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Eurovision Song Contest: 18-Jährige wird "Unser Star für Oslo"

Eurovision Song Contest

18-Jährige wird "Unser Star für Oslo"

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    Stefan Raab.
    Stefan Raab. Foto: dpa

    Eine 18-Jährige wird "Unser Star für Oslo". Im Halbfinale der Casting-Show von Stefan Raab haben sich Jennifer Braun und Lena Meyer-Landrut durchgesetzt.

    Am Freitag entscheiden die Zuschauer der ARD, wer Deutschland beim Eurovision Song Contest vertritt. Damit bekamen zwei 18-jährige Sängerinnen das Ticket für das Finale. Kerstin Freking schied nach dem ersten Telefonvoting des Halbfinals aus. Christian Durstewitz durfte seinen zweiten Song präsentieren, bekam dann aber nicht genug Stimmen für den Einzug ins Finale.

    Im Mittelpunkt der vorletzten Show zur Kandidaten-Kür für den Grand Prix in Oslo standen wie in den vorangegangenen Sendungen die musikalischen Darbietungen der Sängerinnen und des letzten im Wettstreit verbliebenen Sängers. Für den ersten Hingucker des Abends sorgt aber zunächst Sabine Heinrich mit ihrem schulterfreien, schwarzen Kleid.

    Doch ebenso wie Matthias Opdenhövel lässt sie den Künstlern der Show den Vortritt, beide Moderatoren rücken die Musiker ins Rampenlicht. Das hält auch die Jury nicht anders, neben Stefan Raab überschütten diesmal Barbara Schöneberger und Jan Delay die Interpreten mit Lob.

    Die vier jungen Künstler haben sich verblüffend schnell an die große Bühne gewöhnt, alle reißen das Publikum von den Sitzen. Den Auftakt macht diesmal Christian Durstewitz mit "I'm Yours". Etwas krächzend und plärrend klingt die Stimme, doch er wirkt sehr authentisch in seinem Auftritt.

    "Deine Stimme ist glasklar", ist im Anschluss Jurorin Barbara Schöneberger begeistert. Kerstin Freking hatte sich für "Hands Clean" von Alanis Morisette entschieden, interpretiert den Song mal leicht plaudernd, dann kraftvoll fordernd und lässt ihn sanft ausklingen.

    Ein Kontrastprogramm liefert als dritte Starterin Lena Meyer-Landrut. "Wenn ich einen Raum komme, möchte ich Freude verbreiten", erzählt die 18-Jährige vor dem Auftritt im aufgezeichneten Interview. Um dann mit "Mr. Curiosity" ein langsames, trauriges Stück zu präsentieren - und auch das gelingt der sonst so hippeligen jungen Frau perfekt.

    Das Publikum jubelt frenetisch, der Jury gehen die Superlative aus, Jan Delay bekennt: "Ich habe Gänsehaut." Nach dieser Vorlage hat es Jennifer Braun schwer, doch mit ihrem "Heavy Cross" bringt sie die Bühne wieder zum Beben, macht mit ihrer dynamischen, kraftvollen Art auch die Mängel der nun etwas schwächelnden Begleitband wett.

    Es folgt die erste Votingrunde -"aus vier mach drei" lautet die Aufgabe für die Zuschauer, die per Telefon und SMS abstimmen können. Ein kurzes Gespräch mit den vier Interpreten überbrückt die Pause. Noch nicht wissend, dass sie als erste das Finalrennen aufgeben muss, sagt Kerstin Freking erstaunlich gelassen: "Wir haben alle eine tolle Show gemacht", und erhält dafür zustimmenden Applaus des Studiopublikums und der Jury.

    Freking nimmt ihr Ausscheiden gefasst auf. Vor der Show hatte sie gesagt: "Wenn ich an den Grand Prix denke, dann denke ich daran, dass ich den deutschen Teilnehmer auf jeden Fall kenne - das find' ich cool!"

    Dass der Publikumsentscheid nicht unbedingt etwas mit ihrem Auftritt zu tun hat, betont etwas später auch Juror Jan Delay, die Leute entschieden in dieser Phase der Show vor allem nach ihren persönlichen Favoriten.

    Geradezu im Schnelldurchlauf geht der zweite Teil des Halbfinals über die Bühne.

    Christian Durstewitz setzt mit "In Your Hands" von Charlie Winston auf Rock'n'Roll, holt gar die Mundharmonika aus der Tasche. Er bleibt sich und seiner Ausstrahlung damit treu, doch mit der musikalischen Vielfalt seiner beiden Konkurrentinnen kann er nicht mithalten.

    Ihr Naturell lebt Lena Meyer-Landrut bei ihrem zweiten Auftritt voll aus, an eine Variete-Show erinnert ihr Auftritt mit "The Lovecats". Barbara Schöneberger überschlägt sich fast vor Begeisterung - sie habe eine Mischung von Nora Tschirner, Björk und den Tanzbewegungen von Joe Cocker gesehen. Es ist an Jennifer Braun, für eine dicke Überraschung zu sorgen.

    Und das gelingt ihr. Hatte sie bislang vor allem mit dynamischen, kraftvollen Auftritten ihr Publikum gefunden, überrascht sie nun mit einer gefühlvollen Ballade: "Hurt" von Christina Aguilera. Stefan Raab stellt fest: "Du hast dich von Auftritt zu Auftritt gesteigert!"

    Und so löst Jennifer Braun gemeinsam mit Lena Meyer-Landrut das Ticket für das Finale. Der Abschluss der Show wird etwas lieblos und gehetzt abgewickelt. Schließlich wird Stefan Raab um etwas mehr als eine Viertelstunde die ursprünglich vorgesehene Sendezeit überzogen haben - Peanuts etwa im Vergleich zu Sendungen mit Thomas Gottschalk.

    Der Gastauftritt von Juror Jan Delay passt mit seinem Musikstil nicht so recht in die Veranstaltung. Den Zuschauern musste jedoch die nötige Zeit zum Anrufen eingeräumt werden. Währenddessen lehnt Stefan Raab entspannt in seinem Sessel. Sein wichtigstes Konzept ist bereits jetzt aufgegangen: er hat frische, unterhaltsame Kandidaten für den Grand Prix gefunden. Egal ob nun Jennifer oder Lena gewinnt und möglicherweise in die Fußstapfen von Abba oder Nicole tritt.

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