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Drogenbericht 2011: Drogenbericht 2011: Eine gute und eine schlechte Nachricht

Drogenbericht 2011

Drogenbericht 2011: Eine gute und eine schlechte Nachricht

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    Wenn Jugendliche zur Flasche greifen: Die Zahl der sogenannten Komasäufer steigt.
    Wenn Jugendliche zur Flasche greifen: Die Zahl der sogenannten Komasäufer steigt.

    Die gute Nachricht zuerst: Jugendliche trinken, rauchen und kiffen weniger. Das geht aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Drogen- und Suchtbericht 2011 hervor. Und jetzt die schlechte Nachricht der Veröffentlichung der Bundesregierung: Die Zahl der sogenannten jungen Komasäufer steigt weiter.

    2009 wurden demnach 26.400 Menschen zwischen 10 und 20 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs im Krankenhaus behandelt. Das waren 2,8 Prozent mehr als 2008. 1.237 Menschen starben 2010 an ihrem Drogenkonsum. "Es ist der Alkohol, der uns im Moment die größten Schwierigkeiten macht", sagte die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans. So sei Deutschland mit im Schnitt zehn Liter reinen Alkohols pro Kopf und Jahr "an vorderster Stelle im Ländervergleich". Allein zehn Prozent der Menschen tränken davon etwa die Hälfte.

    Trend beim Rauchen ist rückläufig

    Insgesamt geht der Trend bei den Jugendlichen aber zurück. Dem Bericht zufolge tranken im letzten Jahr 13 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal in der Woche Alkohol. 2004 waren es noch 21 Prozent.  Dieser erfreuliche Trend trifft auch auf das Rauchen zu. Ebenfalls 13 Prozent der Jugendlichen in diesem Alter rauchen, 2001 waren es noch 23 Prozent. Der Anteil der Nichtraucher stieg in den vergangenen Jahren auf der anderen Seite kontinuierlich. 68 Prozent der minderjährigen Jugendlichen gaben an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben. 2001 waren es nur 41 Prozent.

    "Suchtmittelmissbrauch und Suchtmittelerkrankung verursachen große gesundheitliche, soziale und volkswirtschaftliche Probleme", sagte Dyckmans gleichwohl. Sie kündigte eine neue Anti-Sucht-Strategie mit mehr direkt auf die einzelnen Konsumentengruppen gerichteten Präventionsangeboten an, ohne Details zu nennen.

    Fünf Prozent der Jugendlichen gaben an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. 2004 waren es noch 10 Prozent. Dyckmans mahnte, diese positiven Entwicklungen seien kein Grund zur Entwarnung. "Es muss unser Ziel sein, noch mehr Jugendliche davon zu überzeugen, dass Suchtmittel und Drogen keine Freizeitbeschäftigung und keine Problemlöser sind", sagte die FDP-Politikerin. (dapd, dpa, AZ)

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