Der US-Schauspieler befindet sich derzeit in einem von ihm selbst ausgelösten und angestachelten Medienrummel, in dem er mit immer wirreren Interviews Kurioses von sich verkündet.
Einst war er der angesagteste Schauspieler der Serie "Two and a half men", bei der er für jede Folge die Höchstgage von 1,8 Millionen US-Dollar erhielt. Doch dann machte er mit Party- und Drogenexzessen auf sich aufmerksam und musste Ende Januar mit starken Magenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert werden und trat eine Entziehungskur an.
Nachdem er den Produzenten und Autor der Erfolgsserie "Two and a half men", Chuck Lorre, öffentlich als "kontaminierte kleine Made" bezeichnete und ihm "nichts als Schmerzen" wünschte, wurde die erfolgreiche Fernsehserie eingestellt.
Seit dem schlägt Sheen zurück. Er wolle ein Enthüllungsbuch über die US-Fernsehserie schreiben, klärt die Welt in unzähligen Interviews über sein Leben auf und inszeniert sich als Unsterblicher, in dessen Adern Tigerblut fließt und der von einem Adonis-Gen angetrieben wird.
Diese öffentliche Inszenierung zeigt Wirkung. Der Medienrummel um den Schauspieler könnte größer nicht sein. Bei Twitter hat Charlie Sheen die Rekordmarke von 2 Millionen Menschen, die ihm täglich im Internet folgen, erreicht. Sein erstes Exklusiv-Interview bei ABC bescherte dem amerikanischen Sender Traumquoten.
Doch die Eskapaden des 45-Jährigen haben auch weitreichende Folgen für seine Kinder. Der Schauspieler musste auf Anordnung eines Richters seine beiden Kinder abgeben und zu ihrer Mutter Brooke Mueller bringen lassen. Zuvor hatten diese sich bei deren Vater und dessen zwei 24-jährigen Partnerinnen aufgehalten.
Dennoch inszeniert sich Charlie Sheen im Internet gekonnt weiter: Der 45-Jährige Star hat seine eigene Talkshow "Sheen's Korner" gestartet. Schon fast eine Million Menschen haben die 50-minütige Episode bis Montagmorgen angesehen.
Auch eine Rückkehr ins Fernsehen steht angeblich kurz bevor. Der "Two and a half men"-Star verhandelt mit Mark Cuban, der den Sender HDNet und das NBA-Basketballteam Dallas Mavericks besitzt. Noch seien eine Reihe von Details zu klären, sagt Cuban. Allerdings könne sich Sheen aussuchen, ob es eine Reality Show, eine Talkshow oder etwas ganz anderes werde. AZ