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Erinnerungen an Vulkan Eyjafjallajökull: Vulkanasche über Island: Flieger bleiben am Boden

Erinnerungen an Vulkan Eyjafjallajökull

Vulkanasche über Island: Flieger bleiben am Boden

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    Schon wieder spuckt ein isländischer Vulkan gigantische Mengen Asche in die Luft, diesmal aber vorerst  ohne Folgen für den europäischen Luftverkehr. Seit Samstagabend hat der Grímsvötn im Südosten der Atlantikinsel eine bis zu 20 Kilometer hohe Säule aus dunkler Asche und Wasserdampf in die Höhe geschleudert und damit erst einmal Starts und Landungen in Island unmöglich gemacht. Am Sonntag früh mussten der internationale Flugplatz Keflavik und weitere Flugplätze auf

    Eine Wiederholung der mehrwöchigen Flugverbote für weite Teile Europas wie vor 14 Monaten beim Ausbruch des Gletschervulkans Eyjafjallajökull erklärten Experten in Reykjavik sowie internationale Flugzentralen für ziemlich unwahrscheinlich. Die Asche aus dem Grímsvötn sei sehr viel schwerer und grober, so dass sie viel schneller und in der näheren Umgebung niedergehen dürfte, hieß es übereinstimmend.

    Auch die nördliche Richtung schwacher Winde am Wochenende gab vorerst keinen Anlass zu Sorgen um Starts und Landungen auf dem europäischen Kontinent. "Die Aschewolke hat sich nicht Richtung Europa bewegt, sondern ist über Island hängengeblieben", sagte Hjordis Gudmunsdottir von der Flugaufsicht Isavia der Nachrichtenagentur dpa. "Wir haben die Probleme nur bei uns in Island."

    Bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen (Hessen) hieß es am Sonntag auf dpa-Anfrage, die Aschewolke versetze die Experten zwar in Wachsamkeit. "Aber nach momentanem Stand ist vor Dienstag nichts zu erwarten - wenn überhaupt", sagte ein Sprecher.

    Kari Kristjansson, ein Mitarbeiter im Nationalpark am Vatnajökull, sagte: "Durch die Asche ist es hier so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht sehen kann. Schon komisch in der hellsten Zeit des Jahres." Auf mehreren Bauernhöfen am Rand des größten isländischen Gletschers drang die Asche auch in die Häuser ein. Bewohner sollten Türen und Fenster schließen und möglichst nicht ins Freie gehen. Die Behörden sahen aber keinen Anlass zu Evakuierungen wie im Frühjahr 2010 beim Ausbruch des Eyjafjallajökull.

    Mit vier Ausbrüchen seit 1996 gehört der Grímsvötn unter dem riesigen Gletscher Vatnajökull zu den derzeit aktivsten von Islands insgesamt über 30 aktiven Vulkanen.  Er ist einer der eher kleineren, in dessen unmittelbarer Nähe wegen des Gletschers keine Menschen leben.

    1996 sorgte der Grímsvötn für massive Überschwemmungen, die Straßen und Brücken im Süden der Insel  zerstörten. Nach Angaben von Geologen in Reykjavik sind solche Folgen dieses Mal wegen viel geringerer Wassermengen am Vulkan nicht zu befürchten.  Allerdings galt der Ausbruch jetzt als stärker, verglichen mit dem von 1996 und zuletzt von 2004. Der TV-Moderator und Umweltaktivist Omar Ragnasson sagte nach einem Flug mit dem Sportflugzeug über den Vulkan vor Verhängung der Flugverbote: "Das ist mein 23. Vulkanausbruch. Ich habe nie einen größeren gesehen." Nie zuvor habe er auch so viele Blitze als Teil eines Ausbruchs erblickt. . dpa

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