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ESC 2013: 18 Punkte für Angela Merkel

ESC 2013

18 Punkte für Angela Merkel

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    Schlecht abgeschnitten: Cascada bekam beim ESC 2013 nur 18 Punkte.
    Schlecht abgeschnitten: Cascada bekam beim ESC 2013 nur 18 Punkte. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Mit einem Folk-Poplied und einer Sängerin mit dem Charme der kleinen Meerjungfrau hat Dänemark zum dritten Mal beim Eurovision Song Contest gewonnen. Die 20-jährige Emmelie de Forest, die barfuß auftrat, setzte sich im schwedischen Malmö beim Finale mit 26 Teilnehmern durch.

    Hinter ihrem Lied "Only Teardrops", das bereits seit Wochen als eindeutiger Favorit gehandelt worden war, landeten in der Nacht zum Sonntag die Beiträge aus Aserbaidschan und der Ukraine. Deutschland kam mit Cascadas Disco-Song "Glorious" auf den 21. Platz. So schlecht schnitt

    Deutsche Sparpolitik der Grund für das schlechte Abschneiden?

    Die deutschen Verantwortlichen mutmaßten, die Schlappe für Cascada mit der Sängerin Natalie Horler könne auch mit der in Europa viel kritisierten Sparpolitik der deutschen Regierung zusammenhängen. Häme erntete auch Lena, die sich bei der Punkte-Präsentation verhaspelte.

    Geschätzte 125 Millionen Zuschauer verfolgten die TV-Show, bei der es Norwegen auf Platz vier, Russland auf fünf und Griechenland ("Alcohol Is Free") auf Rang sechs schafften. Rockstar Bonnie Tyler (61) holte für Großbritannien einen enttäuschenden 19. Platz.

    Rund acht Millionen Zuschauer in der ARD

    In Deutschland schalteten am Samstag ab 21.00 Uhr im Schnitt 8,21 Millionen die ARD-Übertragung ein (Marktanteil 34,0 Prozent). Das waren etwa 80.000 Menschen weniger als im Vorjahr. 2011 und 2010 hatte der Lena-Hype jeweils um die 14 Millionen Zuschauer gebracht.

    Die im Vergleich zu den Vorjahren eher schlichte Show glänzte mit schwedischer Selbstironie und der witzigen Moderatorin Petra Mede.

    Eher ernst zeigte sich danach ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber: "Es gibt sicher auch eine politische Lage. Ich will nicht sagen "18 Punkte für Angela Merkel". Aber man muss eben auch sehen, da stand nicht nur Cascada, sondern da stand auch Deutschland auf der Bühne." Deutschland bekam nur 18 Punkte, Dänemark holte 281 Punkte.

    "Es war die geilste Woche meines Lebens"

    Die Bonnerin Natalie Horler sagte, es sei "irgendwie ein bisschen blöd für Deutschland ausgegangen". Das sei schade. Dennoch befand sie: "Es war die geilste Woche meines Lebens, meiner Karriere." Dem diesjährigen deutschen Beitrag wurde immer wieder eine Nähe zum Siegertitel 2012 - "Euphoria" der Schwedin Loreen - vorgeworfen.

    Die Siegerin Emmelie, deren Mutter Dänin ist und deren vor zwei Jahren gestorbener Vater Schwede war, trat mit Trommlern in historischen Soldatenkostümen auf, wie aus einem Andersen-Märchen. "Ich freu mich so, dass ich für mein Land und dann auch noch in Schweden gewonnen habe."

    10.000 Dänen jubeln der Siegerin zu

    Am Sonntag bejubelten mehr als 10.000 Dänen die Sängerin im Kopenhagener Vergnügungspark Tivoli. Bevor Emmelie den Sieger-Hit sang, stimmte sie Dänemarks Nationalhymne mit der Menge an. Auch die Olsen Brothers, die 2000 den Grand Prix gewannen, wurden damals im Tivoli gefeiert. Dänemarks erster Eurovisions-Erfolg war 1963.

    Insgesamt nahmen 39 Länder am ESC 2013 teil. 13 Teilnehmer waren bereits in den Halbfinals ausgeschieden, darunter Israel, Österreich und die Schweiz. Deutschland gewann bislang erst zweimal: 1982 mit Nicole ("Ein bisschen Frieden") und 2010 mit Lena ("Satellite").

    Spott und Häme für Lenas Patzer

    Lena Meyer-Landrut war diesmal Jurypräsidentin und gab live aus Hamburg die Punkte durch, die als Mix aus Jury- und Zuschauer-Voting entstehen. Dabei verhaspelte sich Lena. Sie gab zehn Punkte erst nach Norwegen statt nach Dänemark, wo sie hin sollten. Dafür erntete sie einigen Spott . "Lena. Norwegen oder Dänemark, Hauptsache Schweden", twitterte die NDR-Satiresendung "Extra 3".

    Das Finale des 59. Eurovision Song Contest soll nach Angaben der European Broadcasting Union (EBU) am 17. Mai 2014 stattfinden. Wahrscheinlicher Austragungsort: Kopenhagen, unweit von Malmö. dpa

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