Bunter Glitzerregen, aufwendige Beleuchtung und viel Gesang – das ist der Eurovision Song Contest (ESC). 2013 gastiert der europäische Wettbewerb im schwedischen Malmö und 26 Nationen wollen sich im Finale am Samstag den Titel holen. Deutschland hat das bereits zwei Mal geschafft. Unvergessen sind die Auftritte von Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ und Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“. Doch dieses Jahr könnte es das deutsche Trio Cascada schwer haben, denn Top-Favoritin ist die Dänin Emmelie de Forest. In dieser Reihenfolge treten die Kandidaten auf:
1 Frankreich: Die Sängerin Amandine Bourgeois setzte sich bereits 2008 bei Frankreichs Superstar-Version durch. Nun will sie mit dem Titel „L’enfer et moi“ („Die Hölle und ich“) auch beim Eurovision Song Contest beweisen, dass sie mehr als ein Castingshow-Sternchen ist.
Die Regeln des Eurovision Song Contests
Jedes Land darf maximal sechs Künstler auf die Bühne schicken.
Nicht länger als drei Minuten darf ein Song dauern, der am Wettbewerb teilnimmt.
Die Sprache seines Songs darf jedes Land frei wählen.
Der Titel darf nicht vor dem 1. September des Vorjahres kommerziell veröffentlicht worden sein.
Politische Botschaften sind auf der Bühne streng verboten, egal ob als Aufdruck auf dem Shirt, per Handzeichen oder verbal.
Alle Länder, die am ESC teilgenommen haben, sind auch stimmberechtigt. Auch wenn sie im Halbfinale ausgeschieden sind.
Jedes Land vergibt Punkte, außer an den eigenen Künstler. Der Sieger einer Landeswertung bekommt zwölf Punkte, der Zehnte einen Punkt und der Rest geht leer aus.
Die Wahl der Zuschauer wird mit einer Jurywertung verrechnet (50:50). Daraus wird eine Ländergesamtnote gebildet.
Aus fünf Musikexperten besteht die Jury eines Landes. Ihre Namen werden erst am Entscheidungstag veröffentlicht.
Die Zuschauer können erst für ihren Favoriten stimmen, wenn alle 26 Finalisten gesungen haben. Es gibt dafür extra eine Voting-Pause nach der Samstagshow.
Sollten mehrere Teilnehmer die gleiche Punktzahl haben, dann gewinnt der, der häufiger die Höchstwertung von zwölf Punkten bekommen hat. Sollte es immer noch einen Gleichstand geben, geht es weiter mit der Anzahl der Zehn-Punkt-Nennungen, der Acht-Punkt-Nennungen und so weiter.
2 Litauen: Andrius Pojavis soll die litauische Musik-Ehre retten. Erst einmal schaffte es das Land unter die besten Zehn. „Something“, ein rockiger Liebessong, soll nun die europäischen Herzen erobern.
3 Moldau: Vor einem Jahr musste Aliona Moon noch im Background-Chor mitsingen, jetzt darf sie selbst ihr Land vertreten. In „A Million“ erzählt die hübsche Moldauerin von den vielen Tränen nach einer schwierigen Liebesgeschichte.
4 Finnland: Krista Siegfrids sorgte mit ihrem Song „Marry Me“ schon bei den Proben für Aufsehen: Denn im schneeweißen Hochzeitskleid küsste sie plötzlich auf der Bühne eine Tänzerin. Das Publikum darf sich also auf jeden Fall auf eine große Show der Finnin freuen.
5 Spanien: Die drei Mitglieder der Band „El Sueño de Morfeo“ werden mit dem selbst komponierten Titel „Contigo hasta el final“ („Mit dir bis ans Ende“) an den Start gehen. Frontfrau Raquel del Rosario ist nicht nur als Sängerin, sondern auch als Exfrau von Formel-1-Rennfahrer Fernando Alonso bekannt.
6 Belgien: Erst 19 Jahre jung und schon erfolgreich: Roberto Bellarosa will Belgien mit „Love Kills“ zum Erfolg führen. 2012 gewann er bereits die belgische Version der Castingshow „The Voice“.
7 Estland: Die 24-jährige Birgit Õigemeel besingt in ihrer Pop Ballade „Et uus saaks alguse“ das Winterende und den damit verbundenen Neuanfang. Und die Estin wird gleich zu zweit auf der Bühne stehen, denn die 24-Jährige erwartet im Herbst ihr erstes Kind.
8 Weißrussland: Eigentlich sollte die Weißrussin Alena Lanskaja bereits 2012 auf der ESC-Bühne begeistern. Doch nach Manipulationsvorwürfen bei der Abstimmung wurde die 27-Jährige disqualifiziert. Dieses Jahr soll ihr der Song „Solayoh“ in Schweden Glück bringen.
9 Malta: Zwei Mal schaffte es der Inselstaat Malta bereits auf den zweiten Platz des Eurovision Song Contests. Gianluca Bezzina will mit „Tomorrow“ nun den Titel holen. Gute Laune macht sein fröhlicher Song auf jeden Fall.
10 Russland: Vergangenes Jahr sorgten die russischen Omas von Buranowski Babuschki für Aufsehen. 2013 will es Dina Garipova mit ihrer Ballade „What If“ tun. Die Stimme dazu hat die junge Russin auf jeden Fall und vielleicht auch die richtigen Produzenten: Gabriel Alares und Joakim Bjornberg kommen aus dem Gastgeberland Schweden.
11 Deutschland: Mehr als 30 Millionen Tonträger hat das deutsche Dance-Pop-Trio Cascada bereits verkauft. Da wäre der Titel in Malmö eine nette Dreingabe. Natalie Horler, DJ Manian und Yanou wollen mit dem Song „Glorious“ die anderen Länder überzeugen.
12 Armenien: Rock statt Folklore: Die Band Dorians setzt dieses Jahr auf neue Klänge aus Armenien. Die Rockballade „Lonely Planet“ beschäftigt sich mit dem Zustand der Erde, komponiert vom Black-Sabbath-Gründungsmitglied Tony Iommi.
13 Niederlande: Die Niederländerin Anouk wird mit ihrer Ballade „Birds“ immer mehr als Geheimtipp gehandelt. Für ihren Auftritt in Malmö übt sich die Rockröhre mit ihrem Lied über sterbende Vögel in melancholischen Tönen.
14 Rumänien: Zumindest Cezars Outfit war beim Halbfinale schon preisverdächtig: Der rumänische Kontra-Tenor erinnerte in schwarzem Glitzerumhang mehr an einen Vampir als an einen ausgebildeten Opernsänger. Er tritt mit dem Titel „It’s My Life“ an.
15 Großbritannien: Altbewährt und prominent: Großbritannien schickt Bonnie Tyler in den Wettkampf. Die letzten Hits der 80er-Jahre Ikone liegen zwar schon einige Zeit zurück, mit „Believe In Me“ will sie aber die Song-Contest-Krone für sich beanspruchen.
16 Schweden: Von dem 22-jährigen Robin Stjernberg wird nicht weniger erwartet, als ein weiterer schwedischer Sieg. Ob der Mädchenschwarm das mit seiner Pop-Ballade „You“ allerdings schaffen kann, ist fraglich.
17 Ungarn: Mit ByeAlex wird es philosophisch auf der ESC-Bühne. Der vollbärtige Nietzschefan und Journalist singt in seiner Ballade „Kedvesem“ von den poetischen Wundern der Natur.
18 Dänemark: Beim ersten Halbfinale qualifizierte sich die Dänin Emmelie de Forest. Sie gilt mit ihrem Song „Only Teardrops“ schon lange als Favoritin. Ihr besonderes Markenzeichen: Sie singt barfuß.
19 Island: Eythor Ingi Gunnlaugsson bleibt seiner Heimat auch sprachlich treu: Er singt den Song „Ég á líf“ auf Isländisch. Eine schöne Abwechslung im sonst so englischsprachigen Contest.
20 Aserbaidschan: Seit 2008 ist Aserbaidschan beim ESC dabei, 2011 schon der erste Sieg. Farid Mammadov hat mit seinem Lied „Hold Me“ also kein leichtes Erbe anzutreten. Doch der junge Mann kann mit Erfahrung punkten. Mit acht Jahren gab er bereits sein erstes Konzert.
21 Griechenland: Mit „Alcohol Is Free“ liefert die Ska-Combo Koza Mostra & Agathonas Iakovidis dem Alkohol eine Hommage. Zuvor musste sich das krisengeplagte Griechenland aber erst einmal auf Sponsorensuche begeben, um überhaupt die nötigen Finanzen für ihren Auftritt in Schweden zusammenzubringen.
22 Ukraine: Träume und Wünsche sind das Song-Thema von Zlata Ognevich. Nach zwei vergeblichen Versuchen hat es die Ukrainerin dieses Mal geschafft und darf ihr Land mit „Gravity“ vertreten.
23 Italien: Mit Schmachtballade, Schmalztolle und dem Titel „L´essenziale“ versucht Marco Mengoni das europäische Publikum für sich zu gewinnen. Er gewann 2009 die italienische Ausgabe der Casting-Show „X-Faktor“.
24 Norwegen: Im zugehörigen Musikvideo rekelt sich Margaret Berger im schwarzen, eng anliegenden Latexanzug und macht mit „I Feed You My Love“ vielversprechende Aussagen – anscheinend mit Erfolg: Bei den Wetten liegt die blonde Gospel-Chor-Sängerin auf Platz 2.
25 Georgien: Als Komponisten für ihren Song „Waterfall“ holte sich das Duo Sophie und Nodi niemand geringeren als Thomas G:son ins Boot. Der hatte im vergangenen Jahr Loreen mit dem Titel „Euphoria“ aufs Siegertreppchen verholfen.
26 Irland: Auf Ryan Dolan lastet wohl der größte Druck. Denn er startet für Irland, der Nation mit den meisten ESC-Siegen. Der Titel des 27-Jährigen „Only Love Survives“ stieß allerdings bisher auf sehr geteilte Meinungen.