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ESC-Vorentscheid: Jamie-Lee Kriewitz: Die 17-jährige fährt für Deutschland zum ESC

ESC-Vorentscheid

Jamie-Lee Kriewitz: Die 17-jährige fährt für Deutschland zum ESC

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    Große Freude: Jamie-Lee Kriewitz jubelt über ihren Sieg beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest in Köln.
    Große Freude: Jamie-Lee Kriewitz jubelt über ihren Sieg beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest in Köln. Foto: Henning Kaiser, dpa

    Der deutsche Vorentscheid zum ESC 2016 bot eine kunterbunte Mischung an Musik: Von Metal über Schlager bis hin zu gregorianischen Gesängen. Doch letztlich überzeugte Jamie-Lee Kriewitz die Zuschauer: Sie fährt im Mai zum Eurovision Song Contest nach Stockholm.

    Die 17-Jährige hat trotz ihres Alters schon viel Erfahrung bei TV- Gesangswettbewerben dieser Art: Erst im vergangenen Jahr gewann sie mit ihrem Song "Ghost" die Castingshow "The Voice of Germany". Ihr Markenzeichen auf der Bühne: Outfits im Anime-Style. Mit kunterbunter Kopfbedeckung und im Minirock sang sie ihren Song "Ghost" auch beim Vorentscheid drei Mal.

    Zum Anfang der Show, die live aus Köln übertragen wurde, griff Moderatorin Barbara Schöneberger aber zunächst selbst zum Mikrofon. "Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Ohne Xavier müssen wir tapfer sein, aber die Show bietet so viel mehr." Und hängte dem Medley zur "Ein bisschen Frieden"-Melodie noch an: "Ein bisschen Siegen, ein bisschen Hoffen, nicht mehr null Punkte, ja das wünsch' ich mir."

    Barbara Schöneberger moderierte den Vorentscheid des ESC.
    Barbara Schöneberger moderierte den Vorentscheid des ESC. Foto: Henning Kaiser, dpa

    So wurde ausgiebig auf der zuletzt unrühmlichen ESC-Vergangenheit herumgeritten. Denn 2015 hatte Andreas Kümmert den deutschen Vorentscheid gewonnen, wollte dann aber nicht zum ESC nach Wien fahren. Er hatte Angst, sich für den Wettbewerb verstellen zu müssen. An seiner Stelle ging dann die Zweitplatzierte Ann Sophie - und landete auf dem letzten Platz.

    2016 sollte eigentlich anders werden: Xavier Naidoo sollte Deutschland beim ESC 2016 in Stockholm ohne Vorentscheid vertreten. Weil sich der Sänger aber politisch umstritten äußerte, zog der NDR die Nominierung nach viel öffentlicher Kritik wieder zurück.

    ESC-Vorentscheid: Jamie Lee Kriewitz stach neun Kandidaten

    Bevor die Zuschauer für ihren Favoriten abstimmen konnten, stellten alle zehn Kandidaten ihren Song vor. Schon da sorgte Jamie-Lee für ordentlich Stimmung. Aber auch Gregorian schien die Zuschauer im Saal zu begeistern: Der Chor, der Pop- und Rockmusik mit gregorianischen Gesängen kombiniert, präsentierte mit Feuershow, viel Nebel und in schwarz-glitzernden Kutten ihren Song "Masters of Chant".

    Jamie-Lee Kriewitz neben Moderatorin Barbara Schöneberger.
    Jamie-Lee Kriewitz neben Moderatorin Barbara Schöneberger. Foto: Henning Kaiser, dpa

    Bei Ella Endlich mit ihrem Schlager "Adrenalin" und den halbnackten, tanzenden Männern auf der Bühne klatschte das Publikum zwar mit, aber nicht sehr beherzt- ihr Lied kam auch in den sozialen Netzwerken nicht sonderlich gut an.

    Die Präsentation auf der Bühne ist beim ESC traditionsgemäß wichtig; auch der Vorentscheid hatte da einige Highlights zu bieten. Laura Pinski etwa stand während ihres kompletten Lieds "Under The Sun We Are One" still auf einer Stelle, während auf ihrem weiten weißen Gliterkleid Farben und Formen projiziert wurden.

    Die Metalband Avantasia präsentierte ihren Song "Mystery Of A Blood Red Rose" stilecht mit viel Lichtshow und Nebelmaschine. Auf großen Bühnen aufzutreten, sind sie gewohnt: Bei Wacken haben ihnen schon 80.000 Fans zugejubelt. Der Sänger Christian Friedel tanzte in typischer Pop-Manier in Lederjacke und Turnschuhen zu seinem Lied "Lift Me Up (From The Underground)" seiner Band Woods Of Birnam - und trug damit vielleicht ein bisschen zu dick auf. Für die zweite Runde reichte es nicht mehr.

    Die drei ESC-Favoriten waren Avatasia, Alex Diehl und Jamie-Lee Kriewitz

    Der Sänger Alex Diehl beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) in Köln auf der Bühne.
    Der Sänger Alex Diehl beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) in Köln auf der Bühne. Foto: Henning Kaiser, dpa

    Denn die Zuschauer des deutschen ESC-Vorentscheids wählten aus den zehn Kandidaten per Anruf, SMS oder über eine App drei Favoriten aus: Es überzeugten Avatasia, Alex Diehl und Jamie-Lee Kriewitz.

    Alex Diehl verzichtete beinahe ganz auf eine Bühnenshow und ließ sein Lied "Nur ein Lied" für sich sprechen. Das hatte der Bayer spontan nach den Terroranschlägen in Paris geschrieben - und wurden in den sozialen Netzwerken millionenfach geklickt. Zum ESC-Vorentscheid kam er auf Umwegen, seine Fans hatten seine Teilnahme per Online-Petition gefordert. Für Stockholm hatte er dann aber ein paar Stimmen zu wenig: Er landete mit 33,9 Prozent hinter der Siegerin (44,5 Prozent) auf dem zweiten Platz, Avantasia (21,6 Prozent) wurden Dritter.

    Jamie-Lee Kriewitz will bis zu ihrem Auftritt beim Eurovision Song Contest noch kräftig üben. Am 14. Mai wird sie dann Deutschland in Stockholm vertreten. piar

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