Die kanadische Küstenwache hat die Suche nach dem in der Labrador-See vermissten deutschen Sänger Daniel Kaiser-Küblböck eingestellt. Das teilte der Sprecher der Küstenwache im kanadischen Halifax, Mark Cough, am Montagabend mit. Insgesamt vier Schiffe, ein Flugzeug und ein Helikopter hätten 80 Stunden lang eine Fläche von 1227 Quadrat-Seemeilen abgesucht. „Leider wurde kein Anzeichen von Herrn Küblböck gefunden“, sagte Cough. Wegen der kurzen Überlebenszeit in dem kalten Wasser sei die schwere Entscheidung getroffen worden, die Suche einzustellen.
Küblböcks Familie bittet um Ruhe
Der 33-Jährige war bei einer Kreuzfahrt vor der kanadischen Küste über Bord gegangen. Bisher ist unklar, wie genau das passierte. Bis zum Schluss hatte die Familie gehofft, dass der Entertainer noch gerettet wird. „Wir denken mit all unserer Kraft und Liebe an Daniel und hoffen auf ein großes Wunder“, hatten Angehörige und enge Freunde auf der Internetseite des 33-Jährigen geschrieben. Im Übrigen bitte man darum, auf Spekulationen rund um das Verschwinden Küblböcks zu verzichten und der Familie Ruhe zu gewähren. „Wir, die Familie, Angehörige und enge Freunde, sind tief bestürzt und haben derzeit keine Kraft, die Vorfälle zu kommentieren.“
Kaiser-Küblböck, geboren in Hutthurm bei Passau, wurde 2002/03 mit der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt. Vor drei Jahren nahm er als Kandidat an der achten Staffel der RTL-Show „Let’s Dance“ teil. Doch insgesamt war es in den vergangenen Jahren um den gelernten Kinderpfleger, der recht schlagartig ins Licht der Öffentlichkeit geraten war, ruhiger geworden.
Dieter Bohlen erntet Kritik für Video
Zwischenzeitlich äußerte sich auch Dieter Bohlen zum Verschwinden Küblböcks. „Es tut mir natürlich wahnsinnig leid, ich bin total geschockt“, sagte der Moderator von „Deutschland sucht den Superstar“ in einem Video. In der ersten Staffel der Show war Daniel Küblböck vor gut 15 Jahren bundesweit bekannt geworden. Für Kritik sorgte Dieter Bohlen mit dem Pullover, den er in dem Video trägt. Das Kleidungsstück trägt die Aufschrift „Be one with the ocean“ (Sei eins mit dem Ozean). Später entschuldigte sich Bohlen dafür.
Verdacht: Daniel Küblböck könnte von Bord gesprungen sein
An der Suche nach Daniel Küblböck waren neben der „Aidaluna“ auch zwei Schiffe der kanadischen Küstenwache und ein weiteres Kreuzfahrtschiff beteiligt gewesen. Unterstützt wurde die Suchaktion von einem Hubschrauber und einem Flugzeug.
Wenn ein Passagier von einem Kreuzfahrtschiff ins Meer stürzt, habe die Crew kaum Chancen, ihn direkt aus dem Wasser zu ziehen, erklärte Christian Stipeldey gegenüber unserer Redaktion. Er leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. „Bis ein Schiff in dieser Größe stoppt, vergehen mehrere Kilometer Fahrt“, erklärt er. Selbst mit einem Fernglas sei es nahezu unmöglich, Sichtkontakt mit dem Verunglückten zu halten. Umso wichtiger sei es, den Suchgebietsmittelpunkt möglichst genau einzugrenzen – also den Ort, an dem sich der Vermisste am wahrscheinlichsten befindet. Je später ein Sturz bemerkt wird, desto größer werde dieses Suchgebiet. Im Falle Küblböcks war bereits ein riesiges Suchgebiet entstanden. (mit dpa)
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