Ob Rosen, Sternchen oder Schriftzüge – Tattoos gibt es in allen Variationen. Sogar Bettina Wulff, die Frau des Bundespräsidenten, ist tätowiert. Ein Schlüsselloch, aus dem Flammen auflodern, ziert ihren rechten Oberarm. „Rund acht Millionen Deutsche sind tätowiert, und die Zahl steigt weiter an“, sagt der Karlsruher Dermatologe Christian Raulin. „Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent lassen sich die Tattoos jedoch im Laufe des Lebens wieder entfernen.“
Von Sternchen bis zu Schriftzügen
Einen Trend in Sachen Tattoo-Motive, wie vor einigen Jahren das sogenannte „Arschgeweih“, gebe es derzeit nicht, meint Thomas Galanty, Besitzer des Studios „Tattoo Kunsthaus“ in München. „Individualität ist gefragt. Von Sternchen bis zu Schriftzügen ist alles möglich.“ Vor allem größere Tattoos seien jedoch oft gewünscht.
„Früher gehörten Tätowierungen in den Bereich der Subkultur“, sagt Diplomsoziologe Bernd Vonhoff aus Hamburg. Beispielsweise waren sie unter Gefängnisinsassen weitverbreitet. Tattoos sind zu einer Modeerscheinung geworden. „Viele werden aus Spontaneität gestochen, beispielsweise im Urlaub“, sagt Vonhoff. Dann käme irgendwann der Wunsch auf, die Bildchen wieder loszuwerden, weil man sich nicht mehr mit ihnen identifizieren könne. In vielen Berufen seien Tattoos außerdem hinderlich.
Hollywood-Schauspielerin Megan Fox etwa ließ das Marilyn-Monroe-Porträt auf ihrem Unterarm diesen Sommer entfernen. Auch der Marienkäfer auf Jessica Albas Nacken ist inzwischen verschwunden.
„Immer mehr Ärzte bieten mittlerweile Behandlungen zum Entfernen der Tattoos an“, sagt Wolfgang Kimmig, Präsident der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft in Hamburg. Vor allem Motive im Gesicht oder auf dem Unterarm, die schwer zu bedecken sind, sollen wieder verschwinden. Bei einer Laserbehandlung wird das Tattoo schichtweise abgetragen, sodass es nach und nach verblasst.
Während vor einigen Jahren noch überwiegend selbst gestochene Laien-Tattoos entfernt wurden, seien es heute auch professionelle Tätowierungen, sagt Raulin. Diese seien eine weit größere Herausforderung für die Dermatologen, denn bei ihnen befinde sich die Farbe tief unter der Haut. Außerdem sind die modernen Profi-Tattoos oft sehr bunt. „Gelbe, weiße und violette Pigmente sind durch den Laser sehr schwer zu entfernen“, sagt Raulin. Etwa zehn- bis 20-mal müssten die Profi-Tattoos gelasert werden, je nachdem, wie viel Farbe enthalten ist. Der Preis für die Entfernung schwanke je nach Größe und Farben der Tätowierung zwischen 800 und 2000 Euro.
Oftmals lassen sich die Tattoos jedoch nicht vollständig entfernen. „Auf keinen Fall sollte man sich tätowieren lassen in dem Glauben, das Motiv sei jederzeit wieder leicht loszuwerden“, sagt Kimmig. Denn manchmal bleiben von den Rosen und Sternen Narben oder sichtbare Hautveränderungen übrig.