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Einreiseverbot in USA: Nach Einreiseverbot: Google ruft muslimische Mitarbeiter zurück in die USA

Einreiseverbot in USA

Nach Einreiseverbot: Google ruft muslimische Mitarbeiter zurück in die USA

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    Am Freitag hatte Donald Trump ein strenges Einreiseverbot für Bürger aus vielen muslimischen Ländern verhängt. Nun hat Google seine Mitarbeiter zur Rückkehr in die USA aufgerufen.
    Am Freitag hatte Donald Trump ein strenges Einreiseverbot für Bürger aus vielen muslimischen Ländern verhängt. Nun hat Google seine Mitarbeiter zur Rückkehr in die USA aufgerufen. Foto: Ole Spata/Symbol (dpa)

    Das von US-Präsident Trump per Dekret erlassene Einreiseverbot für Menschen aus vielen muslimischen Ländern hat weltweit für Empörung gesorgt. Denn der vorläufige Einreisestopp hat für zahlreiche Muslime, die in den USA arbeiten, schwere Konsequenzen. Deswegen hat Google seine Mitarbeiter aus dem Ausland zurückgerufen.

    Das ist Google-Chef Sundar Pichai

    Sundar Pichai bekam vor knapp zweieinhalb Jahren die Verantwortung für das dominierende Smartphone-System Android übertragen und dann im vergangenen Herbst die für fast das gesamte Online-Geschäft.

    Jetzt wird der Aufstieg des 43-Jährigen mit dem Chefposten bei Google gekrönt. Es ist zwar nur ein "etwas verschlanktes" Google als Web-Sparte unter einem neu geschaffenen Konzerndach, wie Mitgründer Larry Page dezent anmerkte. Aber Page vertraut dem stets bedächtig auftretenden Top-Manager damit Googles Geldmaschine an, auf die das ganze Unternehmen angewiesen ist.

    Pichai stammt aus dem südindischen Staat Tamil Nadu. In die USA kam er 1993 mit einem Stipendium für die kalifornische Elite-Uni Stanford, um Halbleiter-Physik zu studieren.

    Seine Eltern mussten in die Ersparnisse greifen, um für das Flugticket 1000 Dollar zusammenzukratzen. Es war mehr als ihr jährliches Einkommen, wie Pichai dem Magazin «Bloomberg Businessweek» erzählte.

    Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Das erste Telefon bekam die Familie, als Sundar zwölf Jahre alt war. Ihr übliches Fortbewegungsmittel war ein Motorroller, auf den sie zu viert stiegen. Sundar fuhr vorne im Stehen.

    Zu Google kam Pichai vor gut einem Jahrzehnt. Er trat am 1. April 2004 an - dem Tag, an dem der E-Mail-Dienst des Internet-Konzerns gestartet wurde, was auch er anfangs für einen der üblichen Aprilscherze der Firma hielt.

    Seine erste Aufgabe war die Arbeit am Google-Suchfenster in Browsern wie Firefox oder Microsofts Internet Explorer. Pichais Vorschlag, Google sollte einen eigenen Browser entwickeln, überzeugte die Gründer - und der Erfolg von Chrome war seine Eintrittskarte in die Chefetage des Konzerns. (dpa)

    "Es ist schmerzlich zu sehen, wie sich diese Anordnung persönlich auf unsere Kollegen auswirkt", schrieb Google-Chef Sundar Pichai am Freitag (Ortszeit) in einer Nachricht an seine Mitarbeiter, aus der die Nachrichtenagentur Bloomberg zitierte. "Wir haben unsere Position zu Einwanderungsfragen immer öffentlich bekannt gemacht und werden das auch weiterhin tun", heißt es darin weiter.

    Wegen Einreiseverbot für Muslime: Google ruft Mitarbeiter zurück

    Die Aufforderung, vor dem Inkrafttreten der Anordnung in die USA zurückzukehren, betrifft demnach mehr als 100 Google-Mitarbeiter, die sich derzeit beruflich oder privat im Ausland aufhalten und aus muslimischen Ländern stammen.  

    "Wir sind besorgt über die Auswirkungen dieser Anordnung und über alle Vorschläge, die Einschränkungen für Google-Mitarbeiter und ihre Familien mit sich bringen könnten, oder die Schranken aufbauen, die große Talente an der Einreise in die USA hindern könnten", sagte eine Google-Sprecherin später in einer Stellungnahme.

    Auch Mark Zuckerberg "besorgt" über Trumps Einreiseverbot

    Auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte sich am Freitag "besorgt" über eine Beschränkung der Einwanderung in die USA geäußert.

    Trump hatte massive Einreisebeschränkungen verfügt, um "radikale islamische Terroristen" aus dem Land fernzuhalten. Vorerst sind alle Flüchtlinge und viele Menschen aus muslimischen Ländern betroffen. dpa

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