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Fall Maddie: Kinderleiche in Australien: Maddie-Ermittler haken nach

Fall Maddie

Kinderleiche in Australien: Maddie-Ermittler haken nach

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    Die verschwundene Madeleine McCann.
    Die verschwundene Madeleine McCann. Foto: dpa

    "Wir wissen von Berichten, nach denen die Überreste eines Kindes in Südaustralien gefunden wurden, und wir haben Kontakt mit den australischen Behörden aufgenommen", so die britische Polizei in einer Mitteilung. Der Sprecher der

    Allerdings geht die Polizei in Australien nach Informationen der Nachrichtenagentur PA zufolge nicht davon aus, dass es die Leiche von Maddie McCann sein könnte. Das blonde Mädchen war im Mai 2007 kurz vor seinem vierten Geburtstag während eines Familienurlaubs in Portugal spurlos verschwunden.

    Der rätselhafte Fall Maddie McCann

    Das mysteriöse Verschwinden des dreijährigen britischen Mädchens Madeleine «Maddie» McCann vor mehr als sechs Jahren in Portugal ist bis heute nicht geklärt.

    3. Mai 2007: Madeleine verschwindet aus einer Luxus-Ferienanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve-Küste.

    Die Eltern, ein britisches Ärzte-Paar, waren in der Nähe der Ferienanlage beim Abendessen. Ihre drei Kinder ließen sie schlafend zurück.

    7. Mai: Im britischen Fernsehen fleht Madeleines Mutter mögliche Entführer an, das Kind freizulassen. Die Eltern wenden sich mit einer Medienkampagne an die Öffentlichkeit.

    Fotos der blonden Maddie gehen um die Welt. Kurz darauf ruft Fußballer David Beckham zur Hilfe auf. Prominente setzen vier Millionen Euro als Belohnung für Hinweise aus.

    15. Mai: Die Polizei verdächtigt einen Briten. Er bestreitet die Vorwürfe.

    5. August: Leichenspürhunde sollen Spuren entdeckt haben, die darauf hindeuten, dass Madeleine im Hotelzimmer gestorben ist. Die Spuren stammen aber wahrscheinlich nicht von dem Mädchen.

    Dennoch gehen die Ermittler davon aus, dass Madeleine in der Wohnung umgekommen ist. Die Fahnder konzentrieren sich auf die Eltern und deren Bekannte.

    6. September: Beide Eltern gelten nun offiziell als Verdächtige. Medien zufolge geht die Polizei davon aus, dass es ein «Unglücksfall» war und sie die Leiche verborgen haben.

    Juli 2008: Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ohne Ergebnis ein. Für ein Verbrechen gebe es keine Beweise. Der Fall sei aber noch nicht zu den Akten gelegt.

    Januar 2009: Ein Team ehemaliger Fahnder von Scotland Yard hat sich im Auftrag der Eltern auf die Suche nach Madeleine gemacht. Finanziert wird die Aktion von einem wohlhabenden Geschäftsmann.

    Mai 2009: Zwei Jahre nach Maddies Verschwinden flehen ihre Eltern mögliche Entführer um die Freilassung ihre Tochter an. Sie nutzen dazu ein Gespräch mit der US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey, das Millionen Zuschauer sehen.

    März 2010: Die Eltern fordern Einsicht in Ermittlungs-Unterlagen, die die portugiesische Polizei ihnen bisher vorenthalten haben soll.

    März 2011: Madeleines Eltern protestieren vergeblich gegen den Verkauf eines Buches, das der portugiesische Ex-Chefermittler Gonçalo Amaral über den Fall geschrieben hat.

    Er vertritt im Kern die These, dass das Kind im Jahr 2007 bereits im Urlaubshotel der Familie in Portugal gestorben ist und nicht entführt wurde. Die Eltern hätten etwas mit dem Verschwinden zu tun gehabt.

    Mai 2011: Die Mutter Kate McCann veröffentlicht ein Buch mit ihrer Version der Geschichte.

    In den Memoiren beschreibt sie unter anderem ihre Qualen und Zerrissenheit nach dem Verschwinden ihrer Tochter, die sie an den Rand des Zusammenbruchs gebracht habe. Nach außen sei sie aber immer gefasst aufgetreten.

    Mitte Mai 2011 kündigt die britische Polizei an, den Fall erneut zu untersuchen. Die Ermittlungsakten würden erneut überprüft, kündigt Premierminister David Cameron an.

    April 2012: Die britische Polizei erklärt, dass Maddie möglicherweise noch am Leben ist. Es gebe Anhaltspunkte für Ermittlungslücken.

    Juli 2013: Scotland Yard gibt nicht auf: Bei weiteren Untersuchungen will die Polizei 38 «Personen von Interesse» überprüfen.

    Oktober 2013: Die Polizei geht nochmals in eine Ermittlungsoffensive. Die Beamten wollen anhand von Telefondaten alle Personen identifizieren, die sich zum Zeitpunkt des Verschwindens Maddies aus der Ferienanlage in dem Ort befunden haben.

    Wie die Nachrichtenagentur weiter berichtete, sollen die Überreste eines zwei- bis vierjährigen, blonden Mädchens in einem Koffer gelegen haben, der neben einer Autobahn in Wynarka nahe Adelaide gefunden wurde. Den Angaben zufolge soll das Kind seit mindestens 2007 tot sein.

    Portugiesische Polizei hat die Suche aufgegeben

    Portugals Polizei hatte die Akte Maddie McCann nach einem Jahr ohne Ergebnisse geschlossen. Daraufhin nahm Scotland Yard sich des Falles an, stieß auf zahlreiche neue Spuren und bat, auf portugiesischem Territorium ermitteln zu dürfen. Portugals Kripo, die mit den britischen Detektiven zusammenarbeitet, ließ durchblicken, dass demnächst mehrere Verdächtige vernommen werden sollen.

    Dabei soll es sich um wenigstens drei Männer handeln, die offenbar an der Algarve durch Einbrüche in Ferienanlagen oder Sexualverbrechen an Kindern aufgefallen sind. Mehrere sexuelle Übergriffe soll es in Praia da Luz gegeben haben – jenem Ort, in dem sich Madeleine McCanns Spur verliert.

    „Wir haben noch einen großen Berg Arbeit vor uns, der in den kommenden Wochen und Monaten erledigt werden muss“, erklärte Scotland Yard. Die Londoner Detektive waren Anfang Juni mit Spürhunden, Bodenradar und Schaufeln angerückt und hatten drei Wiesen- und Trümmergrundstücke in Praia da Luz abgesucht. Insgesamt habe man 60 000 Quadratmeter durchkämmt, berichteten sie, auch Abwasserkanäle und verfallene Gebäude seien untersucht worden - ohne greifbares Ergebnis.

    Die dreijährige Maddie McCann war am 3. Mai 2007 in Praia da Luz verschwunden. Sie hatte in einem Hotelappartement geschlafen, während die Eltern Kate und Gerry McCann in einem nahen Restaurant zu Abend aßen. Als die Eltern zurückkehrten, war Madeleine McCann nicht mehr da. Portugals Polizei hatte anfangs die Eltern verdächtigt, musste sich aber dann entschuldigen. Kate und dpa

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