An diesem Sonntag um 20.15 Uhr läuft der erste Franken-Tatort mit dem poetischen Titel "Der Himmel ist ein Platz auf Erden" im Ersten. Die wichtigsten Fakten zum neuen "Dadord" im Überblick:
Wer ermittelt im neuen Tatort aus Franken?
Die neue Mordkommission Franken besteht aus den Kriminalhauptkommissaren Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) und ihrem Team: die Kriminalkommissare Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid), Sebastian Fleischer (Andreas Leopold Schadt) und der Leiter der Spurensicherung Michael Schatz (Matthias Egersdörfer).
Sollte nicht auch Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig im Tatort mitspielen?
Eigentlich schon. Weil die Dreharbeiten immer wieder verschoben werden mussten und Barwasser noch andere Verpflichtungen hat, musste aber umbesetzt werden, wie der Bayerische Rundfunk im Sommer mitteilte. Seine Rolle als Leiter der Spurensicherung übernahm Kabarettist Egersdörfer.
Wo ermitteln die neuen Fahnder?
Die Mordkommission Franken ermittelt überregional in Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken. Je nach Tatort ist dabei entweder die Rechtsmedizin in Erlangen oder in Würzburg zuständig. Die zuständige Staatsanwaltschaft sitzt in Nürnberg.
Sind Schauspieler mit dabei, die tatsächlich aus Franken kommen?
Echte Franken im Ermittler-Team sind nur die Kommissare Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) und Sebastian Fleischer (Andreas Leopold Schadt) sowie Spurensicherer Michael Schatz (Egersdörfer). Ihre Rollen sind jedoch relativ klein. Für die Franken ist mit dem neuen "Tatort" dennoch ein Traum in Erfüllung gegangen. Lange fühlten sie sich mit dem einzigen bayerischen Team in München benachteiligt.
Um was geht es im Tatort "Der Himmel ist ein Platz auf Erden"?
Die Geschichte des neuen Franken-Tatorts der ARD ist relativ schnell erzählt. Mit zwei Kopfschüssen wird der verheiratete Uni-Professor Christian Ranstedt in einem Wald bei Nürnberg im Auto ermordet. Es geschieht beim Liebesspiel mit einer Unbekannten. Von der Frau fehlt jede Spur. Die Ermittler gehen auf die Suche.
Wie fränkisch ist Tatort tatsächlich?
Das Fränkische an diesem Tatort blitzt zumindest im ersten Krimi nur hin und wieder hervor - etwa, wenn der Leiter der Spurensicherung Michael Schatz - verkörpert vom Fürther Kabarettisten Matthias Egersdörfer - am "Dadord" lakonisch vom "Waldsterben" spricht oder die freundlich fränkelnde Polizistin den neuen Kollegen Felix Voss (Fabian Hinrichs) bei seiner Ankunft im Präsidium begrüßt.
Auch provinziell kann man die erste Franken-Ausgabe nicht nennen - abgesehen von einer kurzen Szene mit einem bärtigen, mundfaulen Waldschrat beim Holzhacken in der Nähe eines verfallenen Hauses. Nürnberg wird eher von seiner urbanen Seite gezeigt: Immer wieder sind nächtliche Autofahrten durch die dunkle Stadt zu sehen. Das hätte auch gut in jeder anderen Großstadt sein können. Von ihrer romantisch-touristischen Seite zeigt Nürnberg nur wenig. Dagegen kommt die "Weltgeschichtsstraße" vor, die Fürther Straße mit dem Justizpalast und dem großen Quelle-Komplex.
Wie komisch ist der erste Franken-Tatort?
Die heiß ersehnte erste fränkische Ausgabe des Kultkrimis kommt ohne Effekthascherei und Blutexzesse aus. Und auch ohne Comedy-Einlagen. Dafür überzeugt der Krimi mit seinem Ermittler-Duo und wohldosiertem trockenen Humor.
Und wie gut ist die erste Folge nun wirklich?
Ein wenig braucht der erste fränkische Dadord, um in die Gänge zu kommen. Das ist jedoch häufig so bei neuen Ermittlerteams - viel muss erklärt und eingeführt werden. Und er führt den Zuschauer auf diverse Fährten - von der geheimen militärischen Forschung an der Uni bis zu einer Firma, die Streubomben herstellt. Auch so mancher Schnitt erklärt sich erst im Nachhinein. Doch im Lauf des Films nimmt der Krimi dann an Fahrt auf - und gipfelt in einem spannenden Finale. Und so fasst der Satz, den Fabian Hinrichs alias Felix Voss zum Abschluss seines ersten Falls in Nürnberg sagt, auch den ersten "Franken"-Tatort gut zusammen: "Na ja, für den Anfang war das schon..." bo/AZ/dpa