Zehn Stunden nach dem Beben der Stärke 6,6 in der bergigen Provinz Sichuan vermeldete die zuständige Behörde zudem mehr als 3000 Verletzte, wie das Staatsfernsehen berichtete. Mindestens 10. 000 Häuser seien zerstört worden.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte das Beben am Rande des Tibetischen Plateaus eine Stärke von 6,6. Das Zentrum des Erdstoßes, der sich gegen 8.00 Uhr (Ortszeit, 2.00 Uhr MESZ) ereignete, lag demnach in einer Tiefe von zwölf Kilometern. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua gab die Stärke des Bebens in der Stadt Ya'an im Distrikt Lushan unter Berufung auf das staatliche Erdbebenzentrum mit 7,0 an.
Das Beben erschütterte auch die Provinzhauptstadt Chengdu und war noch in der mehrere hundert Kilometer entfernten Metropole Chongqing zu spüren. Zahlreiche Menschen wurden aus dem Schlaf aufgeschreckt und rannten in Panik auf die Straßen. Medien zufolge gab es mehr als 260 Nachbeben. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua wurden rund 6000 Soldaten und Polizisten für die Rettungsarbeiten in das Gebiet entsandt.
Erdbeben: Straßen nach Erdrutsche zerstört
Einige der Straßen waren durch Erdrutsche blockiert. Ein Militärfahrzeug mit 17 Soldaten kam von der Straße ab, wobei laut Xinhua ein Soldat getötet wurde. Auch Ministerpräsident Li Keqiang reiste in die Region, um sich vom Helikopter aus einen Eindruck von der Lage zu verschaffen. Das Wichtigste sei in den ersten 24 Stunden nach dem Beben, die Zeit zur Bergung von Verschütteten zu nutzen, sagte er laut Medienangaben.
China, die Volksrepublik - Zehn Fakten
China gilt mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern als bevölkerungsreichstes Land der Erde.
Hauptstadt Chinas ist Peking.
Das Land erstreckt sich auf einer Fläche von 9.571.302 Quadratkilometern.
Die Amtssprache ist Mandarin, das als Hochchinesisch gilt.
Die Währung ist der Renminbi, 10 Jiao entspricht.
Die Nationalhymne Chinas ist der "Marsch der Freiwilligen".
Die Internet-TLD ist .cn und die Telefonvorwahl Chinas die +86.
China gilt nach den USA als kommende Militärmacht der Erde. Bereits heute gilt China als Werkbank des Planeten.
China steht international in der Kritik wegen schlechter Arbeitsbedingungen, der Verletzung von Menschenrechten und dem Kopieren geistigen Eigentums.
Außenpolitisch und militärisch zeigt sich das "Reich der Mitte" aber meist neutral bis defensiv.
Das Beben ruft die Erinnerung an Mai 2008 wach, als die Provinz von einem noch heftigeren Erdbeben mit 87.000 Toten und Vermissten erschüttert worden war. Für besondere Empörung sorgte damals die große Zahl an Schülern, die in ihren Schulen verschüttet wurden. Dass viele
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach Ministerpräsident Li Keqiang am Samstag ihre Anteilnahme aus und bot Hilfe bei der Suche nach Vermissten und der Versorgung der Notleidenden an. Auch der russische Präsident Wladimir Putin sicherte in einem Beileidsschreiben an seinen chinesischen Kollegen Xi Jinping "alle notwendige Hilfe" zu. afp