Es ist wohl der erste italienische Ebola-Fall: Ein Arzt, der für die Nichtregierungsorganisation (NGO) Emergency in Westafrika tätig war, hat sich in Sierra Leone mit Ebola infiziert. Das Gesundheitsministerium in Rom hat angegeben, dass er der erste Italiener sei, der sich bislang mit dem gefährlichen Virus infizierte.
Der NGO-Mitarbeiter wurde am Montag von Sierra Leone ausgeflogen, um in Rom behandelt zu werden. Seine Ebola-Erkrankung soll im nationalen Institut für Infektionskrankheiten Lazzaro Spallanzani geheilt werden. Der Patient hatte in Westafrika selbst in einer Klinik gearbeitet und fühlt sich nach Angaben der italienischen Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin "gut".
Italienischem Ebola-Patient geht es bislang gut
Das Ebola-Virus
Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.
Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.
Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.
Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen.
Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.
In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.
Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.
Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.
Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.
Obwohl er mit Ebola infiziert wurde, sei der Arzt aus Italien in einem guten Allgemeinzustand. Er habe noch kein Fieber und keine anderen Symptome, laut NGO Emergency sollen aber unspezifische Symptome bei ihrem Mitarbeiter aufgetreten sein. Es können drei Wochen vergehen, bis es zu einem Ausbruch der Ebola-Erkrankung kommt.
Erst, wenn Ebola-Patienten wie Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Schmerzen zeigen, ist das lebensgefährliche Virus ansteckend. Selbst dann kann es aber nur durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen werden. In Westafrika haben sich bereits mehr als 15.000 Menschen mit Ebola infiziert. Liberia, Guinea und Sierra Leone sind die am schlimmsten betroffenen Länder. AFP/sh