Huelva (dpa) - Die fünfjährige Mari Luz Cortés ist tot. Knapp zwei Monate nach ihrem mysteriösen Verschwinden in Huelva wurde ihre Leiche am Freitag nahe dem Hafen der südspanischen Stadt im Meer entdeckt, wie die Polizei am Abend mitteilte.
Über die Umstände des Todes machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Das aus einer Roma-Familie stammende Mädchen war seit dem 13. Januar vermisst worden. An jenem Sonntag war die Kleine in der Nähe der Wohnung ihrer Eltern zu einem Kiosk gegangen, um eine Tüte Chips zu kaufen. Sie kehrte nie zurück.
Einen Zusammenhang mit dem Verschwinden des vierjährigen britischen Mädchens Madeleine McCann im Mai vergangenen Jahres an der nahe gelegenen Algarve-Küste in Südportugal hatte die spanische Polizei stets ausgeschlossen. Der Vater von Mari Luz, Juan José Cortés, hatte den Verdacht geäußert, seine Tochter sei entführt worden. Möglicherweise habe es sich um einen Racheakt von Händlern gehandelt, denen er einen Standplatz auf dem von seiner Familie verwalteten Markt verwehrt hatte.
Cortés, ein evangelischer Prediger und Inhaber eines kleinen Maurerbetriebs, hatte die Öffentlichkeit mobilisiert und Kundgebungen in mehreren Städten organisiert. Er gewann die Unterstützung des berühmten Flamenco-Tänzers Joaquín Cortés und des ältesten spanischen Fußballvereins Recreativo de Huelva, für den er als Jugendtrainer gearbeitet hatte.