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Emily Letts: 25-Jährige filmt sich selbst bei Abtreibung

Emily Letts

25-Jährige filmt sich selbst bei Abtreibung

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    Emily Letts ist 25 Jahre alt. Gut ein Jahr lang arbeitete sie schon als Beraterin für Abtreibungen im Cherry Hill Women’s Center in New Jersey, als sie im November 2013 selbst schwanger wurde. Die junge Frau beschloss, dass sie das Kind nicht haben will - und abtreiben würde. "Ich wusste, ich bin einfach noch nicht bereit, Verantwortung für ein Kind zu unternehmen", sagt sie.

    Aber Emily Letts beschloss nicht nur die Abtreibung; sie beschloss auch, den intimen Eingriff so öffentlich wie nur möglich zu machen - und sich dabei filmen zu lassen.

    Also ließ sich die 25-Jährige bei dem intimen Eingriff filmen. "Emily's Abortion Video" zeigt die meiste Zeit über nur ihr Gesicht, man hört die junge Frau atmen. Der Arzt, der die Abtreibung vornimmt, ist nicht im Blickfeld der Kamera. "Ich hätte auch einfach eine Abtreibungspille nehmen können", sagt die 25-Jährige in einem Interview mit Cosmopolitan. "Aber ich wollte es auf die Weise machen lassen, vor der die Frauen am meisten Angst haben. Ich wollte zeigen, dass es nicht so gruselig ist - und dass es auch so etwas wie eine positive Geschichte einer Abtreibung geben kann. Meine Geschichte."

    Video von Abtreibung: "Du hast dein Baby umgebracht"

    Das Video von der Abtreibung stellte Emily Letts auf Youtube und auf ihre Facebook-Seite - und wurde zum Hit in den sozialen Netzwerken. Zig-tausende sahen sich das Video schon an. "Die erste Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich dachte, am nächsten Tag starren mich die Leute an, weil sie mein Video gesehen haben", sagt sie.  Und tatsächlich habe es hassvolle Reaktionen und Kommentare gegeben. "Du bist ein Nazi", habe da jemand geschrieben. "Du solltest sterben. Du hast dein Baby umgebracht."

    Sie selbst, sagt Emily Letts, habe sich nicht schlecht gefühlt. Natürlich, ein wenig geschämt habe sie sich schon, nicht verhütet zu haben. Aber Schuld wegen der Abtreibung, die habe sie nicht verspürt. Eher im Gegenteil: "Ich bin dankbar, dass ich meine Geschichte teilen, und so andere Frauen dazu bringen kann, sich ebenfalls nicht schuldig zu fühlen."  bo

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