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Fluchtfahrt in Berlin: Fußgängerin getötet: Ein Verdächtiger ebenfalls gestorben

Fluchtfahrt in Berlin

Fußgängerin getötet: Ein Verdächtiger ebenfalls gestorben

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    Bei der Verfolgungsjagd in Berlin-Charlottenburg war die tödlich verunglückte unbeteiligte Radfahrerin laut Pressebericht womöglich schwanger.
    Bei der Verfolgungsjagd in Berlin-Charlottenburg war die tödlich verunglückte unbeteiligte Radfahrerin laut Pressebericht womöglich schwanger. Foto: Paul Zinken, dpa

    Drei Diebe stehlen in Berlin aus einem Kleintransporter Werkzeuge, werden von der Polizei ertappt und zerstören auf ihrer Fluchtfahrt mehrere Leben. Ursprünglich ging die Polizei von einem Todesopfer aus. Eine unbeteiligte junge Frau, die auf dem Fußweg ihr Fahrrad schob, starb noch am Unfallort. Offenbar war die 22-Jährige schwanger, wie der Tagesspiegelvon mehreren Polizeiquellen erfahren haben möchte. Die Zahl der Toten hat sich mittlerweile erhöht: Einer der Beifahrer des Fluchtwagens, ein 18-jähriger Mann, ist im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Und auch den weiteren Unfallopfern - zwei Autofahrerinnen, den Autodieben und einem Polizisten - geht es nach offiziellen Angaben teilweise sehr schlecht.

    Getötete Berliner Fußgängerin war womöglich schwanger

    Was war passiert? Die offenbar schwangere Frau schob am Mittwochabend gerade ihr Fahrrad auf dem Gehweg in der Kantstraße in Charlottenburg, als der tragische Unfall passierte. Diebe wurden von der Polizei beim Ausräumen eines Kleintransporters in der Westfälischen Straße in Wilmersdorf ertappt und lieferten sich mit den Ordnungshütern eine wilde Verfolgungsjagd durch den Berliner Westen.

    In der Windscheidstraße/Ecke Kantstraße ist die Flucht zu Ende. Die drei Serben (27, 18 und 14 Jahre) krachten nach Kollission mit mehreren Fahrzeugen in einen anderen Wagen. Ihre Flucht konnten die Kriminellen nicht fortsetzen. Sie hinterließen eine Spur der Verwüstung und viel Trauer.

    Ohne Rücksicht auf Menschenleben raste der Fluchtfahrer durch Berlin. Er durchbrach mit brachialer Gewalt eine Polizeisperre und verletzte dabei einen Polizeibeamten. Danach führte die Flucht über die Windscheidstraße Richtung Kantstraße. An der Kreuzung fuhr der offenbar alkoholisierte 27-jährige Fahrer über eine rote Ampel. Dabei kollidierte er mit einem anderen Auto. Eine 55-jährige und eine 62-jährige Autofahrerin erlitten dabei Verletzungen.

    Trauriges Resultat der Berliner Fluchtfahrt: mindestens zwei Tote und sechs Verletzte

    Der Fluchtwagen schleuderte über die Straße und erfasste auf dem Bürgersteig die Fußgängerin. Die Frau erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Damit war die Fluchtfahrt noch nicht zu Ende. Der angetrunkene Fahrer gab Gas, schleuderte gegen ein geparktes Auto am Straßenrand und beschädigte dabei drei weitere Pkw und zwei Poller. Auch das konnte den Mann und sein schwer demoliertes Auto nicht stoppen. Schluss war erst, als er hundert Meter weiter in ein geparktes Auto schepperte.

    Er versuchte, zu Fuß zu flüchten, konnte jedoch von Polizisten festgenommen werden. Seine Komplizen wurden schwer verletzt im Wagen festgenommen. Beide sind der Polizei wegen weiterer Straftaten bestens bekannt, der Fahrer offenbar noch nicht. Die mutmaßlichen Diebe kamen wie die beiden Autofahrerinnen und der Polizist ins Krankenhaus.

    Fluchtfahrt in Berlin: Haftbefehl wegen des Verdachts eines verbotenen Autorennens mit Todesfolge

    Gegen den verletzten Fahrer, der im Krankenhaus liegt, wurde laut Generalstaatsanwaltschaft Haftbefehl wegen des Verdachts eines verbotenen Autorennens mit Todesfolge erlassen.

    Ein Fahrzeugteil liegt nach dem Unfall auf der Straße, während Feuerwehr und Polizei im Einsatz sind.
    Ein Fahrzeugteil liegt nach dem Unfall auf der Straße, während Feuerwehr und Polizei im Einsatz sind. Foto: Paul Zinken, dpa

    Für die 22-jährige Fußgängerin, die offenbar schwanger war, legten bereits wenige Stunden nach dem schrecklichen Unfall Menschen Blumen nieder. (dpa/afp/AZ)

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