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Erdbeben: In Chile wächst die Angst vor Plünderungen und Gewalt

Erdbeben

In Chile wächst die Angst vor Plünderungen und Gewalt

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    Ein Bild aus Santiago de Chile vom 28. Februar. Eine Familie badet auf offener Straße ihr Baby, ein junger Mann trägt einen Wasserkanister vorbei.
    Ein Bild aus Santiago de Chile vom 28. Februar. Eine Familie badet auf offener Straße ihr Baby, ein junger Mann trägt einen Wasserkanister vorbei. Foto: dpa

    Nach dem schweren

    Erdbeben

    in

    Chile

    mit mehr als 700 Toten wächst in den betroffenen Regionen die Angst vor

    Plünderungen

    und Gewalt. Der künftige Präsident des Landes,

    Sebastián Piñera

    , sprach sich für den Einsatz der Armee aus, um

    Unruhen

    zu vermeiden. Am Montagmorgen erschütterte ein

    Nachbeben

    der Stärke 6,2 das südamerikanische Land.Noch-Staatschefin

    Michelle Bachelet

    solle die Armee in die betroffenen Gebiete schicken, um

    Verbrechen

    ,

    Plünderungen

    und

    Unruhen

    zu verhindern, sagte

    Piñera

    vor Journalisten. Recht und Ordnung drohten verloren zu gehen.

    Piñera

    war im Januar zum neuen Präsident des Landes gewählt worden und soll am 11. März sein Amt antreten.Um

    Plünderungen

    vorzubeugen, wurde über die besonders schwer betroffene 400.000-Einwohner-Stadt

    Concepción

    eine

    Ausgangssperre

    verhängt. Sie trat laut dem Bericht eines AFP-Reporters am Sonntagabend 21 Uhr (Ortszeit, Montag 1 Uhr MEZ) in Kraft und sollte nach Angaben der Behörden bis Montagfrüh 6 Uhr gelten. Überall in der schwer zerstörten Stadt wurden die Menschen mit Lautsprecher-Durchsagen auf die

    Ausgangssperre

    hingewiesen. Bei Verstößen drohten die Behörden mit Festnahmen.In den betroffenen Regionen suchten Rettungskräfte fieberhaft nach möglichen Überlebenden. Aus den Trümmern eines eingestürzten Hochhauses in

    Concepción

    konnten die Rettungskräfte zunächst nur acht Leichen bergen. "Es gibt aber noch 48 eingeschlossene Personen, die offensichtlich noch leben", sagte der Sprecher der Rettungskräfte,

    Ignacio Carrizo

    . "Wir arbeiten hart und wir werden nicht nachlassen, bis wir alle gerettet haben." Das 14-stöckige Hochhaus war bei dem schweren

    Erdbeben

    am Samstagmorgen zusammengestürzt, viele Bewohner wurden unter den Trümmern begraben.In

    Concepción

    und anderen Städten war es über das Wochenende zu schweren

    Plünderungen

    gekommen.

    Bachelet

    verhängte deshalb am Sonntag den Ausnahmezustand über die beiden am stärksten betroffenen Regionen Maule und Biobio. Er gelte zunächst für 30 Tage und solle die öffentliche Ordnung garantieren sowie schnellere Hilfslieferungen ermöglichen, sagte die Präsidentin. Die Armee werde dabei mit den örtlichen Behörden zusammenarbeiten, kündigte Verteidigungsminister

    Fancisco Vidal

    . Die chilenische

    Luftwaffe

    habe 10.000 Mann entsandt.Durch das

    Erdbeben

    am Samstagmorgen und die folgenden Flutwellen starben mindestens 708 Menschen. Die Zahl der Vermissten nehme ständig zu, weshalb die Totenzahl weiter steigen werde, sagte

    Bachelet

    . Das

    Erdbeben

    sei "eines der fünf stärksten" in der Geschichte des Landes; etwa zwei Millionen Menschen seien betroffen. Der Verteidigungsminister räumte ein, die Regierung habe einen Fehler begangen, indem sie nach dem schweren Beben nicht die Gefahr eines

    Tsunamis

    in Betracht gezogen habe.Nach dem Hauptbeben wurde

    Chile

    immer wieder von

    Nachbeben

    erschüttert. Ein besonders starkes ereignete sich am Montagmorgen. Dieses hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 6,2. Sein Epizentrum lag in etwa 35 Kilometer Tiefe gut hundert Kilometer nordöstlich der Stadt

    Talca

    .Auf dem schwer beschädigten Flughafen von

    Santiago de Chile

    landeten am Sonntag einige wenige Flugzeuge mit Ausnahmegenehmigungen. Offiziell wieder öffnen werde der Flughafen wohl nicht vor Dienstag, sagte ein Sprecher des Airports.

    (afp)

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