himmelfahrt 2018: Wo war das ein Feiertag? Was bedeutet er?

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    In Maria Vesperbild in Ziemetshausen (Landkreis Günzburg) feiern Gläubige Mariä Himmelfahrt am 15. August mit einer abendlichen Lichterprozession.
    In Maria Vesperbild in Ziemetshausen (Landkreis Günzburg) feiern Gläubige Mariä Himmelfahrt am 15. August mit einer abendlichen Lichterprozession. Foto: Stefan Puchner, dpa/lby

    Mariä Himmelfahrt ist ein gesetzlicher Feiertag - aber nicht überall. Am Mittwoch, 15. August 2018, hatten nur die Menschen in bayerischen Städten und Gemeinden frei, in denen die Mehrheit der Bevölkerung katholisch ist. Anderswo bleiben Firmen und Geschäfte geöffnet.

    Was genau das heißt und was überhaupt an Mariä Himmelfahrt gefeiert wird? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Feiertag am 15. August.

    Ist Mariä Himmelfahrt 2018 überall in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag?

    In vielen europäischen, überwiegend katholischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien ist der 15. August ein gesetzlicher Feiertag. Ebenso in Österreich sowie einigen Kantonen der Schweiz.

    In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt nur in zwei Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: im Saarland und in Bayern. Im Saarland ist Mariä Himmelfahrt ein landesweit gesetzlicher Feiertag. In Bayern hingegen ist Mariä Himmelfahrt per Gesetz nur in den Städten und Gemeinden mit "überwiegend katholischer Bevölkerung" ein Feiertag. Das Wort "überwiegend" bezieht sich dabei nicht auf die gesamte Bevölkerung, sondern nur auf den Vergleich der Mitgliederzahlen der katholischen und der evangelischen Kirche.

    Daher ist der Tag zum Beispiel in Augsburg gesetzlicher Feiertag, obwohl der Bevölkerungsanteil der Katholiken in Augsburg nur etwa 40 Prozent beträgt. Gleiches gilt für München.

    In welchen Städten und Gemeinden Mariä Himmelfahrt Feiertag ist, können Sie beim Bayerischen Landesamt für Statistik nachschauen.

    Was bedeutet der Feiertag Mariä Himmelfahrt für Katholiken?

    Man hört dem Namen des Feiertags zwar an, worum es geht. So richtig wissen viele dennoch nicht, was an Mariä Himmelfahrt gefeiert wird. In Kurzform: Christen feiern am 15. August die Aufnahme Marias in den Himmel.

    Das Fest wird mindestens seit dem 5. Jahrhundert begangen. Über die leibliche Himmelfahrt der Gottesmutter Maria steht übrigens nichts in der Bibel. Papst Pius XII. verkündete jedoch im Jahr 1950, dass die Mutter von Jesus Christus bei ihrem Tod "mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen" wurde.

    Dem katholischen Glauben zufolge lebt nach dem Tod eines Menschen nur dessen Seele weiter. Der Körper hingegen wird erst am Jüngsten Tag auferweckt. Marias leibliche Aufnahme in den Himmel ist also eine Besonderheit, die den erlösten Menschen symbolisieren soll.

    "Maria Himmelfahrt" oder "Mariä Himmelfahrt" - was ist richtig?

    Verwirrung gibt es gern mal beim Namen: "Maria Himmelfahrt" oder "Mariä Himmelfahrt"? Der richtige Name des Feiertags am 15. August lautet Mariä Himmelfahrt. Die uns merkwürdig erscheinende Schreibweise mit 'ä' am Ende kommt aus dem Lateinischen. So wird in dieser Sprache der Genitiv gebildet, frei übersetzt also "die Himmelfahrt der Maria". Aus demselben grammatikalischen Grund heißt auch der Feiertag im Frühjahr Christi Himmelfahrt - mit 'i': "die Himmelfahrt des Christus".

    Im täglichen Sprachgebrauch hat sich inzwischen aber auch der Name "Maria Himmelfahrt" eingebürgert.

    Welche besonderen Bräuche gibt es zu Mariä Himmelfahrt?

    In vorrangig ländlichen Gegenden wird Mariä Himmelfahrt auch heute noch mit zahlreichen Bräuchen gefeiert, wie etwa Blumen- und Kräuterweihen. Die Weihen sind seit dem 9. Jahrhundert überliefert und gehen zurück auf eine Legende, derer zufolge die Apostel keinen Leichnam vorfanden, als sie Marias Grab öffneten, dafür aber Blumen und Kräuter. Bei der traditionellen Kräutersegnung werden mehr als 70 verschiedene Kräuter gesammelt, zu Sträußen gebunden und dann gesegnet. Diese Kräutersträuße werden anschließend oft zu Hause aufgehängt und sollen vor Unglück schützen.

    In Lindau am Bodensee findet zu Mariä Himmelfahrt jedes Jahr eine Schiffsprozession statt.
    In Lindau am Bodensee findet zu Mariä Himmelfahrt jedes Jahr eine Schiffsprozession statt. Foto: Susi Donner

    Zudem finden zu Mariä Himmelfahrt feierliche Pontifikalämter mit Lichterprozessionen statt, vor allem im süddeutschen Raum und in Tirol. Zu den bedeutendsten Prozessionen zählt die Fatima-Schiffprozession in Lindau am Bodensee. Sieben Schiffe nehmen daran teil und rund 4000 Besucher.

    Die mit Abstand größte Prozession wird im Wallfahrtsort Maria Vesperbild bei Ziemetshausen (Landkreis Günzburg) gefeiert. Auch im vergangenen Jahr haben Tausende Gläubige daran teilgenommen. (sli)

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