Sarah Knappik war im vergangenen Dschungelcamp die Attraktion. Sie vermasselte tränenreich eine Dschungelprüfung nach der anderen und legte sich mit Jay Khan und Indira Weis an - danach war die ganze Gruppe gegen sie und ekelte sie aus dem Camp. Im Interview mit AZ Online spricht die 25-Jährige über die neuen Bewohner, Lügen und Intrigen und warum sie sich echte Sorgen um Kim Debkowski macht.
Frau Knappik, wer hat Ihrer Meinung nach das Zeug zum Dschungelkönig?
Sarah Knappik: Dazu möchte ich mich jetzt noch nicht äußern, man sollte erstmal abwarten. Natürlich wird sich am Anfang jeder von seiner besten Seite präsentieren. Aber mal sehen, wie der Entzug von Kaffee, Nikotin und vernünftiger Nahrung sich dann auswirkt. Aber eine Prophezeiung kann ich in jedem Fall geben: Vincent Raven wird auf jeden Fall mal ein tolles Essen für die Bewohner herzaubern. Natürlich ist das ein bisschen unfair, aber jetzt wäre ich auch gerne im Camp.
Könnte es in diesem Dschungelcamp ähnlich aggressiv zugehen wie in der vergangenen Staffel, als Sie von der Gruppe zum Auszug genötigt wurden?
Sarah Knappik: Dir wird am Anfang fast alles abgenommen. Du hast keine Uhr mehr, weißt also nicht wie spät es ist. Du bekommst harte Bohnen und ungesalzenen Reis. Das Klima im Dschungel haut dich aus dem Leben, aber du musst ja auch noch arbeiten. Wie gesagt: Mal schauen, wie sich dieser ganze Entzug nach ein paar Tagen auf die Stimmung auswirkt.
Haben Sie es eigentlich jemals bereut, ins Dschungelcamp gegangen zu sein?
Sarah Knappik: Nein, nie. Es kennt dich nach dem Dschungelcamp fast jeder. Man wird so bekannt, da haut es dir den Boden unter den Füßen weg. Ich habe dort aber auch viele Erfahrungen gesammelt und bin zum ersten Mal so richtig an meine Grenzen gestoßen. Aber es war ein tolles Abenteuer und genau das wollte ich mal haben.
Welche Tipps haben Sie denn für die Kandidaten des Dschungelcamps 2012?
Sarah Knappik: Also auf die Dschungelprüfungen kann man sich eigentlich nicht so richtig vorbereiten, weil man so unter Stress steht und es eine echte Extremsituation ist. Es ist irgendwie ein bisschen wie ein Referat in der Schule zu halten. Aber mir hat Meditation geholfen. Ich habe immer zu mir selbst gesprochen und mir gerade beim trinken oder essen irgendwelcher ekliger Sachen gedacht: Schlimmer geht es nicht mehr. Es wird im Dschungel natürlich ganz bewusst mit deinen Ängsten gespielt. Es wird versucht, dich zu brechen. Aber man wächst auch mit den Aufgaben. Mein wichtigster Tipp für die Kandidaten ist aber: Spielt keine Rolle und versucht, ehrlich zu bleiben. Man sollte im Dschungel nicht eine Rolle wie Camp-Mutti oder den Coolen spielen, das merkt der Zuschauer ohnehin früher oder später. Ich würde jedenfalls echt abfeiern, wenn die Kandidaten dieses Mal ehrlich wären. Mich hat zum Beispiel echt genervt, dass mir einer wie Rainer Langhans etwas erzählen will. Er macht einen auf Vegetarier und sagt, dass er keine Lederschuhe anziehen will. Nach dem Dschungelcamp macht er dann aber plötzlich Werbung für Lederschuhe.
Was halten Sie denn von den Kandidaten 2012?
Sarah Knappik: Also mit Brigitte Nielsen würde ich mich sicher bestens verstehen. Ich habe kürzlich auch mal ein Sektchen mit ihr geschlürft. Die steht zu allem, was sie in ihrem Leben gemacht hat und ist eine tolle Frau. Auch vor Martin Kesici habe ich Riesenrespekt. Der hat ganz ehrlich zugegeben, dass er pleite ist. Bei Ailton frage ich mich aber schon, warum er in den Dschungel geht. Der ist doch Profifußballer und müsste genug Geld verdient haben. Echte Sorgen mache ich mir um Kim Gloss. Ich halte sie für nicht resistent. Ich glaube, sie wird vom Dschungel gebrochen.
Nochmal zum Dschungelcamp 2011: Wie haben Sie das Camp erlebt?
Sarah Knappik: Also erstmal: Ich glaube nicht, dass es so etwas Krasses im Fernsehen noch einmal geben wird. Wir leben unter Lügnern, die über Leichen gehen - auch über die eines kleinen Mädchens. Ich war damals einfach völlig naiv. Irgendwann haben mich alle gehasst. Ich habe "Guten Morgen" gesagt und schon flogen die ersten Giftpfeile. Die Menschen sollten sich mal fragen, wie sie in so einer Situation reagiert hätten. Aber im Nachhinein haben mir viele Leute gesagt, dass ich ihnen mit meinem Auftritt Kraft gegeben habe.
Fühlen Sie sich im Nachhinein richtig dargestellt?
Sarah Knappik: Das Dschungelcamp ist eine Unterhaltungssendung, da muss der Witz produziert werden. Die Leute wollen ja lachen. Daher wurden oft die schönen Seiten nicht gezeigt und vieles kam dadurch falsch rüber. Ich habe im Dschungel auch oft Schlagerlieder gesungen, ich weiß auch nicht mehr warum. Aber so etwas wurde nicht gezeigt.
Haben Sie eigentlich noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Camp-Mitbewohnern?
Sarah Knappik: Peer Kusmagk und Gitta Saxx habe ich kürzlich mal getroffen. Aber so eng ist man nicht miteinander und hat auch nicht so viel Zeit. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Leuten, die mir am Herzen liegen.
Wie waren eigentlich Dirk Bach und Sonja Zietlow?
Sarah Knappik: Ich finde die beiden super. Sie sind sehr nett gewesen. Und die beiden waren auch die ersten, die nach dem Camp zu mir gekommen sind und gesagt haben: Mach da jetzt wirklich was draus. Die beiden haben mich aber auch nach den Prüfungen immer aufgebaut.
Was machen Sie derzeit eigentlich?
Sarah Knappik: Ich bin momentan natürlich viel als Expertin für den Dschungel unterwegs. Davor habe ich zusammen mit Pro7 meinen Führerschein gemacht. Ausgestrahlt wird das Ganze Ende Januar, Anfang Februar bei taff. Das war echt lustig. Vor kurzem kamen auch die "Model und Freak"-Folgen mit mir als Coach. Demnächst würde ich gerne mal nach Amerika gehen und dort arbeiten. Oder mit einem VW-Bully die Route 66 entlangfahren. Das ist ein Traum von mir.
Werden wir Sie eigentlich beim diesjährigen Dschungelcamp in irgendeiner Weise sehen?
Sarah Knappik: Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Überraschung.