"Das Ebola-Virus hat einen Krieg gegen die Menschheit geführt", sagte Ernest Bai Koroma auf der Ebola-Konferenz in Brüssel. Der Präsident von Sierra Leone nahm ebenso wie Vertreter aus den anderen stark betroffenen Ländern Liberia und Guinea an der Konferenz teil. Dabei wurde die aktuelle Situation der Ebola-Epidemie in Westafrika diskutiert und zukünftiges Handeln besprochen.
Das Ebola-Virus
Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.
Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.
Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.
Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen.
Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.
In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.
Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.
Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.
Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.
Die Zahl der Neuinfektionen mit Ebola sinkt zwar in Westafrika, doch die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf betonte: "Wir sind noch nicht aus dem Schneider." Alpha Condé, der Präsident Guineas, erklärte, dass die größte Schwierigkeit in der Ausrottung der Seuche liege. Die Folgen der Ebola-Epidemie seien für Handel und Landwirtschaft verheerend. Spätfolgen machten vielen Menschen zu schaffen.
Ebola-Epidemie hat extreme Folgen für Schulen, Gesundheit und Hygiene
Wirtschaftlich hat die Ebola-Epidemie Westafrika völlig ausgebremst. Experten vermuten, dass die Entwicklung in Guinea, Liberia und Sierra Leone um fünf bis zehn Jahre zurückgeworfen wurde. Auch wenn die internationale Gemeinschaft bisher bereits umgerechnet 4,55 Milliarden Euro zugesagt hat, kann damit nicht alles behoben werden. Dennoch wird noch mehr Geld benötigt, zum Beispiel für Hygiene und sauberes Wasser. Koroma erklärte, dass die Gesundheits- und Bildungssysteme dringend unterstützt werden müssten. dpa/sh