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Bild: Fall Solingen: Presserat leitet Verfahren gegen „Bild“ ein

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Fall Solingen: Presserat leitet Verfahren gegen „Bild“ ein

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    Puppen und Kerzen vor dem Haus in Solingen, in dem die toten Kinder gefunden wurden.
    Puppen und Kerzen vor dem Haus in Solingen, in dem die toten Kinder gefunden wurden. Foto: Roberto Pfeil, dpa

    Der Deutsche Presserat hat am Donnerstag ein Verfahren gegen Bild.de wegen der Berichterstattung über den Fall Solingen eingeleitet. Das teilte Sonja Volkmann-Schluck, Referentin Öffentlichkeitsarbeit des Selbstkontrollorgans, am Donnerstag unserer Redaktion mit. Es seien 168 Beschwerden von Mediennutzern wegen der umstrittenen Veröffentlichung des WhatsApp-Chats eines Elfjährigen mit einem zwölfjährigen Freund eingegangen, sagte sie. Der Elfjährige überlebte als einziges von sechs Kindern – sie sollen von ihrer Mutter, einer 27-Jährigen, Anfang September getötet worden sein. Nach dem Tod der Geschwister tauschte er Nachrichten mit seinem Freund darüber aus.

    Solingen: Beschwerdeausschuss befasst sich im Dezember mit dem Fall

    Mathias Döpfner, Chef der Verlagsgruppe Axel Springer, zu der das Boulevardmedium Bild gehört, hatte erst am Dienstag Fehler eingeräumt: „Wir haben den Schutz von Minderjährigen in diesem Fall eindeutig missachtet.“ Bild-Chefredakteur Julian Reichelt hatte die Berichterstattung dagegen verteidigt.

    Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE
    Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Der Presserat prüft nun, ob Bild.de gegen die Ziffern 1 (Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde), 4 (Grenzen der Recherche), 8 (Schutz der Persönlichkeit) und 11 (Sensationsberichterstattung, Jugendschutz) des Pressekodex verstoßen hat. Der „Beschwerdeausschuss 1“ des Presserats berät, so Sonja Volkmann-Schluck, am 3.Dezember über den Fall. Der Bild droht eine öffentliche Rüge.

    Bild-Chefredakteur Julian Reichelt.
    Bild-Chefredakteur Julian Reichelt. Foto: Britta Pedersen, dpa

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