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Erdbeben in Bulgarien: Heftige Erdstöße erschüttern Hauptstadt Sofia

Erdbeben in Bulgarien

Heftige Erdstöße erschüttern Hauptstadt Sofia

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    Stillstand im Verkehr von Sofia: Nach dem starken Erdbeben in Bulgarien harren die Menschen auf den Straßen aus.
    Stillstand im Verkehr von Sofia: Nach dem starken Erdbeben in Bulgarien harren die Menschen auf den Straßen aus. Foto: Nikolay Doychinov, afp

    Zwei Tage nach dem schweren Beben in Italien ist auch Bulgarien am frühen Dienstagmorgen von heftigen Erdstößen erschüttert worden. Wie der staatliche Rundfunk berichtete, erreichte das Beben eine Stärke von 5,9 bis 6 und dauerte mehrere Minuten; die US-Erdbebenwarte USGS gab sie zunächst mit 5,8 an, später mit 5,6. Das Epizentrum habe etwa 25 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia bei der Kleinstadt Pernik gelegen, hieß es im Rundfunk.

    Es habe "keine Opfer" gegeben, sagte Innenminister Zwetan  Zwetanow am frühen Dienstagmorgen in Sofia. Mehrere Menschen hätten aber wegen Nervenzusammenbrüchen behandelt werden müssen. Der Minister sagte der  bulgarischen Nachrichtenagentur Focus, die Behörden hätten in der  Stadt Pernik in der Nähe des Epizentrums einen Krisenstab  eingerichtet. Zusätzliche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und  Rettungskräften seien in das betroffene Gebiet entsandt worden.

    Einstürzende Gebäudeteile, starke Nachbeben, Panik auf den Straßen

    Das Beben war im gesamten Westen und Südwesten des Landes zu spüren. Größere Schäden wurden zunächst nicht bekannt. An einigen Gebäuden hätten sich Risse gebildet. Außerdem seien mehrere Schornsteine eingestürzt, meldete der Rundfunk.

    Die Menschen in der Hauptstadt wurden von dem Beben um kurz nach 3 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Gegenstände seien von Wänden und aus Regalen auf den Boden gefallen, berichtete die Korrespondentin der Nachrichtenagentur dpa. Vielfach seien die Menschen trotz starken Regens nur leicht bekleidet und in Panik aus ihren Häusern ins Freie gestürmt. Zeitweise fielen Strom und Internet aus.

    "Alles bewegte sich auf unglaubliche Weise", sagte eine Jugendliche namens Maria, die vor ihrem Haus in einem westlichen Vorort von Sofia stand. "Ich bin schreiend auf die Straße gerannt, und heute  möchte ich nicht mehr nach Hause gehen." Einige Bewohner, die in Schlafanzügen auf der Straße saßen, berichteten von einem Nachbeben anderthalb Stunden nach dem ersten Erdstoß. Nach Angaben der Erdbebenwarte hatte dieses Nachbeben eine Stärke von 4,2 bis 4,3.

    Die Schwarzmeerregion liegt im Erdbebengebiet

    Obwohl Bulgarien in einem Erdbebengebiet liegt, sind starke Beben dort eher selten. Vor knapp drei Jahren war die im Osten des Landes gelegene Schwarzmeerregion von einem Beben der Stärke 4,7 erschüttert worden. Das Epizentrum lag damals im benachbarten Rumänien. Damals kam niemand  zu Schaden.

    Am Wochenende hatte ein Erdbeben der Stärke 6,0 im Nordosten Italiens mindestens sieben Menschenleben gefordert. Etwa 4500 Menschen wurden obdachlos. Nach Angaben des bulgarischen Seismologischen Instituts gibt es aber keinen Zusammenhang zwischen beiden Beben. dpa/afp/AZ

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