Bei der Loveparade in Duisburg waren am Wochenende 21 Menschen ums Leben gekommen. Über 500 wurden zudem verletzt, als auf dem offenbar zu klein ausgelegten Veranstaltungsgelände eine Massenpanik ausbrach.
Seit der Tragödie werden die Verantwortlichkeiten hin- und hergeschoben. Weder die Stadt Duisburg mit ihren Entscheidern, noch Veranstalter Rainer Schaller oder die Polizei vor Ort wollen an den Toten und Verletzten Schuld sein.
Vor allem in der Kritik steht Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland, der die Loveparade in seine Stadt geholt hatte. Doch an einen Rücktritt denkt der Kommunalpolitiker nicht. Für die Planungsfehler bei der Loveparade sei er nicht verantwortlich. "Ich habe keine Genehmigung persönlich unterschrieben", erklärte er jetzt in einem Interview mit dem Online-Portal derwesten.de. Und weiter: "Persönliche Verantwortung kann es nur geben, wenn es ungerechtfertigte Eingriffe in den Prozess gegeben hätte. Diese gab es aber nicht. Am Ende hat die ganze Verwaltung entschieden."
Unterdessen legte auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) Sauerland indirekt den Rücktritt nahe. "Der Duisburger Oberbürgermeister und die Verantwortlichen in der Stadtspitze werden sich letztendlich der politischen Verantwortung stellen müssen", sagte Kraft. (AZ)