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Ernährung: Macht kalte Gemüsesuppe die Spanier so gesund?

Ernährung

Macht kalte Gemüsesuppe die Spanier so gesund?

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    Gazpacho ist eine kalte Gemüsesuppe. Das Gericht, eines der Meisterwerke iberischer Kochkunst, wird unter anderem aus Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch zusammengemixt.
    Gazpacho ist eine kalte Gemüsesuppe. Das Gericht, eines der Meisterwerke iberischer Kochkunst, wird unter anderem aus Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch zusammengemixt. Foto: Julian Perez, dpa

    „Vielleicht liegt es am Gazpacho“, sinnierten die Experten jener globalen Studie, die dieser Tage zu folgendem Ergebnis kam: „Spanien ist das gesündeste Land der Welt.“ Der

    Spanier sind gesund und werden alt - liegt es am Gazpacho?

    Diese magische Gemüsekreation kommt ursprünglich aus dem südspanischen Andalusien und lässt sich kinderleicht herstellen: Man muss nur frische Tomaten, Paprika und Gurken mit Hilfe einer Küchenmaschine kalt pressen, mit einem Schuss Olivenöl und einer Prise Salz veredeln – und fertig ist Spaniens Gesundheitsrezept Nummer eins.

    Aber der hohe Gazpacho-Konsum ist nicht der einzige Grund, warum die Fachleute des globalen US-Medienkonzerns Bloomberg das Königreich in diesem Jahr zum globalen Gesundheitsvorbild kürten. In das Ranking des Healthiest Country Index, in dem 169 Länder verglichen wurden, flossen nicht nur Ernährungstraditionen wie etwa Spaniens mediterrane Diät ein. Sondern zum Beispiel auch die ärztliche Versorgung, die in Spanien ebenfalls ausgezeichnet ist, was sich im internationalen Gesundheitstourismus Richtung Mallorca und spanischer Mittelmeerküste spiegelt.

    Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez jubelte nach der Bestnote im Bloomberg-Index: „Die mediterrane Diät und unser Gesundheitssystem sind einige jener Punkte, die der Healthiest Country Index 2019 positiv bewertet.” Und er animierte die Spanier, auch im Zeitalter der Schnellimbisse und industriellen Fertiggerichte auf diesem gesunden Weg fortzuschreiten.

    Die Bewohner Spaniens werden immer älter

    In Sachen langes Leben schneiden die Spanier übrigens ebenfalls mit sehr guten Noten ab. Nach den letzten verfügbaren Eurostat-Zahlen aus dem 2016 werden Spanier im Schnitt 83,5 Jahre alt – der höchste Wert in der EU. Weltweit haben lediglich die Japaner noch eine geringfügig höhere Lebenserwartung (In Deutschland lag er für 2016 nur bei 81,0 Jahren).

    Doch der Ruf der Japaner als langlebigste Erdbewohner könnte bald dahin sein: Nach einer Prognose amerikanischer Forscher werden die Spanier, soweit sie ihre guten Diätvorsätze nicht aufgeben, bis zum Jahr 2040 die Japaner bei der Lebenserwartung überholt haben. Die Bewohner Spaniens werden dann auf ein mittleres Alter von nahezu 86 Jahren kommen, berechneten die Gesundheitsexperten des IHME-Instituts in Seattle.

    Dass die Mittelmeerdiät, zu der viel Gemüse, Obst, Fisch und natürlich Olivenöl gehören, eine nicht unwichtige Rolle spielen, um fit zu bleiben, wird auch durch Platz zwei des globalen Bloomberg-Gesundheitsrankings unterstrichen. Dort platzierten die Analysten ein weiteres Mittelmeerland: Italien, in dem die mediterrane Küche ebenfalls gepflegt wird.

    Wie die Mittelmeerdiät unser Leben verändern kann

    Die Mittelmeerdiät wurde übrigens schon 2013 von der Unesco als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Und zwar nicht nur wegen ihrer langen Tradition und segensreichen Ernährungseigenschaften. Sondern auch, weil zur mediterranen Speisekultur die südeuropäische Geselligkeit und Lebensfreude gehört. „Das gemeinsame Essen ist eines der Fundamente der Identität und des kulturellen Fortbestehens der Gesellschaften am Mittelmeer“, schreibt die

    Mediterran und gesund leben, das ist halt mehr als nur gute Ernährung, betonen spanische Wissenschaftler. Es sei auch eine Philosophie, zu der nicht nur Diätregeln gehörten, sondern auch eine weitere Lebenskunst: das Entspannen und Genießen – was man bekanntlich in Spanien in der Tat besonders gut beherrscht.

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