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Eurovision Song Contest: In welcher Stadt singt Deutschland 2011?

Eurovision Song Contest

In welcher Stadt singt Deutschland 2011?

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    Lena zeigt die Trophäe des Eurovision Song Contests
    Lena zeigt die Trophäe des Eurovision Song Contests Foto: car

    Eigentlich befindet sich Deutschland nach Lenas Sieg beim Eurovision Song Contest noch im Freudentaumel. Da geht bereits das Geschachere los. Es geht um die Frage, in welcher Stadt der Eurovision Song Contest 2011 ausgetragen werden soll.

    Ins Rennen gebracht haben sich unter anderem Hamburg, Hannover, Berlin und Köln. Noch in der Nacht zum Sonntag ließ Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff verkünden: "Es wäre toll, wenn der Song-Contest nächstes Jahr in die Medienstadt

    Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust konterte. Man werde alles tun, um ihn in Hamburg möglich zu machen. "Die Stadt fiebert seit Jahren mit dem Grand Prix, und wir werden alles tun, um ihn in Hamburg möglichen zu machen", sagte er einem Radiosender. Auf der Reeperbahn steigt seit Jahren die offizielle Grand-Prix-Party des NDR, der für den Grand Prix verantwortlich ist.

    Auch Köln hat gute Chancen. Dort sitzt der Vater des Erfolgs: Stefan Raab und seine Produktionsfirma Brainpool. Auch die Sendung "Unser Star für Oslo" wurde aus Köln gesendet. Raabs Haussender ProSieben hat seinen Sitz allerdings in Unterföhring bei München.

    München hatte bereits 1983 die Ehre, das Grand-Prix-Finale auszutragen, nachdem Nicole den Wettbewerb 1982 mit "Ein bißchen Frieden" gewonnen hatte. Damals war der Bayerische Rundfunk noch für den Wettbewerb verantwortlich. Auch jetzt bringt sich Münchens OB Christian Ude wieder in Stellung. "Wir haben immer schon musikalische Großereignisse ausgerichtet", sagte er dem Münchner Merkur. Erste Gespräche habe es bereits gegeben.

    Im Kampf der Städte um die Austragung läuft möglicherweise vieles auf Berlin hinaus. Und das nicht nur, weil im Ausland erwartet würde, dass sich das neue coole Lena-Land in seiner Hauptstadt präsentiert, die international als "trendy" gilt. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit ließ seinen Senatssprecher Richard Meng am Sonntag ausrichten: "Berlin würde sich natürlich freuen." Der Grand Prix würde zum "kreativen Potenzial der Stadt passen". Man solle jetzt aber nicht "kleinliche Diskussionen führen, wer der Ausrichter wird". "Das müssen die Organisatoren und Fernsehsender entscheiden."

    Die Entscheidung, wo das Finale des Eurovision Song Contest 2011 ausgetragen wird, liegt aber weder bei Veranstaltern noch bei der Politik. Gastgeber wird die ARD sein. Innerhalb des Senderverbands ist der NDR für den Grand Prix verantwortlich.

    Jedenfalls wird in NDR-Kreisen eine Entscheidung für den Austragungsort nicht vor Mitte Juni erwartet. "In welcher Stadt das große Finale stattfinden wird, werden wir erst nach sorgfältiger Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten entscheiden. Jetzt feiern wir erst einmal Lenas Sieg", sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. Und Thomas Schreiber, der ARD-Koordinator Unterhaltung, meinte: "Wir sind ganz entspannt, was das angeht."

    Bei der Verfügbarkeit großer Veranstaltungshallen mit mehr als 10.000 Plätzen bekommt beispielsweise Hamburg Probleme. Oslo hat gezeigt, dass eine Riesen-Arena mehrere Wochen benötigt wird - wegen Aufbau, Proben und drei Shows innerhalb einer Woche.

    Hamburgs große und geeignete Halle O2-World kündigt bereits für den 14. Mai eine Motorrad-Show und für den 22. Mai eine Schlagershow mit deutschsprachigen Künstlern an, während zum Beispiel in der O2-World Berlin noch keine Veranstaltungen vorgesehen wären. In Kölns Riesenhalle Lanxess-Arena dagegen ist am 22. Mai ein Konzert von Roger Whittaker geplant.

    Der bereits festgelegte Termin des Eurovision Song Contest 2011 bereitet der ARD jedoch Probleme. Wie die Ausrichter von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) bereits vor Tagen festlegten, soll das Finale am 21. Mai über die Bühne gehen. Das Problem: Das ist zugleich der Tag, an dem das DFB-Pokalfinale ausgetragen wird. Und das sendet 2011 ebenfalls das Erste, nachdem das ZDF dieses Jahr dran war.

    Derweil ist man in Deutschland stolz auf die Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin, die ganz Europa verzückt hat. So stolz, dass Lena bald eine weitere Trophäe in Händen halten könnte. Mehrere Politiker wollen für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen.

    Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, sagte der Bild-Zeitung: "Stefan Raab und Lena haben zusammen den Grand Prix gerettet und Deutschland einzigartig präsentiert." Er schlage beide deshalb dem Bundespräsidenten Horst Köhler für die Auszeichnung vor.

    CDU-Medienexperte Marco Wanderwitz sagte dem Blatt, Meyer-Landrut und Raab hätten Europa beeindruckt und sollten deshalb das Verdienstkreuz erhalten. FDP-Medienexperte Burkhardt Müller-Sönsken bekräftigte: "Lena hat mit ihrem Song in wenigen Minuten alle fasziniert. Sie hat es absolut verdient, das Bundesverdienstkreuz zu erhalten." dpa/AZ

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