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Einsatz in Hamburg: Das sagen die Verantwortlichen zur Berliner "Party-Polizei"

Einsatz in Hamburg

Das sagen die Verantwortlichen zur Berliner "Party-Polizei"

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    Berliner Polizisten, die zum Schutz des G20-Gipfels in Hamburg waren, müssen vorzeitig die Heimreise antreten.
    Berliner Polizisten, die zum Schutz des G20-Gipfels in Hamburg waren, müssen vorzeitig die Heimreise antreten. Foto: Tim Brakemeier, dpa (Symbolbild)

    Die Berliner Polizisten haben es vor dem G20-Gipfel richtig krachen lassen. Mit viel Alkohol feierten junge Beamte vor ihrem Einsatz in Hamburg. Doch die Party soll aus dem Ruder gelaufen sein - die Rede ist von Saufgelagen, Gruppen-Pinkeln und öffentlichem Sex. Eine Polizistin soll im Bademantel mit einer Dienstwaffe herumgefuchtelt haben - so heißt es von der Berliner Polizei.

    Auf Facebook stellt sie sich nun aber hinter ihre Kollegen: „In unserer Einsatzkleidung stecken Menschen“, heißt es in einer Stellungnahme. Was geschehen sei, lasse man sich derzeit „detailliert schildern“.

    Die Hamburger Polizei hatte die 220 Beamten nach den Vorfällen zurück nach Hause geschickt. Jetzt sind sie wieder in der Hauptstadt im Dienst. Sehr viel an der Sache sei „Spekulation“, betonte die Polizei auf Facebook. Bei der Feier auf einem abgeschlossenen Gelände jenseits der Öffentlichkeit „wurde getrunken, getanzt, gepinkelt und ja, scheinbar auch ,gebumst‘, wie es unser Pressesprecher so schön formuliert hat“. Zwei Kollegen hätten Geburtstag gehabt. „Diese jungen Kolleginnen und Kollegen arbeiten sehr professionell. Seit Jahren werden sie von anderen Bundesländern für die verschiedensten Einsätze angefordert. Der hohe Einsatzwert wird dabei durchweg gelobt.“

    Das Echo auf den Beitrag war in sozialen Medien zum größten Teil positiv. Eine junge Frau schreibt etwa: „Auch Polizisten sind nur normale Menschen! Auch die dürfen mal feiern, vor allem wenn es noch triftige Gründe wie 2 Geburtstage gibt! Ihr macht eure Arbeit gut und privat sind sie wie wir alle auch! Weiter so!!“ Sogar Polizei-Kollegen aus Köln melden sich zu dem Post: „Gruß aus dem PP (Polizeipräsidium, Anmerkung der Redaktion) Köln. Good Job guys - traurig geworden unsere Gesellschaft!!“

    Andere Nutzer sehen die Sache nicht so locker. Ein Nutzer beschreibt die Polizisten als „einen scheinheiligen Dreckshaufen“. Ein anderer Nutzer sagt, dass er von der Polizei enttäuscht ist: „Ich war bisher der Meinung das die Polizei eine Vorbildfunktion hat.“

    Kollegen verteidigen die Berliner „Party-Polizei“

    Ein Polizist, der die Feier in einem ehemaligen Containerdorf für Flüchtlinge erlebt hat, findet die Kritik übertrieben. „Es wurde nichts beschädigt. Niemand wurde verletzt. Wir haben niemanden beleidigt oder bedrängt. Wir alle waren am nächsten Tag einsatzfähig, es gab keine Ausfälle“, sagte er bild.de.

    Welche Konsequenzen Beteiligten drohen, konnte die Berliner Behörde noch nicht sagen. „Man muss uns auch die Zeit geben, die Vorfälle aufzuklären“, sagte eine Sprecherin. Polizeipräsident Klaus Kandt hatte am Dienstagabend von möglichen Disziplinarmaßnahmen gesprochen.

    Die Berliner Clubszene hat sich unterdessen bei den Polizisten bedankt. Sie hätten den G20-Gipfel „mit Lebensfreude, viel Körpereinsatz und Hingabe begleitet“. Man halte Gästelistenplätze in einem Club ihrer Wahl bereit. cgal/dpa

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