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Exekution in Georgia: Kelly Gissendaner hingerichtet - Selbst der Papst konnte sie nicht retten

Exekution in Georgia

Kelly Gissendaner hingerichtet - Selbst der Papst konnte sie nicht retten

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    Kelly Gissendaner ist in Georgia hingerichtet worden.
    Kelly Gissendaner ist in Georgia hingerichtet worden. Foto: dpa

    Bevor die Spritze angesetzt wurde, hatte Kelly Gissendaner noch einen Wunsch an ihre Anwältin: Sie möge ihren drei Kindern erzählen, bat die 47-Jährige, dass sie die Welt mit dem Lied „Amazing Grace“ verlassen habe, zu Deutsch: Erstaunliche Gnade. Gissendaner soll es unter Tränen, aber mit Freude gesungen haben – bis die Beruhigungsmittel wirkten. Um 0.21 Uhr war sie tot.

    In der Nacht auf Mittwoch ist im US-Bundesstaat Georgia zum ersten Mal seit 70 Jahren mit Kelly Gissendaner wieder eine Frau hingerichtet worden. Die Exekution fand mit fünfstündiger Verspätung statt. Weder ein Gnadengesuch von Papst Franziskus noch Eileingaben bis zum Obersten Gericht in Washington konnten ihr Leben retten.

    Gissendaner war verurteilt worden, weil sie 1997 ihren Liebhaber überredet hatte, ihren Ehemann zu erstechen. Der eigentliche Mörder erhielt im Gegenzug für seine Aussage lebenslange Haft; er könnte in acht Jahren entlassen werden.

    Kelly Gissendaner soll tiefe Reue gezeigt haben

    Der Fall hat in den USA für Aufsehen gesorgt, weil Gissendaner hinter Gittern einen starken Persönlichkeitswandel durchlaufen haben soll. Geistliche und Mitgefangene bescheinigten ihr tiefe Reue. Mehr als 900.000 Menschen unterzeichneten eine Petition an Gouverneur Nathan Deal, in der es heißt, Gissendaner sei „ein außergewöhnliches Beispiel für die Rehabilitierung, die das Strafsystem erzielen will“. Selbst Papst Franziskus bat in einem Brief an die Gnadenkommission „inständig“ um ihr Leben. Erst letzte Woche hatte er sich im US-Kongress generell und vehement gegen die Todesstrafe ausgesprochen.

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