Köln/Düsseldorf (dpa) - Mit der Weiberfastnacht beginnt an diesem Donnerstag die heiße Phase des Karnevals. Zur offiziellen Eröffnung des Straßenkarnevals werden vor allem in den rheinischen Hochburgen tausende kostümierter Narren erwartet.
In vielen nordrhein-westfälischen Städten stürmen die Frauen die Rathäuser und übernehmen symbolisch die Macht. Männer sollten besser keine Krawatten oder Schnürsenkel tragen - denn die werden von den "Weibern" gnadenlos gekürzt. Zumindest bis zum frühen Nachmittag können die Feiernden nach Angaben von Meteomedia auf trockenes Wetter hoffen.
In der Kölner Innenstadt steigt am Morgen eine riesige Party mit Bühnenprogramm und zahlreichen Karnevalsgrößen. Das Dreigestirn - Prinz, Bauer und Jungfrau - tritt auf und erhält vom Oberbürgermeister die Stadtschlüssel. Ab 11.11 Uhr wird in fast allen Kneipen bis in die Nacht hinein gefeiert. Auch das Geschäftsleben richtet sich - nicht nur - in der Domstadt ganz nach dem Karneval: Die Stadtverwaltung und viele Läden schließen am späten Vormittag, zahlreiche Firmen arbeiten nur mit Notbesetzung.
In Düsseldorf nehmen die "Möhnen" den Bürgermeister gefangen. Traditionell kommt er aber gegen ein ordentliches Kontingent Altbier schnell wieder frei. Die Polizei in der Landeshauptstadt hat sich auf einen Großeinsatz vorbereitet. Bis zu 900 Beamte wird sie aufbieten, damit die Jecken ungestört feiern könne.
Unter dem Motto "Wieverfastelovend es top - janz Beuel steht Kopp" greifen in Bonn-Beuel die Waschweiber an. Dieses Mal führt Prinzessin Melanie III. die "jecken Wiever" an. Beuel gilt als Wiege der Weiberfastnacht. Bereits 1824 entstand bei Wäscherinnen der Brauch, sich einmal im Jahr - nämlich am Donnerstag vor Karneval - zusammenzutun, um sich gegen ihre Männer aufzulehnen.
Beliebtestes Kostüm dürfte nach einer dpa-Umfrage und nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die Piratenverkleidung sein.