Am 25. Februar kämpfen zehn Künstler und Bands beim Vorentscheid "Eurovision Song Contest 2016 - Unser Lied für Stockholm" um das Ticket nach Schweden. Letzten Endes entscheidet das Publikum darüber, wer Deutschland beim diesjährigen Eurovision Song Contest vertreten darf.
Nachdem es Xavier Naidoo nicht wurde, rangeln nun zehn andere Interpreten beziehungsweise Bands um das goldene Los zum Eurovision Song Contest (ESC) nach Schweden. Hier sind die Kandidaten und ihre Lieder.
ESC-Vorentscheid: Das sind die Kandidaten
Alex Diehl: Ein bayerischer Singer-Songwriter, der mit seinem Beitrag "Nur ein Lied" in guter deutscher ESC-Friedenslied-Tradition steht - man erinnere sich an Nicole ("Ein bisschen Frieden"). Diehl schrieb das Lied im Eindruck des Terrors von Paris. Er kam auf Umwegen in die engere Auswahl der Kandidaten: Auf Facebook wurde sein Song zum Hit und Fans forderten per Online-Petition: Schickt Alex Diehl zum ESC.
Avantasia: Eine Rockband mit dem in Metal-Kreisen bekannten Musiker Tobias Sammet ("Edguy") als Frontmann. Das Lied "Mystery Of A Blood Red Rose" erinnert weniger an die finnischen ESC-Gewinner und Hardrocker von Lordi, eher an opulente Rock-Arien der 80er. Sammet spricht selbst von einem "Rock-Opern-Konzept" und tourt bereits international.
Ella Endlich: Sie lässt die Schlager-Tradition beim ESC-Vorentscheid aufleben - in der gerade hochmodernen Helene-Fischer-Variante. Mit "Küss mich, halt mich, lieb mich" hatte sie 2009 einen kleinen Hit. Vater Norbert ist Produzent und Komponist. Nun singt sie in "Adrenalin": "Nimm mich mit, nimm mich mit, nach nirgendwo" - und will damit nach Stockholm.
Gregorian: Eine Art Mittelalter-Projekt des Hamburger Musikproduzenten Frank Peterson, bei dem die Sänger Mönchskutten tragen. In ihrem Song "Masters Of Chant" trifft gregorianischer Gesang auf Pop-Musik. Dies dürfte mit Blick auf den Stil sehr herausstechen und erinnertan "Conquest of Paradise", zu dem einst Henry Maske einzog. Die Mönche haben seit den 90ern etliche Platten veröffentlicht, viele Cover-Versionen vertont und sind international bekannt.
Jamie-Lee Kriewitz: Die Schülerin aus der Nähe von Hannover hat bereits gute Erfahrungen mit Publikums-Abstimmungen gemacht - sie gewann die Show "The Voice of Germany" von ProSieben/Sat1. Outfit und Show sind inspiriert vom asiatischen Manga-Stil, das Lied "Ghost" war schon in den Charts und ist modern produzierter Pop.
Joco: Die Schwestern Josepha und Cosima Carl sind bislang eher nur Insidern bekannt. Sie machen mit dem Lied "Full Moon" Indie-Pop der anspruchsvolleren Sorte. Die Schwestern aus Hamburg gelten als große Talente - ein Stipendium erlaubte es ihnen jüngst, ihr Album in den berühmten Abbey Road Studios in London einzuspielen.
Keøma: Die australische Sängerin Kat Frankie und der Kölner Rockmusiker Chris Klopfer machen mit "Protected" elegischen Indie-Pop mit ein bisschen Wehmut. Erst kürzlich haben die beiden ihr erstes Album aufgenommen. Frankie könnte Fans von "Schulz & Böhmermann" bekannt vorkommen - für die Show sang sie den Soundtrack.
Laura Pinski: Laura Pinski ist das Rückkehrticket von Ralph Siegel auf die deutsche ESC-Bühne. Ihr Lied "Under The Sun We Are One" stammt aus der Feder des ewigen ESC-Komponisten. Pinski selbst wurde als Finalistin der RTL-Show "Das Supertalent" bekannt. Neben ihrer Show-Karriere studiert die Düsseldorferin mittlerweile Jura.
Luxuslärm: Die westfälische Band ist bereits bei Stefan Raabs ESC-Variante "Bundesvision Song Contest" ins Rennen gegangen und auf Platz vier gelandet. Nun soll es mit der Deutsch-Pop-Nummer "Solange Liebe in mir wohnt" hoch hinaus gehen. Dreh- und Angelpunkt ist Frontfrau Jini Meyer.
Woods Of Birnam: Den Namen seiner Band hat Sänger Christian Friedel von Shakespeares "Macbeth" abgeleitet - er ist eben Schauspieler durch und durch ("Das weiße Band"). Als Musiker schart er Ex-Mitglieder der Band Polarkreis 18 um sich. Wer das weiß, hört in "Lift Me Up" etwas von dem Sound des Polarkeis-Hits "Allein Allein".
Wer schließlich das Rennen macht und für Deutschland nach Stockholm zum Eurovision Song Contest fliegt, erfahren wir am Donnerstagabend im Ersten um 20.15 Uhr. dpa