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Eurovision Song Contest: Xavier Naidoo zum ESC: Dieser Weg wird kein leichter sein

Eurovision Song Contest

Xavier Naidoo zum ESC: Dieser Weg wird kein leichter sein

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    Xavier Naidoo tritt für Deutschland beim ESC an. Gegner der Entscheidung kritisieren unter anderem, dass der Sänger als homophob gilt.
    Xavier Naidoo tritt für Deutschland beim ESC an. Gegner der Entscheidung kritisieren unter anderem, dass der Sänger als homophob gilt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Xavier Naidoo beim ESC: Schickt Deutschland damit einen rechtspopulistischen, schwulenfeindlichen Verschwörungstheoretiker zum Eurovison Song Contest?

    Eigentlich sollte es nach den nicht besonders glücklichen Teilnahmen der letzten Jahre wohl eine Art Befreiungsschlag werden. Diesmal jedenfalls wollte die ARD auf Nummer sicher gehen und nicht mehr einen Kauz wie Andreas Kümmert beim Vorentscheid ausgewählt sehen, der dann doch lieber nicht zum ESC fahren wollte. Und dafür soff dann irgendeine Ann Sophie mit null Punkten noch ein bisschen schlimmer ab als in den Jahren zuvor auch schon Elaiza oder Cascada.

    Darum entschied man sich beim Ersten nun einfach selbst, und zwar für einen Star – die Zuschauer sollen dann wie einst bei Lena Meyer-Landruts zweitem Auftritt noch wählen, mit welchem Lied. Hübscher Plan eigentlich.

    Das Problem dabei: Der ausgesuchte Star heißt Xavier Naidoo. Wieso Problem? Der hatte doch nicht nur der deutschen Nationalmannschaft zur WM 2006 den perfekten Motivationshit geliefert, Sie erinnern sich: „Dieser Weg wird kein leichter sein“. Der 44-jährige Soul-Pop-Sänger ist mit und ohne seiner Heimatgang, den Söhnen Mannheims, seit einigen Jahren schon ein verlässlicher deutscher Hitparaden-König. Alle seine sechs Solo-Alben standen auf Platz eins der Charts, er war in der Jury bei „The Voice of Germany“, war Gastgeber bei „Sing meinen Song“ …

    ESC: Ist Xavier Naidoo homophob?

    Problem?

    Und damit wären wir nun beim rechtspopulistischen, schwulenfeindlichen Verschwörungstheoretiker. Ist Xavier Naidoo ein solcher? Gestern jedenfalls hagelte es Wut und Häme auf die ARD mit dieser Begründung. Und für vieles gibt es Hinweise bei dem Sänger, der immer schon mit großem Sendungsbewusstsein auftrat. Interview-Ausschnitte, in denen Naidoo Deutschland als Kolonie der USA bezeichnet, Auftritte wie den bei der teils rechtextremistischen und verfassungsfeindlichen Bewegung der sogenannten „Reichsbürger“, Songtexte wie den von „Wo sind sie jetzt“, in dem er im Duett mit dem Rapper Kool Savas Homosexuelle beschimpft…

    In den Sozialen Netzwerken und Internetforen jedenfalls formierte sich ein Empörungssturm, aber auch offizielle Proteste wie den des Schwulen- und Lesbenverbandes hat es gegeben.

    Eher blöder Plan also?

    ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber antwortet besonnen: „Dass Xavier Naidoo polarisiert, wussten wir.“ Aber keiner der Vorwürfe träfe in der Sache zu. Außerdem: „Zuerst einmal haben wir einen der besten Sänger Deutschlands nominiert.“ Klar dürfte nach den gestrigen Reaktionen jedenfalls nicht nur

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