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Ecuador: Schweres Erdbeben in Ecuador: Zahl der Opfer steigt weiter

Ecuador

Schweres Erdbeben in Ecuador: Zahl der Opfer steigt weiter

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    Retten, was zu retten ist: Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador holt ein Mann Möbel aus einem eingestürzten Haus.
    Retten, was zu retten ist: Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador holt ein Mann Möbel aus einem eingestürzten Haus. Foto:  Jose Jacome, dpa

    Dem heftigen Erdbeben in Ecuador sind Hunderte Menschen zum Opfer gefallen. Mindestens 246 Menschen starben, mindestens 2527 wurden verletzt, wie Vizepräsident Jorge Glas in einer vorläufigen Bilanz am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte.

    Schlimmstes Erdbeben Ecuadors seit 37 Jahren

    Auch am Tag danach waren die Folgen der Katastrophe noch schwer abzuschätzen. Das südamerikanische Land war am Wochenende von einem Beben der Stärke 7,8 heimgesucht worden. Die Erdstöße im Westen Ecuadors waren nach Regierungsangaben die schlimmsten seit 37 Jahren.

    Die Rettungsarbeiten dauerten an. Die Behörden rechneten mit weiteren Opfern, Hunderte Menschen galten noch als vermisst.

    Staatschef Rafael Correa und Vizepräsident Glas reisten am Sonntag in die betroffenen Küstenregionen. Das Epizentrum des Bebens lag in der Provinz Esmeraldas. Auch die angrenzende Provinz Manabí erlitt schwere Schäden. Nach Angaben der Katastrophenbehörde SGR gab es mehr als 150 Nachbeben.

    Häftlinge brechen aus Gefängnis aus

    Im Ort Portoviejo in Manabí nutzten mehr als 100 Häftlinge die Lage, um aus dem beschädigten örtlichen Gefängnis auszubrechen, wie Justizministerin Ledy Zuñiga im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb. Etwa 30 seien danach wieder gefasst worden, andere seien freiwillig zurückgekehrt. Tausende Sicherheitskräfte waren in den Stunden nach dem Unglück in das Katastrophengebiet entsendet worden, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.

    Aus vielen Regionen gab es Bilder von schweren Verwüstungen. Einem Bericht der Zeitung El Comercio zufolge war der Ort Pedernales in Manabí weitgehend zerstört.

    In sechs Provinzen Ecuadors galt am Sonntag der Ausnahmezustand. Am Montag sollten nach Angaben der Zeitung El Telégrafo die Schulen in vielen Provinzen geschlossen bleiben. Das Beben war unter anderem in der Hauptstadt Quito im Landesinneren zu spüren. Auch aus der Hafenmetropole Guayaquil wurden Tote und Schäden gemeldet.

    Humedica aus Kaufbeuren schickt Ärzteteam

    Viele Menschen suchten nach verschwundenen Angehörigen unter den Trümmern, hieß es. Länder aus der Region wie Mexiko, Kolumbien und Venezuela schickten Helfer in das Katastrophengebiet. 

    Auch die Hilfsorganisation Humedica aus Kaufbeuren löste umgehend Alarm aus und wird am Montagmorgen ein Einsatzteam auf den Weg bringen, schrieb die Hilfsorganisation in einer Pressemitteilung.

    Neben den erfahrenen Ärztinnen Margrit Wille (65, Ehringshausen) und Liesel Ruff (54, Bonn) ist das die Pflegekraft Matthias Gerloff (48, Ammerbuch), sowie die Koordinatorinnen Dorothea Hörsch (33, Heidelberg) und Martina Zelt (26, Memmingen), so Humdica.

    „Aufgrund unserer Erfahrungen in den vergangenen Jahren müssen wir leider davon ausgehen, dass es sich um eine sehr ernste Situation handelt“, erklärt Wolfgang Groß, Geschäftsführer und Mitgründer von Humedica. „Wir haben unsere Einsatzkräfte alarmiert und werden sofort ein Team auf den Weg bringen.“

    Humedica bittet die Bevölkerung in Deutschland um Unterstützung für diesen Katastropheneinsatz unter www.humedica.org/spende.

    Land liegt am Pazifischen Feuerring

    Ecuador gilt als besonders anfällig für Naturkatastrophen. Das Land liegt geografisch am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Gürtel Hunderter aktiver Vulkane. Er ist etwa 40 000 Kilometer lang und wie ein Hufeisen geformt.

    Dort treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben. AZ mit dpa

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