Ein Erdbeben hat am Montagabend die Schweiz erschüttert. Das Beben hatte laut
Ein Sprecher der Schwyzer Kantonspolizei sagte dem Tages Anzeiger, bei der Einsatzzentrale seien etwa 20 bis 30 Anrufe von besorgten Bürgern eingegangen. Größere Schäden seien jedoch nicht gemeldet worden.
Erdbeben auch in die Bodensee-Region zu spüren
Auch in Deutschland registrierten viele Bürger den Erdstoß. Meldungen in Sozialen Medien zufolge war das Erdbeben bis nach Villingen im Schwarzwald, in die Bodensee-Region und das Allgäu spürbar. Bei der Polizei in Konstanz gingen mehrere Anrufe beunruhigter Bürger ein. Diese hörten ein Rumpeln und spürten das Beben deutlich. Zu Schäden kam es offenbar nicht.
„Das Erdbeben ist geologisch gesehen nicht außergewöhnlich“, sagt Heiner Igel, Seismologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Die Alpen seien eine aktive tektonische Zone, wo die europäische und afrikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. „Das Gebirge ist immer noch am Wachsen“, sagt Igel.
Immer wieder erschüttern Erdbeben die Schweiz
Eine Stärke von 4.4 bedeutet eine der stärksten Erschütterungen für die Schweiz in den vergangenen Jahren. Der Schweizer Erdbebendienst registriert durchschnittlich zwei Erdbeben pro Tag. Rund zehn bis 15 pro Jahr seien stark genug, dass auch die Bevölkerung die Erschütterungen bemerke, erklärt der Seismologe Igel. drs
Die schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte
2011: Japan wird von einem Beben der Stärke 9,0 erschüttert, das einen gewaltigen Tsunami auslöst. Mehr als 18.000 Menschen sterben. Die Flutwelle trifft auch das Atomkraftwerk Fukushima und löst die schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986 aus.
2005: Bei einem Erdbeben der Stärke 8,6 nahe der indonesischen Insel Nias vor Sumatra kommen 900 Menschen ums Leben, 6000 weitere werden verletzt.
2004: Ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras löst am Zweiten Weihnachtstag eine gigantische Tsunami-Welle aus. In mehreren Anrainerstaaten des Indischen Ozeans sterben etwa 220.000 Menschen.
1964: Alaska wird von einem Erdbeben der Stärke 9,2 und einem Tsunami heimgesucht. Mehr als 100 Menschen kommen ums Leben.
1960: Ein Erdbeben der Stärke 9,5 erschüttert Chile. Der Erdstoß löst einen Tsunami aus, der in vielen Pazifik-Staaten schwere Zerstörungen verursacht. In Chile kommen 5700 Menschen ums Leben, 130 sterben in Japan und 61 auf Hawaii.
1952: Die Halbinsel Kamtschatka im Osten der damaligen Sowjetunion wird von einem Erdbeben der Stärke 9 erschüttert. Die Tsunami-Wellen richten sogar in Chile und Peru Zerstörungen an, mehr als 2300 Menschen kommen ums Leben.